Andre Müller-Jekosch unterhält mit einem ernsten Thema aus dem eigenen Leben
Vor vielen Jahren wurde er als Pfleger in einer Psychiatrie niedergestochen. Nun behandelt Müller-Jekosch den Vorfall und dessen Folgen auf der Bühne. Seinen Tournee-Auftakt macht er in Cloppenburg.
"Stich ins Leben": Andre Müller-Jekosch tritt mit seinem Soloprogramm gleich mehrmals im Landkreis Cloppenburg auf. Foto: Müller-Jekosch
True-Crime-Formate erfreuen sich in der aktuellen Zeit großer Beliebtheit. Ob im Fernsehen, als Podcast oder in gedruckter Magazinform – das Interesse vieler Menschen am realen Grauen ist groß. Um ein brutales Verbrechen, aber auch um die Folgen davon geht es bei einer Veranstaltung, die die VR-Bank Südoldenburg im Februar in Cloppenburg präsentiert. Am 8. Februar (Donnerstag) ist nämlich Andre Müller-Jekosch im Kulturbahnhof zu Gast.
Der gebürtige Reekenfelder arbeitete früher unter anderem als Abteilungsleiter einer forensischen Aufnahmestation in einer Bremer Psychiatrie. Im Jahr 2006 wurde er im Dienst bei einem Messerangriff durch einen Patienten lebensbedrohlich verletzt. Die blutige Attacke überlebte er zwar, trotzdem hat er die Tat fast mit seinem Leben bezahlt. Das lag allerdings nicht an den physischen Verletzungen, sondern durch ein bei der Tat erlittenes Trauma.
So ein Messerangriff hinterlässt Spuren. Doch dass nach dem Vorfall etwas nicht stimmte, merkte Andre Müller-Jekosch erst, als es schon fast zu spät war. Und davon erzählt er bei seinem Auftritt. Er berichtet von dem Angriff und gewährt exklusive Einblicke davon, was alles rund um die Tat hinter den hohen Mauern der Forensik geschehen ist. Wie kam beispielsweise der Täter in einer angeblich sicheren Einrichtung an ein Messer? Müller-Jekosch erzählt aber auch von dem, was danach geschah. Von einer Abwärtsspirale, in der er schwer traumatisiert die Kontrolle über sein Leben verlor. Depressionen, Panikattacken und Drogen bestimmten eine Zeit lang sein Dasein, „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“ war für ihn kein cooler Slogan, sondern zerstörte fast sein Leben. Er zeigt aber auch in lebensbejahender Form auf, wie er es schaffte, sich aus diesem tiefen Loch zu befreien.
Buch ist Ausgangspunkt für das Bühnenprogramm
Über diese Erfahrungen hat Müller-Jekosch gemeinsam mit dem Schriftsteller Marcel Riepegerste ein Buch mit dem Titel „Stich ins Leben“ geschrieben. Dieses Buch ist eine Mischung aus biographischer Erzählung, einem wahren Kriminalfall und dem Drama eines verzweifelten Lebens. Und es ist die Grundlage für das Soloprogramm, das Müller-Jekosch für die Bühne entworfen hat. "Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine einfache Lesung", betont Pia van de Lageweg von der veranstaltenden VR-Bank in Südoldenburg. "Es ist vielmehr eine Show, in der er spannend und emotional erzählt, den einen oder anderen Exkurs in die Welt der Forensik und der Krisenbewältigung wagt und mit dem Publikum interagiert."
Basis für das Bühnenprogramm: Gemeinsam mit dem Thriller-Autoren Marcel Riepegerste hat Andre Müller-Jekosch ein Buch über seine Erfahrungen geschrieben. Foto: Müller-Jekosch, Piepegerste
Mit dem Programm geht Andre Müller-Jekosch auf Tour, die er im Cloppenburger Kulturbahnhof startet. Neben der Veranstaltung am 8. Februar (Donnerstag) hat die VR-Bank aber noch zwei weitere Auftritt im Landkreis Cloppenburg organisiert. So wird er seine Show auch am 15. Februar (Donnerstag) in der Molberger Grundschule und am 29. Februar (Donnerstag) im Pfarrheim in Nikolausdorf auf die Bühne bringen. Das Ganze teilweise auch für den guten Zweck: Der Getränkeverkauf in Nikolausdorf kommt dem Förderverein der Herz-Jesu-Kirche zu Gute, in Molbergen dem Förderverein der Schule.
Fakten:
Die Veranstaltung im Kulturbahnhof Cloppenburg beginnt am 8. Februar um 20 Uhr (Karten gibt es bei der VR-Bank Cloppenburg in der Sevelter Straße).
Die Veranstaltung in der Grundschule Molbergen beginnt am 15. Februar um 20 Uhr (Karten gibt es bei der VR-Bank in Molbergen).
Die Veranstaltung im Pfarrheim Nikolausdorf beginnt am 29. Februar um 20 Uhr (Karten gibt es bei der VR-Bank in Molbergen).
Der Eintritt kostet 18 Euro inklusive eines Softdrinks, Bankkunden zahlen die Hälfte. Weitere Infos unter www.vrbank-suedoldenburg.de.
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