Im Prozess um gefälschte Windkraftprojekte hat einer der Hauptangeklagten betrügerische Taten eingeräumt. Es sei seinen Vertragspartnern letztlich gleichgültig gewesen, ob die Projekte auch tatsächlich realisiert wurden. Gleichzeitig sei die Nachfrage großer Energiekonzerne nach Projekten in den vergangenen Jahren extrem groß gewesen. Die Schwierigkeiten bei der Realisierung seien aber immer größer geworden, sagte der aus dem Emsland stammende Unternehmer am Donnerstag im Landgericht Osnabrück.
Die insgesamt fünf Angeklagten sollen Energiegesellschaften mit gefälschten Dokumenten über die Existenz von Windparks getäuscht und diese nicht existierenden Projekte vermarktet haben. Der Schaden soll sich auf rund zehn Millionen Euro belaufen. Für den Fall eines Geständnisses hatte die Kammer eine Verständigung in Aussicht gestellt.
Er habe zum Teil auch schlecht gefälschte Unterlagen eingereicht, sagte der Unternehmer weiter. Die seien bei der Prüfung durch renommierte Anwaltskanzleien nicht aufgefallen. Er habe sich selber darüber gewundert. "Es hat einfach niemanden interessiert", sagte er. Ein Unternehmen habe sich kurz nach der Vertragsunterzeichnung komplett aus dem Markt für erneuerbare Energien zurückgezogen und sich der Atomkraft zugewandt. Wichtig seien seinen Vertragspartnern Marktanteile gewesen. "Da bin ich auf eine törichte Idee gekommen", sagte er. "Wir haben gesagt, dann wollen wir ihnen mal das Paket so bauen, wie sie es haben wollen."