Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV

Anaïs Froger erlebt die deutsch-französische Freundschaft im Praxistest

Die Studentin aus Visbeks Partnerkanton Pontvallain hat ein 2-monatiges Praktikum bei den OM-Medien gemacht. Gewohnt hat sie in dieser Zeit bei Amande Kleier. Ohnehin bekam sie viel Hilfe aus Visbek.

Artikel teilen:
Im OM-Medienhaus: Kai Decker, Volontär in der Video- und Podcast-Redaktion, erläuterte Anaïs Froger, wie die verschiedenen redaktionellen Beiträge entstehen. Foto: Lauer

Im OM-Medienhaus: Kai Decker, Volontär in der Video- und Podcast-Redaktion, erläuterte Anaïs Froger, wie die verschiedenen redaktionellen Beiträge entstehen. Foto: Lauer

„Ich habe viel gelernt über den Beruf eines Journalisten – in Deutschland.“ So fasst Anaïs Froger ihre Erlebnisse im Haus der OM-Medien in Emstek zusammen. 2 Monate hat die 20-jährige Französin aus dem Visbeker Partnerkanton Pontvallain dort ein Praktikum absolviert, das sie für ihr Studium der Germanistik in Le Mans braucht.

Was sie vor allem begeistert habe, sei die große Diversität. „Ich habe viele verschiedene Seiten des Berufes entdeckt und jede Woche etwas anderes kennengelernt“, erzählt sie. Was sie nicht unbedingt erwartet hatte, sei die Tatsache gewesen, dass sie neben der Entstehung einer Tageszeitung auch habe erleben können, wie Videobeiträge und Podcasts geschnitten und hergestellt, wie Fotos bearbeitet werden und Texte entstehen. Viel gebracht habe auch die Erfahrung, wie man stilistisch für eine deutsche Tageszeitung schreibe. „Ich konnte Journalisten auf Terminen begleiten, habe gesehen, wie sie recherchieren und schließlich Texte schreiben“, erzählt die Studentin. Auch sie selbst habe Berichte für OM-Medien schreiben können.

Das Praktikum sei ein wichtiger Baustein für ihr Studium, sagt Anaïs Froger. Ein anderer sei zu erfahren, wie solche Prozesse in Frankreich ablaufen. Auch möchte sie die Bereiche TV und Radio kennenlernen, vielleicht bei Arte, einer deutsch-französischen Kooperation öffentlich-rechtlicher Rundfunkveranstalter. Im kommenden Jahr werde sie zwei Semester in Paderborn studieren. Das werde sicher ihre Deutschkenntnisse weiter verbessern. Arbeiten möchte sie aber eines Tages für ein Medium in Frankreich, sagt sie.

Amande Kleier setzt sich seit vielen Jahren für deutsch-französischen Partnerschaft ein

Während der 8 Wochen hat Anaïs Froger bei Amande Kleier in Astrup gewohnt. Denn Kleier engagiert sich seit vielen Jahren in der deutsch-französischen Partnerschaft, nimmt Gäste aus dem Partnerkanton auf und hilft bei den Begegnungen immer wieder gern als Dolmetscherin aus. Als „Glücksfall“ bezeichnet Anaïs Froger die Tatsache, dass sie für die Dauer ihres Praktikums bei einer gebürtigen Französin leben konnte. Sie räumt aber auch ein, dass die Versuchung, sich auf Französisch zu unterhalten, groß gewesen sei.

Bei der Vermittlung des Praktikums und der Gastgeberin hat das Visbeker Partnerschaftskomitee Anaïs Froger geholfen. Komiteemitglied Stefan Hitz dankt seinem Arbeitgeber, der Firma Schulz Systemtechnik in Visbek, dafür, dass Anaïs in den 2 Monaten ein Firmenfahrzeug nutzen konnte. Das stehe üblicherweise den Auszubildenden des Unternehmens zur Verfügung. „Das ist nicht selbstverständlich“, lobt auch Komiteemitglied Heike Meyer die Firma. Das habe der jungen Französin den Hin- und Rückweg nach Emstek und die Fahrt zu den Terminen vereinfacht.

„Da sind die Leute längere Zeit zusammen, lernen sich besser kennen und entwickeln Sympathien füreinander.“

Stefan Hitz vom Visbeker Partnerschaftskomittee

Kürzlich traf sich das Visbeker Komitee mit Anaïs Froger und ihrer Gastgeberin Amande Kleier in der „Scheune“ in Visbek. Für die 20-Jährige gab es zum Abschied ein Geschenk zur Erinnerung an die Gemeinde Visbek, für Amande Kleier ein kleines Dankeschön für ihre großzügige Gastfreundschaft. Sie hoffe, betonte Heike Meyer bei der Gelegenheit, dass über die junge Studentin, die sich auf französischer Seite schon seit Längerem für die Partnerschaft engagiere, die Zusammenarbeit beider Komitees intensiviert werde.

Anders als Lionel Martin, der Präsident des französischen Partnerschaftskomitees, der „ein langsames Einschlafen der Beziehung“ befürchtet, sehen Meyer und Hitz gute Ansätze für eine Belebung. Aktuell gebe es Kontakte zwischen den Feuerwehren, den Fußballspielern, den Judoka und den Musikvereinen. Zum wiederholten Mal hätten Begegnungen nicht in Familien – was Martin stets propagiere – stattgefunden, sondern an einem Dritt-Ort (weder in Pontvallain noch in Visbek). „Da sind die Leute längere Zeit zusammen, lernen sich besser kennen und entwickeln Sympathien füreinander“, erzählt Hitz. Das sei mit Blick auf künftige Kontakte besser als die Verteilung auf Familien, wo immer die Gefahr bestehe, dass sich ein Gast nicht wohlfühle.

Noch nicht in trockenen Tüchern, aber in der Planung schon fortgeschritten sei ein Austausch von Auszubildenden. „Wenn wir wollen, dass die Partnerschaft überlebt, müssen wir andere Wege gehen und vor allem junge Leute begeistern“, so Hitz.

Gut und kompakt informiert zum Feierabend: Abonnieren Sie jetzt kostenlos unseren neuen WhatsApp-Kanal und erhalten den Newsletter „N'Abend, Oldenburger Münsterland“. Und nicht vergessen, die Benachrichtigungen auf dem Glocken-Symbol zu aktivieren! Hier geht es direkt zum WhatsApp-Kanal

Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen

Anaïs Froger erlebt die deutsch-französische Freundschaft im Praxistest - OM online