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Darum bleibt der Ort voller Lächeln in Elisas Herz

Die 19-jährige Elisa Graue engagiert sich mit Thai Care in einem Kinderheim in Nordthailand. Die Zeit dort möchte die Friesoytherin nicht missen – und das aus verschiedenen Gründen.

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Ohne Worte: Lachen funktioniert über Sprachbarrieren hinweg. Foto: privat

Ohne Worte: Lachen funktioniert über Sprachbarrieren hinweg. Foto: privat

Alles war anfangs überwältigend, die Sprache, das Klima, die Umgebung, aber mittlerweile hat sich Elisa Graue eingelebt. Die 19-jährige Friesoytherin ist nach ihrem Abitur im Sommer 2024 als Volunteer nach Mae Na Chorn in Thailand gegangen, um dort in einem Kinderheim zu helfen. Möglich gemacht hat diesen Einsatz die Hilfsorganisation Thai Care, die von der gebürtigen Friesoytherin Anne Brouer gegründet wurde und zu der Elisas Familie einen persönlichen Kontakt pflegt.

„Inzwischen kann ich sagen: Ich habe mich nicht nur eingelebt, ich habe diesen Ort und seine Menschen richtig ins Herz geschlossen“, berichtet Elisa Graue. Besonders lieb gewonnen habe sie die Mädchen und Jungen. „Die Kinder sind einfach wundervoll. Anfangs noch zurückhaltend, kamen sie nach und nach auf mich zu – inzwischen werde ich mit Umarmungen und strahlenden Gesichtern empfangen.“

Mittendrin: Im Kinderheim in Mae Na Chorn kümmert sich die 19-jährige Elisa Graue (hinten 6. von links) mit um die Mädchen und Jungen. Foto: privatMittendrin: Im Kinderheim in Mae Na Chorn kümmert sich die 19-jährige Elisa Graue (hinten 6. von links) mit um die Mädchen und Jungen. Foto: privat

Spielen, tanzen oder Quatsch machen mit den Kindern macht besonders Spaß

Die liebste Zeit sei der Abend, erzählt die junge Frau, wenn sie zusammen mit den Kindern spiele, tanze oder einfach nur Quatsch mache. „Dann ist das Sprachliche oft gar nicht mehr so wichtig – Lachen funktioniert auch ohne Worte“, stellt sie fest.

Natürlich war nicht alles leicht. Die ersten Tage habe sie sich an vieles gewöhnen müssen: kalte Duschen, andere Essenszeiten, ein komplett neuer Tagesrhythmus. Aber die Herzlichkeit der Menschen habe ihr den Einstieg sehr erleichtert. Und es sei beeindruckend, mit wie viel Liebe und Hingabe die Mitarbeitenden sich um die Kinder kümmern.

Elisa selbst hat auch ihre festen Aufgaben im Kinderheim: „An 2 Tagen in der Woche gebe ich Englischunterricht“, so die 19-Jährige. „Für die Kinder ist dies zusätzlich zum normalen Schulunterricht, daher steht dabei der Spaßfaktor im Vordergrund. Ob beim Memory oder Bingo, in Kombination mit Spiel und Spaß macht das Lernen gleich viel mehr Freude.“

Auch mal ernst: Die Friesoytherin unterrichtet Englisch in dem Kinderheim. Foto: privatAuch mal ernst: Die Friesoytherin unterrichtet Englisch in dem Kinderheim. Foto: privat

Außerdem helfe sie regelmäßig bei Bibelstunden. „Wir lassen Jesusgeschichten lebendig werden, indem wir sie auf unser eigenes Leben übertragen“, erzählt die Friesoytherin. Die Menschen im Dorf seien alle christlich und sehr gläubig, was anfangs ungewohnt gewesen sei. Aber nach und nach habe Elisa Graue gemerkt, was das für eine Bereicherung ist. „Es geht nicht um die strenge Befolgung von Regeln“, sagt sie, „sondern um die Gemeinschaft. Zusammen sitzen, singen und feiern, man fühlt sich einander einfach näher.“

Neben ihrer Zeit mit den Kindern hilft sie zudem im „Hot Coffee“ mit. Das ist ein Gästehaus, welches sich direkt neben dem Kinderheim befindet. Hier können Besucher essen, trinken und übernachten. Alle Einnahmen gehen dann an das Kinderheim.

Für die Erfahrung, dort zu leben und zu helfen, sei Elisa Graue jetzt schon unglaublich dankbar. Denn sie habe ihr gezeigt, wie viel man mit kleinen Dingen bewegen kann – und wie wichtig es sei, einander zu unterstützen, auch über Kontinente hinweg.

„Bald endet meine Zeit hier, was mich ehrlich gesagt ein bisschen wehmütig macht“, gesteht die Südoldenburgerin. „Zum Abschluss kommen meine Eltern mich besuchen, und wir werden noch ein paar Tage zusammen reisen. Aber mein Herz wird sicher noch lange hier in Mae Na Chorn bleiben – bei den Kindern, den Bergen, den vielen kleinen Momenten voller Wärme.“ Dem Team von Thai Care ist Elisa Graue dankbar, dass sie Teil des Projektes sein durfte.

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