Der Landkreis Cloppenburg hat am Donnerstag sein Konzept für kostenlose Corona-Schnelltests im Kreisgebiet vorgelegt. Die Behörde setzt auf Kooperationen mit Apotheken, Hilfsdiensten und Ärzten, um im gesamten Kreisgebiet Tests anbieten zu können. Zum Start ist das Angebot aber auf 5 der 13 kreisangehörigen Städte und Gemeinden begrenzt: Nördlich von Garrel geht es erst ab der kommenden Woche los. Die Test-Standorte für Lastrup, Molbergen, Bösel, Emstek und Cappeln will der Landkreis erst bekannt geben, wenn die Einrichtungen den Betrieb aufnehmen können.
Zum Start wird ausschließlich in Apotheken getestet. Nach Angaben der Kreisverwaltung konnten die Verantwortlichen in fast allen Städten und Gemeinden mehrere Apotheker finden, die kostenlose Schnelltests in ihren Räumlichkeiten anbieten können. In den Gemeinden Molbergen und Lastrup müssten kurzfristig noch Räume gefunden werden, damit dort Apotheken in die Kampagne einsteigen können. Die Gespräche dazu liefen aber bereits. Einige Apotheken warten noch auf Lieferungen von Testkits. Auch Ärzte werden demnach Schnelltests anbieten. Wichtig: Der Landkreis bittet aber, in jedem Fall Termine für einen Test zu vereinbaren. Die Testwilligen sollten keinesfalls unangemeldet mit Corona-typischen Symptomen die Geschäftsräume betreten.
Landrat erwartet mehr Sicherheit
Landrat Johann Wimberg (CDU) erklärte: "Ich bin sehr froh, dass so kurzfristig eine Möglichkeit für dieses wichtige Angebot geschaffen werden konnte. Einmal mehr ziehen im Landkreis Cloppenburg alle an einem Strang, um den Bürgerinnen und Bürgern mehr Sicherheit bieten zu können."
Nach Angaben der Verwaltung stehe das dezentrale Testmodell des Landkreises auf "zwei Säulen": Die erste seien die Apotheken und die Ärzte, die zweite die Hilfsdienste - das Deutsche Rotes Kreuz (DRK) und die Johanniter-Unfall-Hilfe. Die beiden Organisationen hätten sich bereit erklärt, das Angebot auch außerhalb der Öffnungszeiten der Apotheker auszudehnen und dort Tests anzubieten, wo ein erhöhter Bedarf bestehe. "Es wird nicht lange dauern, bis das Angebot vollständig hochgefahren ist", erklärt Landrat Johann Wimberg.
Für den Verwaltungschef besteht die "berechtigte Hoffnung", dass durch die Schnelltests Ausbrüche schneller erkannt und eingedämmt werden können. Die Tests seien daher ein wichtiger Baustein, um auf Dauer die Infektionszahlen zu senken und viele Freiheiten zurückzugewinnen. Wimberg sagt, er würde sich freuen, wenn möglichst viele Bürgerinnen und Bürger das Angebot nutzen würden. Sie könnten so Arbeitskollegen, Freunde, Familie und Mitschüler vor einer möglichen Infektion schützen.
Zahl der bekannten Infektionen wird steigen
Allerdings rechnet Wimberg auch mit einem weiteren Effekt: Man müsse damit rechnen, dass zusätzliche Testungen zunächst einmal für steigende Infektionszahlen sorgen werden. Heißt: Weniger Ansteckungen bleiben unbemerkt. Der Effekt zeige sich demnach bereits jetzt: Im Landkreis Cloppenburg würden bereits Woche für Woche tausende Testungen durchgeführt, was sich entsprechend auf die hohe Inzidenz auswirke. "Wo viel getestet wird, findet man mehr als dort, wo wenig getestet wird", erklärte der Landrat.
Diese Apotheken sind zum Start der Testkampagne dabei:
- Cloppenburg: Königs Apotheke, Mühlenstraße 2, Telefon 04471/2159
- Cloppenburg: Post-Apotheke, Bahnhofstraße 16, Telefon 04471/4778
- Cloppenburg: Apotheke Meis am Krankenhaus, Krankenhausstraße 8-12, Telefon 04471/8889925
- Cloppenburg: Krapendorfer Apotheke, Am Capitol 6, Telefon 04471/5992
- Garrel: Heide Apotheke, Hauptstraße 58, Telefon 04474/947800
- Garrel: Marien-Apotheke-Garrel, Hauptstraße 14, Telefon 04474/238
- Essen (Oldenburg): Turm Apotheke, Lange Straße 52, Telefon 05434/1788
- Essen (Oldenburg): Stern Apotheke, Hinter den Gärten 2, Telefon 05434/7676
- Löningen: Hase Apotheke, Elberger Straße 4, Telefon 05432/6029980
- Lindern: Linden-Apotheke, Bahnhofstraße 1, Telefon 05957/787
- Die Standorte in Ramsloh, Barßel und Friesoythe will der Landkreis zum geplanten Start am 15. März bekannt geben.
- Wann die Testanbieter in Lastrup, Molbergen, Bösel, Emstek und Cappeln den Betrieb aufnehmen ist aktuell noch unklar. Der Landkreis gibt die Standorte dann bekannt.