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Als der Dammer Rat die Teilsperrung der St.-Viktor-Umfahrt ablehnte

Lange dauerte die Diskussion um eine mögliche neue Verkehrsführung um das Gotteshaus im Herzen der Innenstadt. Am 19. September 2023 fasst der Rat einen Mehrheitsbeschluss.

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Am 19. September 2023, einem Dienstag, waren alle Überlegungen  Makulatur, die eine teilweise Sperrung der Umfahrt um den Platz an der Dammer St.-Viktor-Kirche vorsahen: Mit großer Mehrheit lehnte der Rat es bei seiner Sitzung ab, die Umfahrt vor dem Wohn- und Geschäftshaus Grimme mit Pollern abzusperren. Der Rat sprach sich dafür aus, es bei der bisherigen Umfahrt zu belassen, diese allerdings dann zu unterbrechen, wenn größere Veranstaltungen auf dem Kirchplatz stattfinden.

Damit endete eine monatelange Diskussion, in der sich Befürworter und Gegner der Teilsperrung immer wieder zu Wort meldeten. So sagten die Befürworter während der bereits Ende 2022 begonnenen Diskussion, durch die Sperrung werde der umgestaltete und durch diverse Spielgeräte, ein Wasserspiel sowie Sitzgelegenheiten aufgewertete Kirchplatz noch attraktiver als Ort des Aufenthalts. 

Sie blieb doch durchgängig befahrbar: Die von einigen Ratsmitgliedern befürwortete Teilsperrung der Kirchplatzumfahrt vor dem Wohn- und Geschäftshaus Grimme hat es nicht geben. Der Stadtrat  votierte am 19. September dagegen. Foto: LammertSie blieb doch durchgängig befahrbar: Die von einigen Ratsmitgliedern befürwortete Teilsperrung der Kirchplatzumfahrt vor dem Wohn- und Geschäftshaus Grimme hat es nicht geben. Der Stadtrat  votierte am 19. September dagegen. Foto: Lammert

Befürworter setzen auf mehr Außengastronomie

Zudem argumentierten sie damit, dass bei einer Sperrung des Abschnitts auch mehr Außengastronomie möglich wäre. Auch das würde mehr Bürger auf den Kirchplatz locken, den die Stadt unbedingt aufwerten müsse.

In die Schar der Gegner einer Sperrung reihte sich neben Gebäudeeigentümern und Betreibern von am Kirchplatz ansässigen Geschäften letztlich auch die Pfarrgemeinde St. Viktor ein. Die Gebäudeinhaber wie Bernd Grimme und Herbert Kruse argumentierten unter anderem mit der wachsenden Verkehrsproblematik, wenn die Zufahrt und die Abfahrt auf der Nordseite am Eiscafé Bommi und auf der Südseite unter dem Dielinger Tor erfolgen müssten.

Gegner erwarteten höhere Unfallgefahr

Das würde die Gefahr von Unfällen deutlich erhöhen und den Verkehrsfluss behindern,  wenn sich unter dem Dielinger Tor zwei Autos entgegenkämen, argumentierten beide. Zudem lehnte beide die Teilsperrung auch wegen der wegfallenden 6 Pkw-Stellplätze ab. Dazu sagte Stephan Möller von der FDP-Fraktion: "Wir sollten nicht so arrogant sein, uns über die Meinung der Anlieger hinwegzusetzen." 

Heftige Kritik am Festhalten am Status quo kam unter anderem von den beiden Grünen-Stadträten Florian Thamann und Jan Runge. So wie sich die Diskussion entwickelt habe, hätte die Stadt gar keinen Verkehrsplaner beauftragen müssen, Vorschläge für die Kirchplatzumfahrt zu machen, zürnte Jan Runge. Den Vorschlag für die Teilsperrung im Rahmen einer Testphase hatte der Verkehrsplaner Jens Westerheider gemacht.

Thamann: Rat verspielt neue Erkenntnisse

Florian Thamann konstatierte, es gehe bei einer Testphase nicht nur um die Gastronomie, sondern auch um die Fußgänger und Radfahrer. Mit der Ablehnung des Vorhabens verspiele der Rat zum Beispiel die Chance zu erfahren, ob es beim Eiscafé Bommi und im Bereich des Dielinger Tores wirklich zu Verkehrsproblemen kommt, wenn die Zu- und Abfahrten dort erfolgen müssten und ob die Bürger den Kirchplatz nicht noch besser annehmen würde.

Von der CDU-Fraktion stellte Bernard Decker in der Sitzung klar, aus Sicht der CDU-Fraktion bedeute eine Teilsperrung der Umfahrt keine weitere Aufwertung des Kirchplatzes. Allerdings sprach er sich für temporäre Sperrungen aus.

Unterdessen erhielt der Kirchplatz nur wenige Wochen später in anderer Form eine Aufwertung. Seit dem 2. November, einem Donnerstag, findet der Wochenmarkt vor St. Viktor statt. Bis dahin standen die Wagen und Stände jahrelang donnerstags vor dem Rathaus.

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