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"Altwerden in Vrees" macht mobil: Gemeinde erhält Bürgerbus

Die Vreeser wollen niemanden allein lassen. Damit auch diejenigen, die ohne Auto sind, zu Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft kommen können, gibt es nun einen behindertengerechten E-Bus.

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Freuen sich über die Neuanschaffung des E-Busses: Michael Gerdes (stellvertretender Bürgermeister), Alfons Schrandt, Heinz Peters, Sylvia Backers (Amt für regionale Landesentwicklung), Heribert Kleene (Bürgermeister), Bernd Nienaber, Bernd Rode, Alexander Uppenjans und Luisa Stühlke. Foto: Wienken

Freuen sich über die Neuanschaffung des E-Busses: Michael Gerdes (stellvertretender Bürgermeister), Alfons Schrandt, Heinz Peters, Sylvia Backers (Amt für regionale Landesentwicklung), Heribert Kleene (Bürgermeister), Bernd Nienaber, Bernd Rode, Alexander Uppenjans und Luisa Stühlke. Foto: Wienken

So lange wie möglich am Leben der Dorfgemeinschaft teilnehmen können, das möchte der Verein "Wir für Euch – Altwerden in Vrees" den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde ermöglichen. Dafür haben die Initiatoren nun einen behindertengerechten Bürgerbus mit Elektroantrieb angeschafft.

Wer im Alter Hilfe oder Pflege benötigt, soll weiterhin im Ort leben können. Das haben sich die Vreeser generell auf die Fahne geschrieben. Es gibt Seniorenwohnungen und ein Pflegehaus. Viel Wert wird außerdem auf die lebendige Gemeinschaft gelegt. Jeder solle dabei sein können. "Mit unserem neuen Bürgerbus wollen wir dies auch den älteren und körperlich eingeschränkten Bürgern ermöglichen", sagt Bürgermeister Heribert Kleene. Für den Start des Projekts stehen derzeit 4 Fahrer zur Verfügung.

Nicht schlecht für den Start, so Kleene. Aber weitere Ehrenamtliche seien immer willkommen; für den Bürgerbus und generell für das Projekt "Altwerden in Vrees". Aktuell reiche die Anzahl der Helfer nicht aus oder diese stehen unter einer Doppel- oder Mehrfachbelastung, weil sie sich in mehreren Vereinen engagierten. "Auf Dauer müssen wir 'neue' Rentner hinzugewinnen und ihnen aufzeigen, dass sie ihr Altwerden in der Gemeinde aktiv mitgestalten können", betont Kleene.

Amt für regionale Landesentwicklung beteiligt sich mit 53 Prozent an den Kosten

Neben dem Transport von Senioren und körperlich beeinträchtigten Menschen gibt es die Überlegung, den Bürgerbus bei Bedarf weiteren Gruppen und Vereinen zur Verfügung zu stellen. So gibt Sylvia Backers vom Amt für regionale Landesentwicklung in Meppen zu bedenken: "Auch Jugendgruppen sind in der Regel nicht mobil." Was diesen Punkt betreffe, sei der Fördertatbestand noch offen. Über die genaue Umsetzung wollen sich die Verantwortlichen von "Altwerden in Vrees" daher zeitnah beraten.

Zudem ist noch unklar, ob und inwieweit für Gruppen und Vereine ein Obolus für die Miete des Bürgerbusses fällig werden sollte. Dabei gehe es nicht darum, einen Gewinn zu erzielen oder Taxi-Unternehmen Konkurrenz zu machen, sondern zum Beispiel die Wartungskosten aufzufangen, so Bürgermeister Kleene. "Allerdings dürfen wir nicht vergessen, die soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten", betont Bernd Nienaber, Unterstützer des Projekts und einer der Fahrer. Schließlich solle jeder die Möglichkeit haben, das Angebot zu nutzen. Daher wird sich der Arbeitskreis auch mit dieser Frage näher beschäftigen.

Das Amt für regionale Landesentwicklung habe sich mit rund 53 Prozent an den Anschaffungskosten des Bürgerbusses beteiligt, berichtet Dezernatsteilleiterin Backers. "Bei den vormals für den Antrag veranschlagten 76.315 Euro sind wir drunter geblieben", ergänzt Heribert Kleene. Darüber hinaus werde der Bau einer Ladestation über einen zusätzlichen Antrag abgewickelt.

Für die Koordinierung der Ehrenamtlichen sowie der 16 Halbtagsbeschäftigten im Pflegehaus soll in Zukunft eine Referentenstelle geschaffen werden. Dazu befindet sich die Gemeinde im Austausch mit dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Die Behörde habe ihre Unterstützung bereits zugesagt, sagt Heribert Kleene. So könnten die Vreeser künftig weitere Projekte anstoßen.

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