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Musiker spielen und singen in Bösel für die Ukraine

Dort wo ansonsten die Sportler zu Hause sind, spielten das Niedersachsen Sound Orchester und die Big Band Bösel für einen guten Zweck. Es war das erste gemeinsame Konzert nach 10 Jahren.

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Im Trio spielten und sangen  (v.li) Martin Olding,  Mari Cheba und Karin Schwattbunt den Song „Oktober“, eine Art „kultureller Front“ gegen den Krieg. Foto: Passmann

Im Trio spielten und sangen (v.li) Martin Olding, Mari Cheba und Karin Schwattbunt den Song „Oktober“, eine Art „kultureller Front“ gegen den Krieg. Foto: Passmann

Ein Feuerwerk der guten Laune brannte am vergangenen Samstagabend in der BiB Arena Bösel ab. Dort wo ansonsten die Sportler zu Hause sind, spielten das Niedersachsen Sound Orchester (NSO) Bösel unter der Leitung von Stefan Lübben und die Big Band Bösel unter Leitung von Christian Meyer. Nach 10 Jahren war es wieder das erste Mal, dass die beiden gemeinsam aufspielten und das ganz umsonst.

Dahinter steckte der gute Zweck. Die Musiker ließen ihre Instrumente im Rahmen des Benefizkonzertes für die Böseler Ukraine-Hilfe erklingen, damit weitere Hilfstransporte in die Kriegsregion finanziert werden können. Die Schirmherrschaft hatte Landrat Johann Wimberg übernommen. Doch es waren nicht nur das NSO und die Big Band, die den rund 750 Besuchern in der restlos ausverkauften Sporthalle ein Festival der Musik boten, sondern auch Gitarrist Martin Olding mit Sängerin Karin Schwattbunt (Künstlername) von der Gruppe „Rockwark“ einer plattdeutsche Hardrock-Gruppe und die bekannte ukrainische Sängerin Mari Chebad aus Kiew.

Eine "kulturelle Front" gegen den Krieg

Gemeinsam bot das Trio an diesem Abend den Besuchern den von „Rockwark“ kreierten Song „Oktober“ , der den Krieg aus ukrainischer und deutsche Perspektive beleuchtete. Eine Art „kultureller Front“ gegen den Krieg. Der Song hatte in Bösel Premiere und ging den Musikfreunden in der BiB Arena zu Herzen, da der Song im Wechsel auf ukrainisch und plattdeutsch gesungen wurde. Bevor die Musik an diesem Abend das Sagen hatte , nutzte Bernd Roder in Vertretung von Bürgermeister Hermann Block in seiner Begrüßung die Gelegenheit allen zu danken, die dieses Benifz-Konzert ermöglichten. Ob Gemeinde, Firmen oder ehrenamtliche Helfer. Hier nannte Roder insbesondere Frank Schwalm und Ralf Meyer von der Ukrainehilfe.

Für die Macher der Böseler  Ukraine-Hilfe  Ralf Meyer (l.) und Frank Schwalm (r.) gab es vom ukrainischen Kontaktmann Serhgii  Ivashchuk (2.v.li) und seinem Bruder Wladimir  die Dankesurkunde und die ukrainische Nationalflagge. Foto: PassmannFür die Macher der Böseler  Ukraine-Hilfe Ralf Meyer (l.) und Frank Schwalm (r.) gab es vom ukrainischen Kontaktmann Serhgii  Ivashchuk (2.v.li) und seinem Bruder Wladimir  die Dankesurkunde und die ukrainische Nationalflagge. Foto: Passmann

„Das Leid der Ukrainer, die nun vor dem russischen Angriffskrieg flüchten, lässt uns nicht kalt. Angesichts der sich dort zuspitzenden humanitären Situation und der erwarteten Flüchtlingsbewegungen wollen wir spontan und unbürokratisch helfen“, so Roder, der selbst eine Familie bei sich untergebracht hat. „Ich war selbst vor Ort, als die Bomben einschlugen und ich habe Tausende von Feldbetten gesehen. Wir müssen die vom Krieg betroffenen Menschen helfen. Eines ist klar, die ukrainischen Menschen wollen wieder in ihre Heimat zurück“, so Roder.

Landrat Wimberg bedankt sich für das solidarische Zeichen

„Eigentlich ist das heutige Benefizkonzert eher ein trauriger Anlass, denn der Hintergrund ist der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Es ist ein Angriff auf uns alle“, meinte Landrat Johann Wimberg. Es sei wunderbar, dass sich Menschen solidarisch mit den betroffenen Menschen aus den Kriegsregionen zeigen. Daher dankte er nicht nur den vielen Helfern der Böseler Ukraine-Hilfe , sondern auch den beiden Musikgruppen, die ohne Gage aufspielten. Die Böseler Ukrainehife sei ein sehr gutes Beispiel wie, man helfen kann. Wir alle wollen Frieden“, so der Schirmherr.

„Wir haben den Krieg nicht begonnen. Wir wollen den Frieden“, rief der ukrainische Kontaktmann der Ukrainenhilfe Serhgii Ivashchuk den Besuchern zu. Er ist ein Geschäftspartner aus Friedenszeiten von Landhändler und CDU-Ratsherr Ralf Meyer. Er dankte den Böselern für die große Hilfe. Insbesondere für die Notstromaggregate, damit die Menschen in der Ukraine den Winter überleben konnten. Oder den Böseler Schülern, die nette Briefe an die ukrainische Kinder geschrieben hätten.

Als Dank für die humanitäre Hilfe überreichte Ivashchuk an Ralf Meyer und Frank Schwalm eine Dankesurkunde und die ukrainische Nationalflagge. „Letztes Jahr ist ziemlich viel passiert. Über 140 000 Euro seien für die Aktion zusammengekommen. Eine großartige Leistung“, erklärte Markus Tholen, der als Moderator durch den Abend führte. Aber es werde weiterhin Geld benötigt, um weitere Hilfslieferungen zu ermöglichen.

Ein zweiter Transport ist für den 25. März geplant. Spontan spendete Musiker Martin Olding einen Euro aus dem Verkauf seiner neuen CD. Im Laufe des Abends gab es eine Tombola. Zu gewinnen gab es unter anderem ein Flug über Bösel oder 500 Euro für eine Kreuzfahrt. Zum Schluß des Konzerts war eines klar: „Ganz Bösel zieht für die Ukraine-Hilfe an einem Strang“.

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