Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV

Die Geheimnisse des Stoppelmarktes erkunden

Ein Blick hinter die Kulissen des großen Volksfestes bietet jedes Jahr die Backstage-Tour der Schausteller. 25 Gewinner durften das jetzt erleben.

Artikel teilen:
Schrille Farben im Kaleidoskop - ein spannendes Laufgeschäft mit Spezialbrillen. Foto: M. Niehues

Schrille Farben im Kaleidoskop - ein spannendes Laufgeschäft mit Spezialbrillen. Foto: M. Niehues

Die Berichterstattung rund um den Stoppelmarkt 2025 wird Ihnen präsentiert von der Volksbank Vechta.

Einmal unter den Break Dancer schauen, Früchte mit Schokolade überziehen und Zuckerwatte machen – all das konnten 25 Gewinner der Backstage-Tour am Freitag auf dem Stoppelmarkt erleben. Und natürlich durften alle Teilnehmer vor allem viel Kulinarisches probieren und auch in manches Lauf- und Fahrgeschäft steigen.

Die Gewinner der Backstage-Tour mit Betreiberin Claudia Vespermann und Sohn Mike vor dem Break Dancer. Foto: M. NiehuesDie Gewinner der Backstage-Tour mit Betreiberin Claudia Vespermann und Sohn Mike vor dem Break Dancer. Foto: M. Niehues

Gleich zu Beginn gab Marktmeister Carsten Thöle den Gewinnern einen kurzen Einblick in seine Tätigkeit, die ihn das ganz Jahr beschäftigt. Gleich nach Stoppelmarkt beginnen jedes Jahr die Planung des nächsten Marktes, sagte er und erklärte wie das Bewerbungsverfahren abläuft. Glücklicherweise, führte er aus, sei die Zahl der Bewerber rund dreimal so groß. „Wir picken uns davon die Rosinen heraus.“

Gibt einen Einblick in ihre privaten Gemächer: Claudia Vespermann zeigt vor allem Teilnehmerinnen ihren Wohnwagen. Foto: M. NiehuesGibt einen Einblick in ihre privaten Gemächer: Claudia Vespermann zeigt vor allem Teilnehmerinnen ihren Wohnwagen. Foto: M. Niehues

Klaus Wilhelm gab als Besitzer des Riesenrades einen Einblick in den Aufwand, den jeder Karussellbetreiber in sein Fahrgeschäft stecken muss. Es sei immer kostenaufwändiger und schwieriger, große Anlagen zu betreiben, sagt er. Zugleich lobte er die Attraktivität des Stoppelmarktes. Er fühle sich mit dem Markt und Vechta sehr verbunden.

Einmal eine Break Dancer-Fahrt am Miko moderieren: Das durfte dieser Gewinner. Foto: M. NiehuesEinmal eine Break Dancer-Fahrt am Miko moderieren: Das durfte dieser Gewinner. Foto: M. Niehues

Einen noch tieferen Einblick gewährte Claudia Vespermann in das Fahrgeschäft Break Dancer, von denen die Bremer Familie gleich zwei betreibt. In Vechta steht seit jetzt 40 Jahren das erste Fahrgeschäft dieser Art, das jemals gebaut wurde und heute immer noch absoluten Kult-Status besitzt. Alle Gewinner durften mit ihr unter den Break Dancer klettern. Sohn Mike Vespermann erläuterte die besondere Technik des Fahrgeschäftes und erklärte, wie dieses aufgebaut wird. Mutter und Sohn führten zudem aus, auf welche Weise und mit welchem Aufwand Fahrgeschäfte ständig neuen Normen angepasst werden müssen. So sei aber bestmögliche Sicherheit gewährt.

