2 Mitarbeiter der Bakumer Verwaltung sind mit dem Coronavirus infiziert. "Die erste Meldung kam am Freitagabend, die zweite am Sonntagmorgen", berichtet Bürgermeister Tobias Averbeck (CDU). Der zweite Fall habe sich nur aufgrund eines freiwilligen privaten Tests nach dem Bekanntwerden der ersten Ansteckung herausgestellt. "Der hat uns ein bisschen kalt erwischt, da hatten wir nicht unbedingt mit gerechnet", so Averbeck. Er stehe mit den betroffenen Kollegen täglich telefonisch in Kontakt. Momentan sei es so, dass Person 1 schwerere und Person 2 eher leichtere Grippesymptome zeige.
In dringenden Fällen Termin per Telefon vereinbaren
Aufgrund der stärkeren Kontakte der zweiten Person zu den Mitarbeitern der Verwaltung, "haben wir uns auch in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt dazu entschlossen, das Rathaus zu schließen", erklärt Averbeck. "Die Kollegen, die jetzt da sind, der ganz harte Kern, der den Betrieb am Laufen hält, war in der letzten Woche in Urlaub, sodass sie nicht mit dem Virus in Kontakt getreten sind - zumindest in unseren Fällen nicht." Der Rest der Kollegen, sofern er keinen Urlaub nehmen wolle, werde sich, wenn möglich, in Quarantäne über Homeoffice in den normalen Büroalltag einklinken.
Die verbliebenen Mitarbeiter vor Ort - am Montagmorgen waren es 4, am Dienstag soll auf 5 aufgestockt werden - hätten jetzt "die Möglichkeit Gott sei Dank, zumindest Telefondienste und Ähnliches abzuwickeln, und das absolut Notwendigste zu tun". Tobias Averbeck appelliert in diesem Kontext an die Bakumer Bürgerinnen und Bürger, nur wirklich akute Anliegen und Anfragen an die Verwaltung telefonisch (Terminvereinbarung in dringenden Fällen unter 04446/89-0) oder per E-Mail an info@bakum.de zu richten. "Das Standesamt können wir im Moment noch nicht gewährleisten, aber wir arbeiten mit Hochdruck daran. Es gibt auch bereits Unterstützungsangebote von Kommunen aus dem Landkreis Vechta", berichtet der Bürgermeister.
"Wir sind sicherlich nicht angetreten, um hier der erste Fall im Landkreis Vechta zu sein, wo das Rathaus geschlossen werden muss. Natürlich haben wir uns das alle anders vorgestellt."
Tobias Averbeck (CDU), Bürgermeister Gemeinde Bakum
Der Verwaltungschef, dessen eigenes Testergebnis am Wochenende negativ ausfiel, geht davon aus, dass die Quarantäne wohl bis zum 30. Oktober andauern wird. Man stehe diesbezüglich mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Vechta in regem Kontakt. Die erste Ansteckung, so die Vermutung, sei im privaten Bereich zu verorten, lässt Averbeck durchblicken. Details wolle er öffentlich aber nicht nennen. Es sei aber zu erkennen, dass sich der Mitarbeiter korrekt verhalten habe. Dennoch sei die Sache „sehr unglücklich gelaufen. Mit ein bisschen mehr Kommunikation, Transparenz und Sorgfalt hätte es vielleicht gar nicht zu diesem Kontakt kommen müssen." Die zweite Infizierung sei dann definitiv über Kontakt im Bakumer Rathaus erfolgt. Tobias Averbeck weist in diesem Zusammenhang noch einmal eindringlich auf die allgemeine Ansteckungsgefahr hin. "Sehr, sehr vorsichtig sein", lautet seine Botschaft nach außen – verbunden mit der Bitte um Verständnis für die zeitweise Schließung des Rathauses für den Besucherverkehr.
Für die zweite Herbstferienwoche hatte Averbeck, wie andere Kollegen auch, eigentlich einen Familienurlaub geplant. Daraus wird nun nichts. „Wir sind sicherlich nicht angetreten, um hier der erste Fall im Landkreis Vechta zu sein, wo das Rathaus geschlossen werden muss. Natürlich haben wir uns das alle anders vorgestellt.“