Das passiert mit dem Geld, das seit Jahrzehnten beim Basar in Mühlen zusammenkommt
Zwei Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu berichten über Projekte, die mit den Spenden unterstützt werden. Die Dorfgemeinschaft will weiter helfen.
Die Ordensschwestern Veronika (links) und Letitia standen Rede und Antwort, was mit den Spendengeldern des Mühler Weihnachtsbasars passiert. Foto: Röttgers
„Wir haben jahrelang das Richtige gemacht“, sagte eine Zuhörerin zufrieden, nachdem die Missionsschwestern Letitia und Veronika vom Heiligsten Herzen Jesu ihren Vortrag beendet hatten. Die beiden Frauen informierten jüngst im Pfarrheim Mühlen etwa 40 Besucher darüber, was mit dem Geld passiert, das seit Jahrzehnten beim Mühler Weihnachtsbasar zusammenkommt.
Die Vorgeschichte: Gudrun Kröger und Monika Westermann sind derzeit die Cheforganisatorinnen der alle 3 Jahre stattfindenden Veranstaltung. Den Basar selbst gibt es seit mehr als 50 Jahren. Die Mühlerinnen und Mühler beschlossen damals, die Ordensschwester Klara Kohorst zu unterstützen. Sie stammt aus Mühlen. Mehr als 42 Jahre war sie Hebamme und Krankenschwester in Namibia. Bis zu ihrem Tod am 2. April diesen Jahres trug sie Afrika im Herzen – und durfte sich immer der Unterstützung aus ihrem Heimatdorf gewiss sein. Diese Hilfe soll weiter fortgesetzt werden.
Gudrun Kröger (links) und Monika Westermann (rechts) aus Mühlen überreichen einen symbolischen Scheck in Höhe von 8000 Euro an die Ordensschwestern Veronika und Letitia (2. von rechts), die damit Kindern in Angola und Namibia dringend benötigte Schulbildung ermöglichen. Foto: Röttgers
Und heute? Die Missionsschwestern Bernadette, Letitia Andowa und Veronika Lita gedenken des Einsatzes von „Dodts Klärchen“ und führen ihn fort. Zwar wurde das Hospiz Mariental im Juni 2025 aus personellen und finanziellen Gründen geschlossen, doch Hilfe sei weiterhin notwendig, wie die Referentinnen in der Übersetzung von Schwester Martina Paul jetzt beim Ortstermin in Mühlen erklärten. „Wir wollen uns jetzt der Kinder und Schulen annehmen“, erklärte Schwester Veronika. „Es zerreißt uns das Herz, dass es im 21. Jahrhundert immer noch Kinder ohne Schulbildung gibt."
Das „Omakuva School Project“ soll helfen. „Das Geld geht zu den Ärmsten der Armen“, sagte die Missionsschwester. Die 2021 erbaute Schule zähle aktuell 176 Kinder, die von zwei Schwestern und fünf Arbeitskräften in ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung gefördert werden. „Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg“, erklärte die Referentin. Demnächst soll die Schule um einen Anbau von drei Klassenräumen für die Jahrgänge 3 bis 7 erweitert werden.
Schwester Letitia berichtete von einem zweiten Standort in Cuvelai in Angola. „Seit dem Bürgerkrieg gibt es ein großes Bedürfnis nach Missionshilfe“, so die Schwester, die nach eigenen Angaben zusammen mit drei Lehrern über 70 Kinder betreut. Besonders bitter sei, dass es zwar genügend Platz zum Spielen, aber nicht genügend Spielsachen gebe.
„Wir sind unendlich dankbar für eure großzügigen Spenden, denn ohne sie wären wir gar nicht mehr da.“
Veronika Lita, Missionsschwester vom Heiligsten Herzen Jesu
Was ist außerdem geplant? Beide Schwestern berichteten in Mühlen auch von ganz neuen Projekten: In Epalela in Namibia solle auf 6 Hektar ein Gemüseanbau zur Selbstversorgung der Kinder und Betreuer entstehen. Mais, Zwiebeln, Süßkartoffeln, Kürbis und Spinat würden hier angebaut, damit Kindern der Umgang mit Landwirtschaft vermittelt werden könne. In Ondulu in Namibia sollen hingegen auf 42 Hektar Land eine Schule, eine Kirche und ein Hospital entstehen.
Die jüngste Spende aus Mühlen: „Wir sind unendlich dankbar für eure großzügigen Spenden, denn ohne sie wären wir gar nicht mehr da“, würdigten die Schwestern das Mühler Engagement. Sie durften an diesem Abend einen symbolischen Scheck in Höhe von 8000 Euro entgegen nehmen. Bei dem Geld handelt es sich um ein Drittel des Erlöses des jüngsten Weihnachtsbasars 2024.
„Wir freuen uns, dass wir nicht nur die Spenden, sondern jetzt auch die Gesichter der Spender kennen". Namibia und Angola haben jetzt für Bonaventura zwei Gesichter bekommen", dankte Schwester Letitia. Gudrun Kröger schloss mit Worten, die ausdrückten, dass die Mühler Dorfgemeinschaft das Vermächtnis von Klara Kohorst fortsetzen will. „Überall ist Not und unser Geld wird auch weiterhin gebraucht.“
Info: Wer spenden möchte, kann dies auf das Konto des Basars Mühlen tun: Gudrun Kröger, Stichwort „Basar Mühlen“, IBAN DE27 2806 2560 0005 4135 02.
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