Neues Buch von Otger Eismann "Im Schatten meines Kirchturms" erscheint
Der Friesoyther Autor (89) berichtet in seinem neuen Buch über seine Zeit als Diakon.
Claudia Wimberg | 12.05.2023
Der Friesoyther Autor (89) berichtet in seinem neuen Buch über seine Zeit als Diakon.
Claudia Wimberg | 12.05.2023
Wurde 1990 zum Diakon geweiht: Otger Eismann berichtet in seinem neuen Buch über seine Zeit "Im Schatten meines Kirchturms.“ Foto: Wimberg
Sein Heimatpfarrer hatte nie locker gelassen, "der liebe Gott wohl auch nicht", sagt Otger Eismann augenzwinkernd, wenn er sich an sein Ja-Wort zur Diakonausbildung erinnert. Lange lehnte er die Bitten ab, bevor er sich mit 53 Jahren entschloss, "da doch mal hinzugehen". Er blieb und fühlte sich schon bald berufen. Nach 4-jähriger Qualifikation wurde er 1990 mit sechs Mitstreitern im Dom zu Münster geweiht und übte sein Amt neben seinem Beruf als Lehrer und Konrektor der Friesoyther Ludgerischule aus. Was er in dieser Zeit erlebt und begleitet hat, beschreibt Eismann nun "Im Schatten meines Kirchturms" auf knapp 200 Seiten. Die Herausgabe seines neuesten Buches fällt quasi mit seinem 90. Geburtstag zusammen, den er am 27. Mai begeht. Der Friesoyther erinnert an menschliche Schicksale, an liturgische Dienste und die unzähligen Treffen und Aktionen, an die Sakramentenspendung, an Seelsorge und humorvolle Begebenheiten. Auch ganz persönliche Einblicke in sein eigenes Seelenleben gewährt der Autor und berichtet beispielsweise über sein "einsamstes Weihnachten". Zwar ging er 2008 als Emeritus in den "kirchlichen Ruhestand", aber seinem Wahlspruch "Wenn keiner geht, geh’ ich" beherzigte er mit verschiedenen Tätigkeiten noch bis 2020, bevor er sich dann komplett ins Privatleben zurückzog. Für den in Gescher geborenen Eismann stehen Diakone mit Zivilberuf "näher am Menschen" als Priester, da sie sich mitten im Berufsleben befinden, an der Basis arbeiten und somit eher von den Sorgen und Nöten ihrer Mitmenschen hören. Der Kirche fehle es heute an Arbeitern, und der Friesoyther möchte mit seinem Buch nicht nur unterhalten und informieren, sondern auch die Möglichkeit nutzen, für das Amt des Diakons zu werben. "Ich würde mich immer wieder dafür entscheiden", unterstreicht er. Wer sich berufen fühle, werde kein Hilfspriester oder sei ein Priesterersatz, sondern fülle seinen Posten mit ganz speziellen Aufgaben aus. "Der ständige Diakon ist der Anwalt der Kleinen, Unscheinbaren und Heimatlosen", so Eismann. Sein aktuelles Werk widmet er all seinen Weggefährten während seiner Diakonzeit und besonders seiner im Oktober 2022 verstorbenen Ehefrau Maria, mit der er 63 Jahre lang verheiratet war und "ohne die ich heute nicht das wäre, was ich bin". Schreiben ist für ihn vor 15 Jahren zur Leidenschaft geworden. Zu den jüngsten Veröffentlichungen gehören seine "Kinderjahre im Schatten des Hakenkreuzes" (2019), "Frieden, was ist das eigentlich?" (2021) und das Buch "Wie doch die Jahre schnell verfliegen", das Eismann 2022 herausgab.Info:
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