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Ausstellung im Cloppenburger Kulturbahnhof zeigt Abbruchszenen

Unter dem Titel „Schöpferische Zerstörung“ stellt der Stuttgarter Clemens Schneider seine XXL-Werke aus.

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Collage aus handgeschöpftem Papier, Kohle und Kreide: Clemens Schneiders Werk „Stadtbildprägende Ansicht“ aus dem Jahr 2020. Foto: Clemens Schneider/VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Collage aus handgeschöpftem Papier, Kohle und Kreide: Clemens Schneiders Werk „Stadtbildprägende Ansicht“ aus dem Jahr 2020. Foto: Clemens Schneider/VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Unter dem Titel „Schöpferische Zerstörung“ zeigt der Kunstkreis Cloppenburg klingende Papierkunst sowie Zeichnungen und Collagen des Stuttgarter Künstlers Clemens Schneider in der Kunsthalle im Kulturbahnhof. Das teilt die Katholische Akademie Stapelfeld mit.

Nach einer Steinbildhauerlehre und einem anschließenden Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart wendet sich Schneider 2012 dem Papier zu. Weil Papier, das er für eine 3 mal 4 Meter große Zeichnung benötigt, nicht im Handel erhältlich war, beschloss er, es selbst herzustellen, so die Mitteilung. Dafür griff Schneider auf das traditionelle Handwerk des Schöpfens zurück und fertigt Hadernpapier aus Alttextilien an.

Thema Recycling zieht sich durch Schneiders künstlerisches Schaffen

Ein neuer Abschnitt seines künstlerischen Wirkens begann. Die klingenden Werke, die er seit 2020 erschafft, zeichnen sich durch Farbverläufe und Muster aus, die anhand der Kombination verschiedener Faserbreie aus weißer Bettwäsche und T-Shirts, Blue Jeans, ockerfarbener Jutesäcke sowie schwarzer Vorhänge entstehen, heißt es in der Mitteilung. Die Geräte, die Schneider in seinem Atelier verwendet, baut er aus Recyclingmaterial vom Sperrmüll oder von Abbruchbaustellen und der meditative Klang, der aus dem Papier ertönt, ist einst Baustellenlärm gewesen, den er technisch mithilfe eines eigens konstruierten Instruments, der so genannten „Noise Harp“ umwandelt.

Das Thema Recycling zieht sich durch Schneiders künstlerisches Schaffen. Zerstörtem und scheinbar Unbrauchbarem verleiht er eine neue Identität, indem er Müll und Lärm in Kunst verwandelt und damit Nachhaltigkeit zu einem kreativen Prozess macht. Seit 2019 sind insbesondere Abbruchbaustellen und ihre Auswirkungen die Inspirations- und Materialquellen seiner künstlerischen Arbeit. In den Zeichnungen und Collagen auf Hadernpapier mit den Titeln „Abbruchszene“, oder „Stadtbildprägende Ansicht“ verarbeitet Schneider das stark von Baustellen geprägte Erscheinungsbild Stuttgarts. Den Überresten zerstörter Gebäude verleiht er in den Werken eine grafische Ästhetik. Stahlträger, hervorstehende Kabel, Armierungen, Kacheln und Trümmer werden zu gestalterischen Elementen, die Schneider zu abstrakten Kompositionen zusammensetzt.

Karin Eisenkrein, Vorstandsreferentin an der Staatsgalerie Stuttgart und Kuratorin der dort laufenden Ausstellung „Überfluss. Klingendes Papier von Clemens Schneider“, wird in die Arbeit des Künstlers einführen. Die Ausstellung in der Kunsthalle im Kulturbahnhof eröffnet am 17. August (Sonntag) um 11.30 Uhr und ist für Besucher bis zum 28. September zu sehen. Der Eintritt ist frei.

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