Die 10 ultimativ besten Weihnachtsfilme aller Zeiten
An den Feiertagen darf das TV-Vergnügen nicht fehlen. Unser Autor outet sich als echter Fan von derartigem Kulturgut und stellt seine ganz subjektive Top 10 vor.
Normann Berg | 22.12.2020
An den Feiertagen darf das TV-Vergnügen nicht fehlen. Unser Autor outet sich als echter Fan von derartigem Kulturgut und stellt seine ganz subjektive Top 10 vor.
Normann Berg | 22.12.2020
Qual der Wahl? Von wegen. An Weihnachten gibt es gleich mehrere Filme, auf deren Genuss einfach nicht verzichtet werden kann. Foto: Berg
Gibt es etwas Schöneres, als sich an den Tagen vor dem Fest filmisch auf Weihnachten einzustimmen und die Feiertage im Kreise der Familie mit einem cineastischen Meisterwerk ausklingen zu lassen? Wohl kaum. Mit den folgenden Filmen gelingt all das - ganz sicher. Der kleine freche Kevin bekommt es nach Teil eins, „Kevin - Allein zu Haus“ (siehe weiter vorne im Ranking), diesmal mit den selben Gaunern, aber einer anderen Umgebung zu tun. Familie McCallister will Weihnachten in Florida verbringen und Kevin diesmal nicht schon wieder zu Hause vergessen. Das klappt auch, allerdings steigt Kevin in den falschen Flieger und landet in New York. Dort trifft er auf jene Ganoven, denen er im ersten Teil bereits eingeheizt hatte. Auch wenn sich die Abläufe ähneln: Anschauen lohnt sich. Superb in einer Nebenrolle als Rezeptionist in einem Hotel: Tim Curry. Fortsetzung des noch besseren Erstlingswerks „Single Bells“ (siehe weiter vorne im Ranking) von Xaver Schwarzenberger. In Teil zwei reist der von den Turbulenzen des Vorjahres gestresste Familientross nach Mauritius, um dem Trubel zu entgehen. Allerdings ist vor allem die Mitreise der beiden Schwiegermütter Lilibet und Omama alles andere als willkommen. Das Spektakel kann weitergehen, diesmal aber nicht unter dem Weihnachtsbaum im trauten Heim, sondern unter Palmenbäumen am Indischen Ozean. Kurz nach den Dreharbeiten verstarb leider die österreichische Theaterschauspielerin Inge Konradi, die der Omama viel Glanz verlieh. "Das ist die Viertelblutstechnik. Wenn ihr die anwendet, verliert der andere dabei ein Viertel von seinem Blut“: Derart wortgewaltig und eloquent schlagen sich Eddie Murphy als Kleingauner Billy Ray Valentine und Dan Aykroyd als aufgeblasener Börsenmakler Louis Winthorpe III in diesem bereits 37 Jahre alten Klassiker durch die vorweihnachtliche Welt der Reichen und von Warentermingeschäften. Aufgrund einer Wette der steinreichen Duke-Brüder und gezielter Manipulationen landet Winthorpe plötzlich in der Gosse und Valentine wird zum Börsenstar. Als die beiden entdecken, dass sie nur als Spielball dienen, entsteht eine wunderbar ungleiche Schicksalsgemeinschaft. „Eine Weihnachtsgeschichte“ (A Christmas Carol) von Charles Dickens dürfte hinlänglich bekannt sein. In der 1992-er Puppenversion von Bob Henson ist sie aber ein besonderer Genuss: Der grantige, griesgrämige, garstige, gefühlskalte und geizige Geldverleiher Ebenezer Scrooge ist das krasse Gegenteil vom Fest der Liebe, des Gebens und der Glückseligkeit. Deshalb wird er an Heiligabend von drei Geistern seiner besonders arg gepeinigten Opfer aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft heimgesucht, um ihm die Augen zu öffnen. Keiner hat Ebenezer Scrooge jemals so brillant verkörpert wie hier Michael Caine, dem von Miss Piggy, Waldorf und Statler schonungslos der Spiegel vorgehalten wird. Es geht um Orangenmarmelade, die nicht aufzutreiben ist; um einen Weihnachtsbaum, der immer im Weg ist; um einen Blinden, der nicht blind ist; um eine Entführung, die nicht ist, was sie vorgibt und um Kommissar Overbeck, der ein Radio erschießt. Alles in allem ist dieser Fall von 2009 der beste aus der langen Reihe der Münsteraner Wilsberg-Krimis und ein absolutes Muss an den Feiertagen. Herrlich und bis in die kleinste Nebenrolle (Bjarne Mädel als Weihnachtsmann) hervorragend besetzt: Mit Ansage entwickelt sich das Weihnachtsfest im Esszimmer von Sara (Martina Gedeck) und ihrem vierten Ehemann Jan (Heino