Profitlich ist als Sahne- und Schaumschläger noch gut geeignet
Der Comedian Markus Maria Profitlich witzelt in der Cloppenburger Stadthalle über seine Parkinson-Erkrankung. Und nicht nur darüber.
Andreas Heidkamp | 19.10.2025
Der Comedian Markus Maria Profitlich witzelt in der Cloppenburger Stadthalle über seine Parkinson-Erkrankung. Und nicht nur darüber.
Andreas Heidkamp | 19.10.2025
Bei seinem ersten und gleichzeitig letzten Auftritt in Cloppenburg feierte Comedian Markus Maria Profitlich einen gelungenen Partyabend. Auch dabei: seine Ehefrau Ingrid Einfeldt. Foto: Heidkamp
Es sollte ein Abend voller Witz, Herz und unvergesslicher Momente werden, bei dem Comedian Markus Maria Profitlich das Publikum in der Cloppenburger Stadthalle mit seinem Programm „PARTY!“ unterhalten wollte. Das hat er am Ende auch, aber mit viel Wehmut beim Publikum. Denn es wusste, dass bei dem Comedian bereits vor Monaten die Parkinsonsche Krankheit diagnostiziert wurde und er sich dazu entschlossen hat, auf eine Abschiedstournee zu gehen. Er wolle jedoch keine Kraft darauf verschwenden, seine Erkrankung zu verbergen und sich lieber auf seine Arbeit konzentrieren. „Keine Angst, den heutigen Abend schaffe ich noch“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Am 1. Februar 2026 werde er in Rente gehen. „Nach 52 Arbeitsjahren habe ich es mir auch verdient“, verkündet er gleich zu Beginn seiner Show und ergänzt, dass es sein erster und gleichzeitig letzter Auftritt in Cloppenburg sei. Humorvoll klärt er das Publikum über seine Erkrankung auf und bezeichnet die Situation, wenn sich zwei an Parkinson erkrankte Personen die Hand geben, als Wackelkontakt. Das wäre durchaus ein Thema auf verschiedenen Selbsthilfe-Treffen, bekennt er. Immerhin weiß er nicht zuletzt dadurch, dass er weder Champagner-Pyramiden aufbauen noch als Scharfschütze, Bombenentschärfer oder Tätowierer die Chance auf einen Job bekäme. Als Sahne- oder Schaumschläger wäre er hingegen geeignet. Mangelndes Selbstbewusstsein kann man Markus Maria Profitlich wahrlich nicht unterstellen. Das anfangs ruhige Publikum taut langsam auf und lacht. Wenn auch nicht lauthals, aber dafür herzlich. Schnelles Tempo, makabrer Humor, Slapstick und Situationskomik sind die Zutaten für einen Comedy-Mix, der beim Publikum für reichlich Kopfkino sorgt. Dass man drei Fische gleichzeitig mit einem Triangel fangen kann oder ein in ein Fitnessstudio gehendes Karnickel Pumpernickel nennt, unterstreicht seine Vorliebe für kurze Gags. „Warum haben die meisten Männer O-Beine?“, fragt seine Frau und gibt gleich selbst die Antwort. „Weil alles Unwichtige in Klammern steht.“ In seiner typischen Manier spiegelt Markus Maria Profitlich den alltäglichen Wahnsinn auf seine ganz spezielle Weise. Dank KI machen Rasenmähroboter eine bessere Lasagne als die Frau seines Nachbarn, das Verschlucken eines 10-Euro-Scheins, wo unten dann anschließend reichlich Kleingeld klimpert, beschreibt er treffend als Wechseljahre. Klimawandel, Paartherapie und die Tanzeinlage von Patrick Swayze und Jennifer Grey aus „Dirty Dancing“ – Tempo, makabrer Humor, Slapstick und Situationskomik sind die Zutaten für den Comedy-Mix. Das Publikum ist am Ende begeistert und spendet sowohl Profitlich als auch seiner Frau stehenden Applaus.Profitlich mangelt es nicht an Selbstbewusstein
Der alltägliche Wahnsinn
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