Wie sieht ein Autoscooter-Fahrzeug von unten aus? Das zeigt hier Inhaber André Schneider. Foto: M. NiehuesWie sieht ein Autoscooter-Fahrzeug von unten aus? Das zeigt hier Inhaber André Schneider. Foto: M. Niehues

Und während die technisch Interessierten dann die rasante Fahrt im Break Dancer genießen und ein Teilnehmer die Fahrt am Mikro moderieren durfte, gewährte Claudia Vespermann den anderen Gewinnern einen Einblick in den Wohnwagen, der zugleich das Büro des Break Dancers ist. Alles, so Vespermann müsse genau dokumentiert werden, um den Vorschriften zu genügen. Gleichzeitig koche sie nicht nur für die ganze Familie, sondern auch für alle Mitarbeiter. Sie lege Wert darauf, dass alle wie in einer Großfamilie zusammen essen. Zudem sei es ihr wichtig, Schaustellerkultur zu leben und im Verband engagiert zu sein. Deshalb habe ihr Sohn beim Umzug auch die Fahne getragen.

Volle Fahrt, volles Glück: Hier zwei Gewinnerinnen voller Begeisterung im Autoscooter. Foto: M. NiehuesVolle Fahrt, volles Glück: Hier zwei Gewinnerinnen voller Begeisterung im Autoscooter. Foto: M. Niehues

Die Gewinner der Backstage-Tour zeigten sich äußert interessiert und stellten auch viele Fragen, zum Schausteller-Leben, das viel strukturierter abläuft, als sich viele dies bis dahin vorstellen konnten. „Manchmal muss ich schon um 6 Uhr morgens aufstehen, um alles zu schaffen und die ganze Mannschaft zu versorgen“, erklärte Vespermann.

Hier wird Langos bei Peter und Moesha Meyer zubereitet. Foto: M. NiehuesHier wird Langos bei Peter und Moesha Meyer zubereitet. Foto: M. Niehues

Ähnliche Einblicke gab auch André Schneider aus Bielefeld, der mit seinem „Formel-1-Autoscooter“ schon seit Jahrzehnten in Vechta vertreten ist. Er kippte einen Wagen des Scooters zur Seite und erläutere das technische Innenleben. „Alle 10 bis 15 Jahre müssen die Chaisen gewechselt werden“, erklärte er. Im nächsten Jahr ist bei ihm einer neuer Fuhrpark fällig. Eine Chaise koste aktuell 8.800 Euro. „Wir brauchen 26 Stück.“ Allein für das neue Zeltdach der Anlage habe er zuletzt rund 26.000 Euro investieren müssen. Und doch, erklärte er, sei die Fahrt mit dem Autoscooter das preiswerteste Fahrvergnügen auf dem Markt. Denn für 3,50 könnten zwei Personen fahren. Die anschließende Fahrt aller Teilnehmer zauberte allen ein kräftiges Grinsen ins Gesicht. „Ich bin bestimmt 30 Jahre lang nicht mehr Auto Scooter gefahren. Ich habe mich jetzt wieder richtig jung gefühlt“, sagte einer.

Tolles Erlebnis mit viel schrillen Farben: Das Kaleidoskop. Foto: M. NiehuesTolles Erlebnis mit viel schrillen Farben: Das Kaleidoskop. Foto: M. Niehues

Im einzigartigen Laufgeschäft Kaleidoskop genossen alle Teilnehmer dank bereitgestellter Effekt-Brille eine spannende Tour mit vielen Licht- und Farbeffekten, die alle Gewinner begeisterte. Bei Peter und Moesha Meyer erhielten die Teilnehmer eine Exkursion in die ungarische Spezialität Langos. Seit zwei Jahren bietet das junge Paar den gebackenen Hefeteig mit verschiedensten Belägen an. Jeder durfte probieren. Die vegetarische Spezialität kam beim Publikum richtig gut an. „Das werde ich jetzt öfter essen“, erklärte der ein oder andere vor Begeisterung.

Für große Begeisterung sorgte auch der Mandelwagen von Franky Ahrend. Wer wollte, durfte hier Früchte mit Schokolade übergießen, Mandel verpacken und sogar zweifarbige Zuckerwatte fabrizieren. „Das macht richtig Spaß. Ich würde hier glatt als Aushilfe anfangen“, sagte eine Teilnehmerin.

