„Haarige Zeiten“ für Steuertrickser in Campemoor
Bitte einmal waschen, schneiden und lachen mit dem Theaterverein: Die Spielfreude der Darsteller sprang bei der Aufführung auch auf das Publikum über.
Hans Schmutte | 13.01.2025
Bitte einmal waschen, schneiden und lachen mit dem Theaterverein: Die Spielfreude der Darsteller sprang bei der Aufführung auch auf das Publikum über.
Hans Schmutte | 13.01.2025
Moni (von links) ist entsetzt darüber, wie Thorsten Gesicht und Frisur der Braut entstellt hat. Rechts verpasst Celina Kundin und Helene Fischer Fan Katharina Hase eine neue Frisur. Foto: Schmutte
Der Funke der Begeisterung sprang schon nach den ersten Sätzen der Laienschauspieler im ausverkauften Vereinshaus Campemoor bei der Premiere am Sonntag auf die Zuschauer über. Der aufgeführte Dreiakter „Haarige Zeiten“ sorgte mit lockeren Sprüchen und einer großen Portion Humor für beste Unterhaltung. Die Spielfreude der Darsteller und die Identifikation mit ihren Rollen war spürbar. Durch die Bank boten sie eine für Laienschauspieler beeindruckende Leistung. Zum Inhalt: Die angekündigte Betriebsprüfung für ihren geliebten Salon nimmt Friseurmeisterin Moni (Gesa Wilker) zunächst gelassen hin. Das ändert sich allerdings schlagartig, als Ehemann Thorsten (Tim Duffe) ihr seine diversen Steuertricksereien beichtet. Den angeblichen Lohn für den ehemaligen Mitarbeiter Silvio (Friedrich Rottmann) führt er in den Büchern noch genauso auf, wie die Kosten für seine Stammtischbesuche, die er als Geschäftsessen deklariert hat oder Monis Betoxbehandlung, verbucht unter Reparaturkosten, um nur einige Beispiele zu nennen. Die zu erwartende Geldstrafe, vielleicht sogar Haft, wie eine nette Kundin ihr am Beispiel Hoeneß lebhaft erläutert, würde für ihren Salon das Aus bedeuten. Und es sollte noch dicker kommen. Steuerprüfer ist Sven Stanz (Jan Stockhowe), ihr ehemaliger Freund, der nicht gut auf sie zu sprechen ist. Es bleibt Moni und ihrem Team mit Unterstützung einiger Stammkunden nichts anderes übrig, als zu versuchen, die Steuertricksereien zu vertuschen, wobei sie sich immer wieder in herrlich skurrile Situationen manövrieren. Totales Chaos bricht aus, als eine hysterische Braut (Iris auf der Heide) zum Hochzeitsstyling auftaucht. Weitere Kundinnen (Simone Schröder, Katrin Holtgrewe, Katharina Stuckenberg) und ein Handelsvertreter (Jochen Schwetkusch), alles besondere, zum Teil völlig durchgeknallte Charaktere, garantieren jede Menge amüsanter Situationen. Dazu trägt auch Monis Angestellte Celina (Saskia Henke) bei, über die Thorsten lästert: „Wenn Dummheit klein machen würde, benötigte die einen Fallschirm, um von einer Teppichkante zu springen.“ Natürlich fallen jede Menge Ungereimtheiten bei der Steuerprüfung auf. Monis Schmeicheleien führen bei ihrem Ex-Freund und Steuerprüfer nicht zum Erfolg. Als der sich entschließt, auch die letzten 10 Jahre einer genauen Betriebsprüfung zu unterziehen, scheint das Aus für Monis Salon besiegelt. Ob Moni diese fast unlösbare „HAIR-Ausforderung“ doch noch meistern kann, können Interessierte in den kommenden Tagen bei weiteren Aufführungen erfahren. Die sind für Dienstag (14. Januar) und Donnerstag (16. Januar) jeweils um 19.30 Uhr geplant. Karten für diese Vorstellungen sind noch erhältlich. Für die letzte Aufführung am Samstag (18. Januar), 19 Uhr, sind nur noch wenige Restkarten verfügbar. Karten sind an der Abendkasse erhältlich, Reservierungen unter Telefon 05495/952664 oder 0160/93863084 (auch per WhatsApp) möglich. Der Vorsitzende des Theatervereins, Tim Duffe, der sein 20-jähriges Bühnenjubiläum feierte, hatte den Besuchern zur Begrüßung gesagt, ihr Applaus sei für die Darsteller wie ein BH, zwar nicht unbedingt erforderlich, er hebe die Sache aber ungemein. Gerne honorierte das Publikum die Leistungen der Schauspieler und „der treuen Seele im Kasten“, Souffleuse Doris Thurner, mit reichlich Applaus. Für den Bühnenbau zeichneten Michael Hensing und Mike Böschemeier verantwortlich.
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