Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV

Das Antonianum wird ohne adeligen Jahrgang auskommen müssen

Das Vechtaer Gymnasium verabschiedet 61 Schülerinnen und Schüler. Trotz der Erschwernisse durch die Corona-Pandemie ist der aktuelle einer der besten Abiturjahrgänge in der Geschichte der Schule.

Artikel teilen:
Vier junge Damen erhalten den Antoniuspreis: (von links) Inge Wenzel mit Carlotta Göttke, Pauline Heitmann, Maya Nageler, Lina-Marie Kröger sowie Silke Weiss und Ingo Böhm. Foto: Kühn

Vier junge Damen erhalten den Antoniuspreis: (von links) Inge Wenzel mit Carlotta Göttke, Pauline Heitmann, Maya Nageler, Lina-Marie Kröger sowie Silke Weiss und Ingo Böhm. Foto: Kühn

„Der Adel geht, und lässt das Fußvolk zurück.“ – Dem Motto des Abschlussjahrgangs am Gymnasium Antonianum Vechta (GAV) folgte am Freitag der standesgemäße „krönende Abschluss“ mit der Entlassungsfeier der Abiturientia 2022 in der Europahalle der Schule. Es war ein Jahrgang, und das zog sich durch alle Reden des Vormittages, der stark unter den Restriktionen der Corona-Pandemie gelitten hat, die in den vergangenen beiden Jahren kaum einen geregelten Präsenzbesuch der Schule zuließ.

Dennoch, so lobte der stellvertretende Schulleiter Studiendirektor Ingo Böhm, sei der aktuelle „einer der besten Jahrgänge, die am GAV jemals ihr Abitur abgelegt haben“. Rund ein Drittel der 61 Abiturienten habe eine Gesamtnote gut oder sehr gut erreicht. Ganz vorn mit einer Gesamtnote von 1,0 liegt Nils Heseding, der außer Ehrungen als Jahrgangsbester und Gutscheinen von Forschervereinigungen auch für die besten Prüfungsleistungen in den vier Fächern Mathematik, Physik, Latein und Politik geehrt wurde, was Schulleiterin Oberstudiendirektorin Inge Wenzel dazu brachte zu fragen: „Wo hängst du alle diese Urkunden hin?“

Justus Reise und Maya Nageler ließen die Schulzeit Revue passieren. Foto: KühnJustus Reise und Maya Nageler ließen die Schulzeit Revue passieren. Foto: Kühn

Böhm hatte nach einem von den Schülern gestalteten multireligiösen Gottesdienst in der Klosterkirche mit einer launigen Rede die Feier eröffnet. Er versuchte eine Einordnung der Schülertypen, vom „Gelangweilten“, über den „Verpeilten“, bis hin zum „Zielstrebigen“ oder der „Klimaaktivistin“. Er erntete viele Lacher, da sich viele Schüler sehr wohl wiedererkannten.

Die stellvertretende Landrätin Martina Spille übermittelte die Grüße des Landkreises, Silke Weiss sprach für den Förderverein der Schule und zeichnete für ihr besonderes soziales Engagement Carlotta Göttke, Pauline Heitmann, Maya Nageler und Lina-Marie Kröger mit dem Antoniuspreis aus.

Als Sprecher der Eltern forderte Peter Havers die Abiturientia auf, im weiteren Leben auch kritische „Außenseiter“ zu sein, Gewohntes zu hinterfragen. Als Sprecher der Schüler blickten Maya Nageler und Justus Reise, gespickt mit etlichen Bonmots, auf die schwierige Coronazeit zurück. Der Jahrgang 2022 dürfte der einzige in der Geschichte des GAV ohne Studienfahrt bleiben.

Zur Entlassungsfeier der Abiturientia 2022 waren zahlreiche Angehörige der Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer in die Europahalle des GAV gekommen. Foto: KühnZur Entlassungsfeier der Abiturientia 2022 waren zahlreiche Angehörige der Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer in die Europahalle des GAV gekommen. Foto: Kühn

Wenzel sprach vor der Zeugnisausgabe über die „Hoffnung“. Sie mahnte die Abiturientia, „die Welt nicht den Dämlichen, Ignoranten, Unverbesserlichen und Egoisten zu überlassen“.

Für Musik sorgten „Fungafop blue“ sowie Charlotte Havers (Klarinette) und Miriam Humphreys (Klavier). Die „Gavistokratie“ am Antonianum endet mit dem Abiturball am heutigen Samstag (2. Juli) in Rechterfeld: Dann verlässt der „Adel endgültig sein Schloss“ (Reise).

So verpassen sie nichts mehr. Mit unseren kostenlosen Newslettern informieren wir Sie über das Wichtigste aus dem Oldenburger Münsterland. Jetzt einfach für einen Newsletter anmelden!

Das könnte Sie auch interessieren

Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen

Das Antonianum wird ohne adeligen Jahrgang auskommen müssen - OM online