Berufsorientierung: Schule macht die Qual zur Wahl
Die Oberschule Lindern hat erneut das Gütesiegel „Startklar für den Beruf“ erhalten. Lob gab es von allen Seiten, auch von den Schülerinnen und Schülern selbst.
Georg Meyer | 19.01.2025
Die Oberschule Lindern hat erneut das Gütesiegel „Startklar für den Beruf“ erhalten. Lob gab es von allen Seiten, auch von den Schülerinnen und Schülern selbst.
Georg Meyer | 19.01.2025

Ausgezeichnet: Landrat Johann Wimberg (3. von links) überreichte das Siegel gemeinsam mit Rudolf Thobe (2. von links) an Schulleiter Reinhard Jordan. Foto: G. Meyer
Die Grund- und Oberschule Lindern darf sich fünf weitere Jahre mit dem Gütesiegel „Startklar für den Beruf“ schmücken. Während einer Feierstunde überreichte der Leiter der Aktionsgemeinschaft, Rudolf Thobe, die Auszeichnung. Sie wird an Schulen verliehen, die sich besonders um die berufliche Orientierung ihrer Schüler kümmern. Was dafür alles an der Schule passiert, hatte Elisabeth Gehlenborg, Leiterin des Fachbereichs Wirtschaft, zuvor akkurat aufgeführt. Neben mehrwöchigen Berufspraktika bekommen die Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Schulzeit immer wieder Gelegenheit, die örtlichen Betriebe zu besichtigen und einen Blick in die Arbeitswelt zu werfen. Seit einigen Jahren verfügt die Schule auch über einen eigenen Berufsorientierungsraum, in dem sich Jugendliche mit Vertretern von Ausbildungsbetrieben treffen. Außerdem arbeiten die Linderner eng mit den Berufsschulen und der Agentur für Arbeit zusammen. Nicht zu unterschätzen sei auch die Unterstützung durch die Eltern, betonte Gehlenborg und zog ein selbstbewusstes Fazit: „Wir sind gut.“ Überzeugen konnte die Schule die Jury auch mit ihrer Schülerfirma, regelmäßigen Berufsinformationsabenden sowie der Vorbereitung des Nikolausmarktes. Zu diesen drei Leuchtturmprojekten gesellen sich fast 40 weitere Initiativen. Sie reichen von der Roboter-AG bis zur Teilnahme an der Ideen-Expo und dienen allesamt dem Zweck, die Jugendlichen bei der Berufsfindung zu unterstützen. Denn einfach sei die Entscheidung, was man aus seinem Leben machen wolle, wahrhaftig nicht, befand Rudolf Thobe. Wer eine Lehre antreten möchte, hat bei rund 380 Ausbildungsberufen bereits die Qual der Wahl. Angehende Studenten müssen sich sogar zwischen 22.000 Studiengängen entscheiden. Um besser durchzublicken und die eigenen Stärken zu entdecken, sei Berufsorientierung deshalb wichtig. „Was sie hier an ihrer Schule machen, hat uns sehr gefallen“, betonte Thobe. Schulleiter Reinhard Jordan begrüßte auch die Bundestagsabgeordnete Silvia Breher. Die CDU-Politikerin hatte die Schule selbst einige Jahre lang besucht und beglückwünschte Schüler und Lehrer zu der Auszeichnung. Berufsorientierende Maßnahmen dürften keine Eintagsfliege bleiben, sagte sie. In Lindern sei es gelungen, sie fest in den Schulalltag einzubauen. Landrat Johann Wimberg bescheinigte der Oberschule, „alles richtig“ zu machen. Sie profitiere vor allem von ihrer guten Vernetzung. „Sie sind klein, aber fein“, betonte der Landrat. Für die Förderung jedes Einzelnen sei das nicht das Schlechteste. Linderns Bürgermeisterin Dr. Lydia Kocar gefällt die Offenheit der Schüler. „Zwei von ihnen haben mir gerade angekündigt, eines Tages meinen Job machen zu wollen.“ Für die Demokratie sieht sie in Lindern daher keine Gefahr. Besonders gefallen haben dürfte den Lehrern, die sich als Team um die Berufsorientierung kümmern, aber das Lob der künftigen Schulabgänger. Sie hätten sich in den vergangenen Jahren stets unterstützt gefühlt, gaben ihre Vertreter bekannt. Niemand verlasse Lindern ohne Ziel. Die Gütesiegelaktion richtet sich seit 2011 an die allgemeinbildenden Schulen im Weser-Ems-Raum. 59 haben es inzwischen erworben. Im Landkreis Cloppenburg sind es neun. Drei kamen im vergangenen Jahr hinzu. Mitglieder der Aktionsgemeinschaft sind neben dem Regionales Landesamt für Schule und Bildung Osnabrück auch die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern im Weser-Ems-Raum. Neben den Lehrern und Schülern freute sich am Freitag auch Christian Lampe vom Cloppenburger Verein „Kjells Wunderland“. Aus den Einnahmen des Nikolausmarktes spendete die Schule dem Verein, der sich für krebskranke Kinder einsetzt, 1000 Euro. Entscheidung zwischen 380 Ausbildungsberufen
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