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Bischof Genn feiert mit Vestrupern ihre Kirche

Die St.-Vitus-Kirche wurde vor 250 Jahren eingeweiht. Bischof Felix Genn appelliert in seiner Festpredigt an die Gläubigen, ein "demütiges Selbstbewusstsein" zu entwickeln.

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Segen von oberster Stelle: Bischof Genn segnet die St.-Anna-Statue im Korb für den Bakumer Kindergarten „St. Anna“. Foto: Rosenbaum

Segen von oberster Stelle: Bischof Genn segnet die St.-Anna-Statue im Korb für den Bakumer Kindergarten „St. Anna“. Foto: Rosenbaum

Seite 250 Jahren hat sie ihren festen Platz in Vestrup: Am 25. Oktober 1772 wurde die Kirche St. Vitus geweiht. Grund genug für hohen Besuch: Die katholische Kirchengemeinde Bakum feierte am Sonntag mit dem Münsteraner Bischof Dr. Felix Genn das Kirchweihjubiläum mit einem Festhochamt. Bischof Genn zelebrierte den Gottesdienst gemeinsam mit Pfarrer Bernd Holtkamp und Pfarrer Suresh Reddy Allam.

Pfarrer Holtkamp erinnerte, nachdem er den Bischof begrüßt hatte, an die lange Zeit, in der die Menschen ihre Gebete vor Gott gebracht hätten, in der unzählige Ehen und Taufen gefeiert worden seien, und in der auch die Sorgen zu Weltereignissen Gott vorgetragen worden seien. 1 Prozent dieser Zeit sei seine eigene Dienstzeit, sagte der Bakumer Pfarrer.

Bischof Genn bedankte sich bei allen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern, die in dieser Kirche an der Gemeinde mitgewirkt haben und mitwirken würden, den Priestern, den Pastoralreferentinnen, den Küstern, Messdienern und anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. "Es gibt viel Grund, Dank zu sagen, und viel Grund, zu bitten, besonders um den Frieden", sagte Genn und bezog sich auch auf die aktuelle politische Lage und die großen Umbrüche in Kirche und Welt.

Darauf ging er dann in seiner Festpredigt ausführlich ein. Auch im Jahr 1772, vor 250 Jahren, hätten politische Ereignisse die Welt erschüttert, Genn nannte die 1. Teilung Polens. Er könne nachvollziehen, dass die Polen aufgrund ihrer Geschichte misstrauisch gegenüber allen mächtigen Nationen in ihrer Nachbarschaft seien. 17 Jahre später, im Jahr 1789, habe die Französische Revolution sich auch auf die Kirche erstreckt und die Menschen in Unruhe versetzt.

Damals hätten Christinnen und Christen in Vestrup den Mut gefunden, eine Kirche zu errichten, ohne zu wissen, was die Zukunft bringt. Auch heute befinde sich die Kirche und die Gesellschaft in einem gewaltigen Umbruch, sagte Bischof Genn und verwies auf die Corona-Pandemie, die Ereignisse im Iran, den Krieg in der Ukraine sowie auf die Klimakrise.

"Ich bin überzeugt, dass das intensive Gebet den Frieden bringt."Bischof Dr. Felix Genn

Was sich gegenüber der damaligen Zeit der Kirchweihe in Vestrup verändert habe, sei, dass es heute nicht mehr selbstverständlich sei, zur Kirche zu gehören. Die Christinnen und Christen seien heute eine Minderheit. Er fragte, was dies für Christen heute bedeute und appellierte an die Gläubigen, ein „demütiges Selbstbewusstsein“ zu entwickeln, am Glauben festzuhalten, ohne den Stab über andere Konfessionen, Religionen und Nicht-Gläubigen zu brechen. Christen seien vielmehr dazu berufen, ein „Zeugnis der Liebe“ zu geben, besonders gegenüber Armen. "Sicher gibt es auch in Vestrup Menschen, die in versteckter Armut leben", sagte Genn. Für Christen sei es eine große Herausforderung, die „innere Freude“ am Glauben und das Gebet zu pflegen. "Ich bin überzeugt, dass das intensive Gebet den Frieden bringt. Das Größte, was uns auferlegt ist, nicht den Glauben aufzugeben", machte Genn den Gläubigen Mut.

Am Ende des Gottesdienstes segnete Bischof Genn eine St.-Anna-Statue des neuen Bakumer Kindergartens an der Loher Straße. Nach dem Gottesdienst musste der Bischof gleich abreisen, um an der Verabschiedung des Paderborner Bischof Hans-Josef Becker teilzunehmen. Der gemischte Chor Einigkeit Vestrup gestaltete die Messe musikalisch mit und erhielt von Bischof Genn viel Lob: „Dieser Chor hat großes Potenzial.“

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