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Betrugsvorwürfe bei Führerscheinprüfungen: Razzia auch in Cloppenburg

Mehrere Männer sollen gegen Bezahlung mit technischen Tricks oder aber mit „Stellvertretern“ bei den theoretischen Tests getrickst haben. Ein Verdächtiger sitzt in U-Haft.

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Symbolfoto: dpa

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Nach umfangreichen Ermittlungen zu einer überregional agierenden Gruppe von Urkundenfälschern hat eine Ermittlungsgruppe des Polizeikommissariats Hannover-Mitte am Montag bundesweit insgesamt 43 Häuser und Wohnungen durchsucht – unter anderem auch in Cloppenburg. Das teilen die Staatsanwaltschaft Hannover und Polizeidirektion Hannover am Dienstag mit. Unter Verdacht stehen demnach mehrere Männer, einer von ihnen befindet sich bereits in Untersuchungshaft.

Hintergrund der Razzien sind umfangreiche Ermittlungen, die sich bereits seit Mitte 2022 gegen einen 32-jährigen Hannoveraner wegen der gewerbsmäßigen Fälschung beweiserheblicher Daten, der Urkundenfälschung und des Missbrauchs von Ausweispapieren richten. Jetzt richtete sich der Fokus auf fünf weitere Männer im Alter von 20 bis 32 Jahren. Sie alle sollen im Raum Hannover wohnen.

So sollen die mutmaßlichen Betrüger getrickst haben

Die Männer stehen im Verdacht, während der theoretischen Führerscheinprüfungen beim Tüv für die jeweiligen Prüflinge betrogen zu haben. Nach bisherigen Erkenntnissen sollen die Männer dabei zwei Vorgehensweisen genutzt habe. Der erste Trick: Nicht der Prüfling ist bei der Theorie-Prüfung aufgetaucht, sondern ein Stellvertreter. Diese Person wies sich als Prüfling aus und beantwortete die Prüfungsfragen. Der zweite Trick: Der Prüfling beauftragte die Männer, bei der Prüfung zu helfen. Dabei wurde Audio-Videotechnik benutzt. Die Prüfungsfragen konnten auf diesem Wege außerhalb des Prüfungsraums gelesen, beantwortet und die korrekten Antworten an den Prüfling übermittelt werden.

Einer der Männer ist laut Angaben der Polizei am Sonntag (27. Oktober) am Flughafen Hannover festgenommen worden. Am folgenden Tag durchsuchte die Polizei mit mehreren Hundert Einsatzkräften zahlreiche Objekte – neben dem Objekt in Cloppenburg auch 15 in Hannover, vier in Leipzig, drei Objekte in Bochum, jeweils zwei Objekte in Gelsenkirchen, Gladbeck und Salzgitter, sowie jeweils ein Objekt in Alfeld, Bad Pyrmont, Bremen, Bonn, Castrop-Rauxel, Cloppenburg, Gütersloh, Hildesheim, Lübeck, Magdeburg, Neuwied, Nienburg, Oldenburg, Siegen und Uetze. Dabei wurden Beweismittel wie Audio- und Videotechnik, präparierte Kleidung, Kommunikationselektronik, rund 100.000 Euro Bargeld, 300 Gramm Gold und eine Schreckschusspistole sichergestellt. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

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