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Bakumer erfüllt sich mit Jugendbuch Kindheitstraum

Udo Brückmann hat sich schon immer für Fantasy-Geschichten begeistern können. Doch es vergingen viele Jahre, bis der Autor sich dazu durchringen konnte, selbst ein Fantasy-Buch zu schreiben.

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Symbolfoto: Pixabay

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Plötzlich ruft Max Kruse an. Der 2015 verstorbene Schriftsteller ist vor allem für seine Kinderbuchreihe rund um das Urmel bekannt. Udo Brückmann hatte ihm einen Brief geschrieben. Fanpost sozusagen. Dass Kruse ihn anrufen würde, damit hatte der Bakumer nicht gerechnet. Es folgten weitere Telefonate und Briefwechsel. Brückmann erzählte ihm von seiner Idee für ein Fantasy-Jugendbuch, Kruse ermutigte ihn, die Idee zu verschriftlichen. Doch bis Brückmann diesem Rat folgte, sollten einige Jahre vergehen.

Heute ist „Tim und das Geheimnis der siebten Kreuzkugel“ schon seit einigen Wochen auf dem Markt. Erschienen ist das Buch im Geest-Verlag. Udo Brückmann sagt, er fühlt sich damit angekommen. Das Jugendbuch ist nicht sein erster Roman. Zuvor veröffentlichte der 54-Jährige zwei Krimis sowie ein Werk über das Leben im Konzentrationslager Esterwegen. Doch Fantasy sei immer sein Kindheitstraum gewesen, sagt Brückmann. Eigene Märchen habe er als Kind geschrieben. Doch ein eigener Fantasy-Roman? Das habe er sich zunächst nicht getraut. Dabei gärte die Idee für das Buch schon mehrere Jahre. Im Corona-Lockdown kramte Brückmann diese Gedanken wieder bewusst hervor. „Ohne Corona wäre ,Tim‘ gar nicht an die Oberfläche gekommen“, ist Brückmann überzeugt.

So sieht das Cover des Fantasy-Romans von Udo Brückmann aus. Gestaltet wurde es von der Bakumer Künstlerin Gertrud Tegeler. Foto: Geest-VerlagSo sieht das Cover des Fantasy-Romans von Udo Brückmann aus. Gestaltet wurde es von der Bakumer Künstlerin Gertrud Tegeler. Foto: Geest-Verlag

Doch worum geht es eigentlich bei „Tim und das Geheimnis der siebten Kreuzkugel“? Protagonist Tim ist ein 13-jähriger Junge, der gerne liest. Brückmann bezeichnet ihn als „Helden und Antihelden gleichzeitig“, da er eher ein schüchterner Nerd sei und weniger ein Abenteurer. Doch Tim wird dazu auserkoren, seine eigene Welt sowie eine andere namens Helios vor dem Untergang zu bewahren. Die Abenteuer bleiben somit nicht aus.

Brückmann hat sich beim Schreiben treiben lassen

Beworben wird das Werk damit, dass es in der Tradition der Literatur von Michael Ende geschrieben sei. Was heißt das? Er habe wie Ende an seinem Buch gearbeitet, sagt Udo Brückmann. Die Vorgehensweise sei ähnlich gewesen. Beim Schreiben habe er sich treiben lassen, habe nicht gewusst, wo es hingeht. „Das war für mich spannend“, sagt er. Der Autor habe seiner Intuition vertraut – wie sein Protagonist Tim. Notizen habe er sich keine gemacht, sondern habe einfach geschrieben. Alfred Büngen, Leiter des Geest-Verlags, schätze die Werke von Michael Ende und habe den Einfluss sofort im Manuskript entdeckt, sagt Brückmann.

Neben Themen wie Selbstständigkeit und Mut spielen Zeit, Energie und verschiedene Kulturen eine große Rolle in dem Buch, verrät Udo Brückmann. Insbesondere das alte Ägypten sowie die tibetische Kultur fließen in die Geschichte mit ein. Die Faszination dafür bringt der Autor auch selbst mit, wie er verrät. In seinem Leben sei er schon viel gereist – Australien und mehrere Länder in Nordafrika waren schon die Ziele. Diese Erfahrungen beeinflussen den Roman.

2 Jahrzehnte in Berlin gelebt

In Tim stecke auch etwas von ihm, gibt Brückmann zu. „50 Prozent“, schätzt er. Im Gegensatz zu seiner Hauptfigur habe er aber eine glückliche Kindheit gehabt. Aufgewachsen ist Udo in Augustfehn (Landkreis Ammerland), zog nach dem Abitur nach Berlin. Dort hat er einige Jahre in der Film- und TV-Branche gearbeitet, wollte eigentlich Drehbuchautor werden. Er hatte mehrere Auftritte als Komparse, war unter anderem Licht-Double für Otto Waalkes. Doch der Durchbruch blieb aus. Er arbeitete daraufhin als Stadtführer in Potsdam. „Ich mag es, Leute zu unterhalten.“

Seit einigen Jahren als Autor tätig: Udo Brückmann. Foto: privatSeit einigen Jahren als Autor tätig: Udo Brückmann. Foto: privat

20 Jahre lebte er in Berlin, bis er Mitte der 2000er zurück nach Augustfehn zog, um 5 Jahre lang seinen kranken Vater zu pflegen. „Aus dem Charlottenburger Altbau zurück ins Kinderzimmer“, fasst Brückmann es zusammen. Diese Zeit sei hart gewesen. „Man agiert einfach nur.“ Etwa in diese Zeit falle auch die Idee für den Fantasy-Roman, verrät Brückmann. Ebenso wie der Kontakt zu Max Kruse.

Seit etwa 7 Jahren lebt Udo Brückmann nun in Bakum – „die beste Entscheidung überhaupt“, wie er sagt. Seitdem ist er auch als Autor tätig. Der Umzug sei ein Neuanfang nach der schwierigen Zeit rund um die Pflege seines Vaters gewesen, so der 54-Jährige. Vom Schreiben leben könne er aber nicht. Er gibt Deutschunterricht für Geflüchtete im Kloster Burg Dinklage, kümmert sich um Integrationsarbeit bei der Caritas. Im Klostercafé in Dinklage findet am 25. März (Freitag) ab 16 Uhr auch die Buchpremiere von „Tim und das Geheimnis der siebten Kreuzkugel“ statt. Der Eintritt ist frei.

  • Info: „Tim und das Geheimnis der siebten Kreuzkugel“ von Udo Brückmann umfasst 264 Seiten, kostet 12,80 Euro und ist im Geest-Verlag erschienen. ISBN: 978-3-86685-874-9

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