Am 1. März habe man noch überlegt: „Fliegen wir oder nicht?“, erzählt Alfons Hoping. Der Astruper machte sich schließlich tags darauf auf den Weg nach Litauen. Dort unterstützt er seit 25 Jahren das Kinderheim St. Kazimier in Alvitas. Der am 24. Februar gestartete Angriffskrieg in der Ukraine beschäftigt auch die Menschen in Litauen, weiß Hoping zu berichten.
Das Kinderheim liegt nur etwa 10 Kilometer von der russischen Grenze entfernt, sagt Hoping. Litauen grenzt zudem an Belarus. Bedenken im Vorfeld der Reise waren durchaus vorhanden. Aber: Man fühle sich verpflichtet, den litauischen Freundinnen und Freunden beizustehen, sagt Hoping überzeugt. Der Krieg sei in dem Nato-Mitgliedsstaat rund um die Uhr Thema, die Angst stets präsent. Gerade die älteren Litauerinnen und Litauer kennen noch das Leben in der Sowjetunion.
Bis zu 20 Geflüchtete kann Kinderheim aufnehmen
Während eines längeren Treffens mit dem Bürgermeister von Vilkaviškis, Algirdas Neiberka, bat dieser um humanitäre Unterstützung. Wie Hoping schildert, ist Algirdas Neiberka mit einem Bürgermeister einer Stadt im Osten der Ukraine (Luhansk) befreundet. Konkret seien dort Powerbanks zum Aufladen von Mobiltelefonen gefragt, da dort immer wieder der Strom ausfalle.
Überdies ist Litauen auch von der Fluchtbewegung aus der Ukraine gen Westen betroffen. Mehr als 25.000 Menschen befinden sich mittlerweile in dem baltischen Land. Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung, die selbst wenig habe, sei groß, sagt Hoping. Pfarrer Vytautas Kajokas, Leiter vom Kinderheim St. Kazimier in Alvitas, habe kurzerhand angeboten, bis zu 20 Geflüchtete in dem Gebäude aufzunehmen, in dem sich bis vor ein paar Jahren das Kinderheim befand, erzählt Hoping. Seit Kurzem kommen dort bereits sechs Frauen und drei Kinder unter, eine der Frauen sei hochschwanger.
Um die Menschen im Kriegsgebiet, aber auch die Flüchtlingshilfe in Litauen zu unterstützen, hat Alfons Hoping gemeinsam mit Bernard Serwuschok und weiteren Helferinnen und Helfern kurzerhand einen Hilfstransport organisiert, der diese Woche in Litauen ankam. Mit dem Transport wurden 3200 Liter Saft, eine Palette Kekse, 5000 FFP2-Masken, mehr als 40 Powerbanks, eine Palette Desinfektionsmittel, ein Rollkorb mit Bettwäsche sowie Hygienemittel für Frauen geliefert.
- Info: Wer die Ukraine-Hilfe von Alfons Hoping finanziell unterstützen möchte, kann mit dem Stichwort „Ukraine-Hilfe“ auf das Spendenkonto, IBAN: DE52280661030001496603, Geld überweisen. Nähere Informationen erteilt Hoping auch telefonisch unter 0178/2303301.