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Zahl der Pleiten steigt: Im Einzelhandel ist Kreativität gefragt

Thema: Steigende Zahl von Firmenpleiten – Das direkte Duell mit dem Internet kann der stationäre Einzelhandel nur verlieren. Er sollte auf Alleinstellungsmerkmale setzen.

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Es ist ein bekanntes Bild: Menschen sehen sich im Elektronikfachmarkt die neuesten Fernseher an und tippen parallel auf dem Smartphone – vermutlich, um zu vergleichen, was das Wunschgerät beim Online-Riesen kosten soll. Und auch der örtliche Schuhhändler zieht immer häufiger den Kürzeren, ist es doch unfassbar bequem, sich das Paar Sneaker in gleich vier Größen an die Haustür liefern zu lassen. Der Kunde schreit vor Glück, der stationäre Einzelhändler hat das Nachsehen.

"Und er ist Mahnung dafür, dass der stationäre Einzelhandel gut daran tut, sich nicht mit dem Online-Handel zu messen, sondern darüber hinausgehende Angebote zu schaffen."

Kein Wunder, dass die Leerstände in Innenstädten und Ortskernen – längst nicht mehr nur auf dem Land – zunehmen. Räumungsverkauf hier, abgeklebte Schaufenster da – ein Trauerspiel. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren in Deutschland lag im August dieses Jahres um 13,8 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats. Wenngleich Experten diesen Anstieg erwarteten, nachdem in den vergangenen Jahren staatliche Hilfen sowie teilweise ausgesetzte Insolvenzantragspflichten trotz Corona- und Energiekrise die Zahl der Firmenpleiten auf niedrigem Niveau gehalten hatten, ist er doch alarmierend.

Und er ist Mahnung dafür, dass der stationäre Einzelhandel gut daran tut, sich nicht mit dem Online-Handel zu messen, sondern darüber hinausgehende Angebote zu schaffen. Wenn die Buchhandlung neben dem Bestand an Lektüre zudem Devotionalien oder Krippenfiguren im Sortiment platziert, verkraftet sie es, wenn der Kunde seinen Krimi online bestellt. Und wenn der Juwelier noch eine eigene Uhrmacherwerkstatt vorhält, sehe ich mir dort gern die Auslage an, während meine Uhr gewartet wird. Kreativität ist gefragt.

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