Corona-Impfzentrum im Kreis Vechta geht an den Start
Das Zentrum im Lohner Motorpark ist seit dem 15. Dezember fertig eingerichtet. Auch das Personal steht bereit. Jetzt muss "nur" noch der Impfstoff geliefert werden.
Roland Kühn | 16.12.2020
Das Zentrum im Lohner Motorpark ist seit dem 15. Dezember fertig eingerichtet. Auch das Personal steht bereit. Jetzt muss "nur" noch der Impfstoff geliefert werden.
Roland Kühn | 16.12.2020

Im "Kinosaal" trafen sich die verantwortlichen Organisatoren des zentralen Impfzentrums des Landkreises Vechta in Lohne. Foto: Kühn
Das zentrale Corona-Impfzentrum des Landkreises Vechta ist fertig eingerichtet. Die Veranstaltungshalle an der Robert-Bosch-Straße 1 in Lohne ist im Inneren nicht wiederzuerkennen. In Rekordzeit, in rund 12 Tagen, haben die Halleneigentümer Ludger und Reinhard Menke mit einem Dutzend Mitarbeitern im Innenraum ein 1600 Quadratmeter großes Raumensemble installiert. Landrat Herbert Winkel (CDU) zeigte sich bei einer ersten Begehung am 15. Dezember (Dienstag) sehr zufrieden mit der Gestaltung und der organisatorischen Leistung vieler "hauptamtlicher und ehrenamtlicher Helfer", besonders mit der Schnelligkeit, mit der der Aufbau des Zentrums vonstatten ging. Die Leitung des Aufbaus hatte auf Kreisverwaltungsseite Tiefbauamtsleiter Winfried Stuntebeck. Mit der Inbetriebnahme begann auch Christian Ewald seine Tätigkeit als Verwaltungsleiter des Zentrums. Die medizinische Leitung hat Dr. Frank Hammersen inne, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes Vechta. "Trifft der Impfstoff ein, können wir sofort loslegen – wir sind vorbereitet." Jetzt beginnt für alle Beteiligten das große Warten auf das Eintreffen des ersten Impfstoffs. Impftermine gibt es noch nicht, denn wann die ersten Impfdosen, das "flüssige Gold" geliefert werden, kann "natürlich noch niemand sagen", meinte der Erste Kreisrat Hartmut Heinen. Die niedersächsische Landesregierung rechnet mit der Zulassung eines Impfstoffes erst kurz vor dem Jahreswechsel. "Trifft der Impfstoff ein, können wir sofort loslegen – wir sind vorbereitet", meinte Winkel. Eingerichtet sind im barrierefreien Impfzentrum drei farblich unterschiedlich gekennzeichnete Impfstationen, jeweils ausgestattet mit vier Impfkabinen, jede Station betreut von einem Arzt und vier medizinischen sowie ergänzend Verwaltungshelfern. Drei mobile Teams wird der Landkreis zunächst entsenden, wenn die Impfstoffe da sind. Fünf könnten es laut Vorgabe des Landes werden. Die mobilen Teams werden die ersten Impfdosen erhalten, um gefährdete Menschen in Gemeinschaftseinrichtungen, insbesondere in Alten- und Pflegeheimen zu impfen. Ein Team besteht aus Arzt, Impfhelfer und Verwaltungskraft. Die Teams sind am Zentrum stationiert. Die Fahrzeuge stellen die Rettungs- und Katastropheneinsatzkräfte im Kreis. Sie parken bereits vor der Halle. Wenn jetzt auch die Einrichtung und die Räume vorhanden sind, ist die personelle Ausstattung des Zentrums noch nicht abschließend geregelt. Rund 30 Ärzte hatten sich für eine Tätigkeit im Impfzentrum gemeldet. Die rechtliche Ausgestaltung der Arbeitsverhältnisse bereitete aber Probleme, sodass bislang noch kein Arzt eingestellt ist. Das Land hat aber wohl inzwischen eine Möglichkeit gefunden, um die Beschäftigung zu ermöglichen, demzufolge "sind wir sehr sicher, dass wir auch alle einsetzen können", so Heinen. Im Dezember werden 34 Impfhelfer bereitstehen. Diese erste Schicht befindet sich im "Stand by"-Modus und nutzt die Zeit, bis der Impfstoff eintrifft, um "Abläufe einzuproben", so Winkel. Bei einer Führung erläuterten Hammersen und Stuntebeck den Ablauf einer Impfung im Zentrum (siehe Musterskizze). Vor Ort gelten während des gesamten Aufenthalts die bekannten AHA-Regeln. Bürger, die eine Einladung zu einem Impftermin erhalten haben, gelangen zuerst in den Anmeldebereich und den "Kinosaal", in dem ein Aufklärungsvideo gezeigt wird. Nach der Messung der Körpertemperatur werden zunächst Informationsblätter und Fragebogen an den Impfwilligen ausgehändigt. Ist alles in Ordnung, erfolgt die Registrierung mit der Zuweisung an eine Impfstation. Dem eigentlichen Impfvorgang in einer separaten Kabine vorgeschaltet ist ein Gespräch mit dem Arzt. Danach geben dann "impfbefähigte" Personen, also der Arzt oder medizinische Fachangestellte, den kleinen Pieks in den Oberarm. Die Vergabe der Termine für das Impfzentrum in Lohne erfolgt zentral durch Landesbehörden. Das Terminmanagement wird neben Onlinebuchungen auch ein Bürgertelefon und einen Bürgerservice für analoge Terminbuchungen anbieten. Noch ist den Kreisverantwortlichen aber nicht bekannt, wie der gesamte Bereich der Terminvergabe organisiert sein wird, und von wem.
Etwa 30 Ärzte haben sich für Arbeit im Impfzentrum gemeldet

Nach der Impfung geht es in einen Wartebereich. Dort werden die geimpften Personen von Sanitätern beobachtet. Nach in der Regel rund einer halben Stunde ist der Impfbesuch beendet, und es geht wieder nach Hause. Die Impftermine werden zentral vergeben - vom Land, nicht von den Kreisbehörden
Der Kreis hat zu den Aufgaben des Zentrums eine Internetseite frei geschaltet, auf der "alles, was wir derzeit wissen, nachgelesen werden kann", erklärt Heinen. Dort werden auch häufige Fragen beantwortet. Der Auftritt wird stetig aktualisiert. 
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