Hier werden Früchte bei Franky Ahrend (rechts) mit weißer Schokolade überzogen. Foto: M. NiehuesHier werden Früchte bei Franky Ahrend (rechts) mit weißer Schokolade überzogen. Foto: M. Niehues

Nach einer kurzen Getränkepause im Ausschank von Mit-Organisator Johann Meyer präsentierte Harry Bruch aus Düsseldorf seine riesige Schaukel „Excalibur“ den Backstage-Teilnehmern. Er demonstrierte, wie er das auf drei Trailern gelagerte Fahrgeschäft mittels Fernsteuerung weitgehend hydraulisch aufbauen kann. Vor allem zeigte er, mit welchem Aufwand am 100 Tonnen schweren Fahrgeschäft jeden Tag vor Beginn Wartungsarbeiten mit Schmiermitteln durchgeführt werden müssen. Die interessanten Ausführungen begeisterten vor allem die technisch interessierten Gewinner. Und natürlich erhielt jeder Interessierte einen Fahrchip, um „Excalibur“ einmal testen zu können. Diese Chance ließ sich niemand entgehen.

Zuckerwatte selbst gemacht: Hier eine begeisterte Gewinnerin mit Franky Ahrend. Foto: M. NiehuesZuckerwatte selbst gemacht: Hier eine begeisterte Gewinnerin mit Franky Ahrend. Foto: M. Niehues

Stefan Surmann, Inhaber des Party-Zeltes Pickers, das dieses Jahr das 125-jährige Bestehen auf dem Stoppelmarkt feiert, spendierte wegen der heißen Temperaturen manches Erfrischungsgetränk und zeigte den Gewinnern auch bereitwillig, auf welche Weise die Getränke in die Zapfanlage kommen, wie diese gekühlt werden und auch, mit welcher Technik die Gläser mittels eigenem Spülwagen wieder gereinigt werden.

Excalibur: Harry Bruch mit Gewinnern in seinem Fahrgeschäft. Foto: M. NiehuesExcalibur: Harry Bruch mit Gewinnern in seinem Fahrgeschäft. Foto: M. Niehues

Richtig lecker wurde es noch einmal bei Fischgeschäft Wilkens. Hier gab Inhaber Tommy Wilken einen spannenden Einblick in die Fischgastronomie und erklärte, was alles beachtet werden muss, um optimale Qualität zu gewährleisten. Davon konnten sich die Gewinner auch überzeugen. Jeder durfte sich zum Probieren etwas aussuchen – was allen sehr gemundet hat.

Pickers Partyzelt: Inhaber Stefan Surmann demonstriert seine Gläserwaschmaschine. Foto: M. NiehuesPickers Partyzelt: Inhaber Stefan Surmann demonstriert seine Gläserwaschmaschine. Foto: M. Niehues

Jürgen Meyer, Vorsitzender des Vereins der reisenden Schausteller Vechta, bedankte sich bei allen Teilnehmern für das große Interesse. Einen besonderen Dank richtete er an Peter Meyer aus Mühlen und Johann Meyer aus Dortmund aus, die die inhaltlich abwechslungsreiche Backstage-Tour des Vereines organisiert hatten. Mit viel Applaus quittierten die Gewinner der Tour das dreistündige Erlebnis auf dem Stoppelmarkt am Freitagmorgen vor Marktbeginn. Die Begeisterung bei allen war spürbar. „Das war viel mehr, als ich erwartet hatte“, sagte eine Teilnehmerin. Andere bestätigten das mit einem Nicken. Am liebsten, so war zu spüren, würden alle Gewinner im nächsten Jahr noch einmal die Tour mit den tiefen Einblicken gewinnen wollen.

Schausteller-Vorsitzender Jürgen Meyer begrüßt die Gewinner der Backstage-Tour. Foto: M. NiehuesSchausteller-Vorsitzender Jürgen Meyer begrüßt die Gewinner der Backstage-Tour. Foto: M. Niehues

Gut und kompakt informiert zum Feierabend: Abonnieren Sie jetzt kostenlos unseren neuen WhatsApp-Kanal und erhalten den Newsletter „N'Abend, Oldenburger Münsterland“. Und nicht vergessen, die Benachrichtigungen auf dem Glocken-Symbol zu aktivieren! Hier geht es direkt zum WhatsApp-Kanal

Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen

Die Geheimnisse des Stoppelmarktes erkunden - OM online