Ferch) zu einer Katastrophe. Ohne Jan einzuweihen, hat Sara ihre drei Ex-Ehemänner und Väter ihrer drei Kinder sowie deren neue Lebensgefährtinnen eingeladen. Damit kann sich Jan mühevoll arrangieren. Als ihm seine Frau jedoch auch noch vor versammelter Gästeschar eröffnet, das sie schwanger ist, überschlagen sich die Ereignisse. Denn: Jan kann nicht der Vater sein, hat er sich doch heimlich sterilisieren lassen. Der kleine freche Kevin ist am Vorabend des geplanten Abflugs der gestressten Großfamilie McCallister nach Paris derart frech, dass er die Nacht auf dem Dachboden schlafen muss und am nächsten Morgen glatt zu Hause vergessen wird. Allein auf sich gestellt, muss Kevin am Heiligabend das Heim gegen zwei Einbrecher - großartig: Joe Pesci und Daniel Stern - verteidigen. Allein dieses fallenreiche Aufeinandertreffen ist es wert, zum gefühlt 137. Mal angeschaut zu werden. Im Kino ein totaler Flop, im Fernsehen und als DVD/Bluray ein echter Hit: Die Komödie mit Chevy Chase als tapsiger Familienvater Clark Griswold, der seinem Anhang mit aller Macht ein vollkommenes Weihnachtsfest bieten will, ist - ohne es abwertend zu meinen - ein echter Schenkelklopfer. Das geht so weit, dass viele Zitate in manch familiärem Mikrokosmos bereits in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen sind. Etwa wenn Sohn Rusty, der keine Lust auf die Montage von Lichterketten auf vereisten Hausdächern hat, sagt: "Wow, böses Ührchen! Ich muss ins Bett, Zähne putzen, die Meersau füttern, Hausaufgaben hab ich auch noch …“ Oder dieser legendäre Dialog: "Er hat sich aber so viel Mühe gegeben, Oma!" - "Das tun Waschmaschinen auch.“ Der beste deutschsprachige Weihnachtsfilm ever. Punkt. Kurz zum Inhalt: Drei Generationen kommen in weihnachtlicher Idylle, inmitten von schneebedeckten Bergen zusammen, um das perfekte Fest zu feiern. Doch Luiserl, ihr etwas schwerfälliger Ehemann Joe, ihre bislang karrieresüchtige Schwester Kati, ihre zwei Kinder und vor allem die beiden Schwiegermütter und Omamas haben ganz eigene Vorstellungen vom Weihnachtsfest. Vor allem das Zusammenspiel der ungleichen älteren Damen ist ein Hochgenuss. Dargestellt werden sie von Inge Konradi und Johanna von Koczian. Ganz ehrlich: Wer bei diesem Film nicht mindestens dreimal eine Träne verdrückt oder sogar laut losheult, der hat keine Gefühle. Erzählt werden gleich mehrere Handlungsstränge, die sich irgendwann kreuzen. Etwa die des Premierministers (Hugh Grant), der dem US-Präsidenten die Stirn bietet und sich in eine Angestellte verliebt, während seine Schwester (Emma Thompson) Angst hat, ihren Mann (Alan Rickman) an eine Jüngere zu verlieren. Oder Jamie (Colin Firth), der die Liebe seines Lebens findet. Gleiches gilt für den kleinen Sohn von Daniel (Liam Neeson). Und dann ist da noch Juliet (Keira Knightley), die unwissend dem besten Freund ihres frisch Vermählten das Herz gebrochen hat. Kurzum: Ein Film für die Seele, für die Ewigkeit - und für Weihnachten. TV: ZDF (24.12.; 23.35 Uhr) Streaming: Abrufbar auf Netflix und Amazon Prime10. Kevin - Allein in New York
TV: Sat.1 (25.12., 20.15 Uhr) Streaming: Abrufbar auf Disney+ 9. O Palmenbaum
TV: BR (22.12., 22.45 Uhr), SWR (24.12., 02.00 Uhr)
8. Die Glücksritter
Streaming: Gegen Extrabezahlung bei Diensten wie Amazon, iTunes und Magenta TV
7. Die Muppets Weihnachtsgeschichte
Streaming: Abrufbar bei Disney+
Ein echter Geheimtipp: Der Weihnachts-Wilsberg
6. Wilsberg: Oh du tödliche …
TV: ZDFneo (23.12., 20.15 Uhr) Streaming: ZDF-Mediathek (ab 23.12.)
5. Meine schöne Bescherung
Streaming: Gegen Extrabezahlung bei Diensten wie Amazon, iTunes und Magenta TV
"Wow, böses Ührchen! Ich muss ins Bett, Zähne putzen, die Meersau füttern, Hausaufgaben hab ich auch noch …“Sohn Rusty in "Schöne Bescherung"
4. Kevin - Allein zu Haus
TV: Sat.1 (24.12., 20.15 Uhr) Streaming: Abrufbar auf Disney+
3. Schöne Bescherung
TV: Sat.1 (26.12., 13.40 Uhr) Pay TV: Sky Family
2. Single Bells
TV: SWR (24.12., 00.30 Uhr)
1. Tatsächlich … Liebe
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