Betreutes Wohnen ist auf altem Coma-Gelände geplant
An der Dwergter Straße in Molbergen soll ein neues Bauprojekt entstehen - für betreutes Wohnen und die Caritas-Sozialstation unter einem Dach. Rund 2,3 Millionen Euro werden investiert.
13 Wohnungen und die Sozialstation unter einem Dach: So soll der geplante Neubau aussehen. Die Fertigstellung des Projekts ist für 2022 vorgesehen. Visualisierung: Ortmann & Möller Bauplanung GmbH
Ende 2014 war Schicht für den einstigen Coma-Markt in Molbergen. Seitdem lag das Gelände an der Dwergter Straße brach. Nun liegen Pläne vor, wie das rund 5500 Quadratmeter große Grundstück wieder mit Leben gefüllt werden soll. Investor Mario Stevens plant für rund 2,3 Millionen Euro den Bau eines Komplexes, der betreutes Wohnen beziehungsweise Wohnen mit Service und die Anlaufstelle der Molberger Sozialstation unter einem Dach vereint. Dafür wird der leerstehende Supermarkt abgerissen.
Insgesamt sollen 13 Mietwohnungen mit Größen zwischen 47 und 84 Quadratmetern entstehen. Hinzu kommen für jede Wohnung eine Terrasse beziehungsweise ein Balkon. Die Sozialstation, die derzeit noch auf der anderen Straßenseite (Dwergter Straße 1) untergebracht ist, würde dann ins Erdgeschoss ziehen. Nach jetzigen Plänen, rechnet der Investor mit einer Fertigstellung des Gebäudes für Februar 2022.
Wie Stevens in einem Pressegespräch sagte, habe seine Familie mehrere Gespräche zur Folgenutzung des Geländes geführt. Auch mit der Gemeinde Molbergen sei ein „intensiver und guter Dialog“ zu diesem Thema geführt worden. Am Ende stehe nun eine „gute Lösung“, ist der Investor überzeugt. „Wir freuen uns, mit diesem Konzept, welches von der Caritas-Sozialstation erarbeitet wurde, insbesondere älteren Menschen die Möglichkeit zu geben, hochwertigen Wohnraum in übersichtlichem Umfang hier in Molbergen zur Verfügung zu stellen.“
Investor hält sich Optionen für restliches Grundstück offen
Aus verschiedenen Überlegungen heraus werde man mit der jetzigen Bebauung nur eine Teilfläche des Grundstückes nutzen. „Für die langfristige Zukunft haben wir damit noch verschiedene Optionen, die es zu gegebener Zeit zu bewerten gilt.“ Zunächst wolle man die weitere Entwicklung abwarten.
Wie Guido Suing, Geschäftsführer der Caritas-Sozialstation Essen-Lastrup-Molbergen, sagte, seien die bisherigen Räume der Sozialstation im ehemaligen Schwesternhaus „zu klein und nicht mehr zeitgemäß“. „In Molbergen befinden wir uns seit den letzten Jahren auf Wachstumskurs“, so Suing. In dem geplanten Neubau fänden die 15 Mitarbeiter bessere Arbeitsbedingungen vor.
Das Konzept sieht vor, dass die Mieter der 13 Wohnungen benötigte Betreuungs- und Pflegedienstleistungen individuell zusammenstellen und buchen können – frei nach dem Motto „alles kann, nichts muss“, erläuterte Suing. Dazu gehören etwa Leistungen wie Grund- und Behandlungspflege, die Mahlzeitenversorgung und teilstationäre Leistungen wie die Tagespflege. Einzige Vorgabe sei, dass in jeder Wohnung eine Notrufanlage installiert werde. Den Besprechungsraum der neuen Sozialstation könnten die Mieter zudem für gemeinschaftliche Aktivitäten wie Spielenachmittage nutzen. „Mit diesem Projekt bekommen wir nun eine neue Entwicklungschance an die Hand und können hier in Molbergen noch mehr sichtbar werden“, zeigte sich Suing überzeugt.
Das war’s dann: Der alte Coma-Markt wird derzeit abgerissen. Foto: Schrimper
„Häufig erleben wir in unserer Tätigkeit Kunden, denen das eigene Haus zu groß geworden ist. Sie sind aber häufig noch so selbstständig, dass sie nur sehr punktuell Unterstützung benötigen“, erläuterte Pflegedienstleiterin Elisabeth Bunten. Das Problem seien dann das große Haus und der Garten. In diesen Fällen sei betreutes Wohnen beziehungsweise Wohnen mit Service eine Alternative, die in Betracht gezogen werden sollte.
Konkrete Pläne zur Nachnutzung des ehemaligen Schwesternhauses hat die Kirchengemeinde Molbergen als Eigentümerin noch nicht, wie Pfarrer Uwe Börner auf Nachfrage sagte. Eventuell könnte in dem Haus eine weitere Wohnung entstehen.
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