Claudia Meyer-Scott liebt nicht nur ihren Job
Sehr persönliche Ansichten: Zehn Fragen an die überzeugte Bünnerin und Weltenbummlerin Claudia Meyer-Scott.
Philipp Ebert | 26.03.2022
Sehr persönliche Ansichten: Zehn Fragen an die überzeugte Bünnerin und Weltenbummlerin Claudia Meyer-Scott.
Philipp Ebert | 26.03.2022
Zuhause in der Welt – und im elterlichen Gasthof Meyer-Bünne: Claudia Meyer-Scott bereitet ihren Umzug vor. Foto: M. Niehues
Und? Wie ging es in letzter Zeit? Was haben Sie sich einmal so richtig gegönnt? Wenn Sie Königin von Deutschland wären: Was gehört als erstes abgeschafft? Welchen Traum werden Sie sich als nächsten erfüllen (können)? Was tun Sie am liebsten? Welche Eigenschaften mögen Sie an sich selbst? Und welche nicht? Welche TV-Sendung mögen Sie am liebsten? Mit wem würden Sie sich gerne einmal treffen? Was würden Sie gerne einmal wieder essen? Welches Thema in der OV hat Sie zuletzt am meisten beschäftigt?
Ich habe Corona hinter mir – außer einer verstopften Nase hatte ich keine Probleme. Die Impfungen haben wohl geholfen. Dass wir kürzlich meinen Patenonkel Kalle beerdigen mussten, macht mich sehr traurig, und auch an mir geht der Krieg in der Ukraine nicht spurlos vorbei. Aber im Gegensatz zu den Menschen in der Ukraine habe ich den Himmel auf Erden. Wie immer liegen Glück und Leid nah beieinander.
Mein Haus im wunderschönen Bünne. Da hab ich möglichst alle meine Träume verwirklicht. Ich wohne zwar noch in London, aber habe mir in Bünne ein extragroßes Haus gegönnt, damit mich Freunde und Familie besuchen können und sich bei mir wohlfühlen. Außerdem genieße ich mein Leben und gönne mir kleine oder große Momente! Schöne Erinnerungen kann mir niemand nehmen. Man weiß nie, was morgen ist.
Den Drang zur Bürokratie. Es muss Regeln geben, aber nur weil jemand mal irgendwas ausgenutzt oder falsch gemacht hat, muss man nicht immer noch Paragraph 217 und Artikel 6a dazufügen. Außerdem würde ich die Menschen gerechter für ihre Leistung entlohnen – egal ob in Gesundheitswesen, Industrie, Handwerk, Gastronomie, Polizei, Lehrer oder Verwaltungsbehörden. Natürlich gibt es Unterschiede bei Verantwortung, Risiko, Kreativität und Innovation, aber für gute Arbeit sollte man belohnt werden.
Wieder nach Bünne ziehen – also meine Firma um einen deutschen Standort erweitern oder sie an meinen Businesspartner übergeben und mich auf mein Retirement-Projekt konzentrieren. Neben dem Gasthaus Meyer Bünne – was zum Glück ja meine Mama mit 78 noch rockt – ist es mein Traum, dass einige meiner Freunde und ich uns eine Art „Melrose Place“ für Oldies kreieren und von dort aus unsere Pläne verwirklichen!
Gastgeber sein für Freunde und Familie! Ich freue mich, dass wir durch den Verein „Bünne erleben“ viel zusammen machen. Ich bin seit Jahren bei „Habitat for Humanity“ als Teamleiter aktiv – angefangen hat das durch eine Gruppe von Freunden, mit der wir in Südafrika Häuschen gebaut haben. Und: Ich liebe meinen Job!
Eigenlob stinkt, aber ich bin aufgeschlossen und probiere gerne Neues. Ich hab keine Angst, um Hilfe zu bitten. Manchmal bin ich zu impulsiv – im Englischen heißt das „I get carried away by my enthusiasm“ – aber Experimente sind gut. Zum Glück bin ich kein Arzt geworden, da wäre das für meine Patienten fatal.
„Ted Lasso“ – witzig und lehrreich für Führungskräfte. Außerdem schaue ich gerne „Peaky Blinders“. Ich finde es schade, dass wir in Deutschland Filme synchronisieren; die Originale sind besser!
Mit Jürgen Klopp. Er ist ein toller Coach, und ich liebe es, wie er seine Mannschaft motiviert und das Team zusammenbringt. Außerdem mit Michelle Obama und mit Volodymyr Zelensky – von beiden kann man in Bezug auf Leadership lernen. Für einen spaßreichen Abend Emma Thompson, sie scheint einen tollen Humor zu haben!
Meine Mama macht immer meine Lieblingsgerichte. Außerdem hab ich Angus- und Galloway-Fleisch vor der Tür und bin deshalb verwöhnt. Aber in London gab es ein japanisches Restaurant, da gab es tolles „Okonomiyaki“, eine Art Pfannkuchen auf einer heißen Platte.
Wie bei den meisten kann man im Moment nicht aufhören, alles über Putins Krieg in der Ukraine zu verschlingen. Und es ist gut , dass viel darüber berichtet wird. Ich habe allerdings schon vor längerer Zeit aufgehört, die aktuellen Coronazahlen, die Impfpflicht-Debatte und vieles mehr zu verfolgen. Meiner Meinung nach hat die Regierung da sehr viel falsch gemacht und es geschafft, Deutschland zu spalten. Ich habe so eine Spaltung leider am eigenen Leib beim Brexit miterlebt, und wie das für die Briten ausgegangen ist und wie es sie auch immer noch betrifft, sehe und höre ich täglich in London.Zur Person:
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