Im Ziel der jetzt gemeinsam gestarteten „Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA)“ sind sich die 4 Bürgermeister des Alten Amtes Löningen einig: "Wir wollen eine zukunftsfähige Verwaltungskultur in unseren Rathäusern weiter auf- und ausbauen", formuliert es Gastgeber Marcus Willen im Löninger Rathaus. Mit der Übergabe der Einstiegsurkunde durch die diesen Prozess im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales betreuende und begleitende Anne-Marie Glowienka beginnt ein auf 2 Jahre angelegter Prozess, der, wenn alles gut läuft, mit der Urkunden-Verleihung durch den Bundesarbeitsminister in Berlin endet.
Sie lebt in Dötlingen und arbeitet für die Demographie-Agentur in Hannover und begleitet den Prozess professionell. Eine solche Urkunde als Auszeichnung sei ganz schön, aber deshalb hätten sich die 4 Verantwortlichen natürlich nicht entschlossen, in diesem Bereich eine interkommunale Zusammenarbeit in der "Gesundheitsregion Altes Amt Löningen" zu starten, macht Karsten Hage deutlich. Er sieht gleich ein Bündel an Herausforderungen auf die Kommunen, aber auch die Arbeitgeber im Allgemeinen, zukommen. Da sei es wichtig, sich rechtzeitig zu sensibilisieren, so Hage.
Finden und Binden von Fachkräften immer wichtiger
Die Lebensarbeitszeit und das Durchschnittsalter steige, das Finden und das langfristige Binden von Fachkräften werde auf der einen Seite immer wichtiger, auf der anderen Seite aber durch Globalisierung, den demographischen Wandel und auch den zu beobachtenden kulturellen Wertewandel immer schwieriger, so Hage. Als weitere zentrale Faktoren sieht Michael Kramer die digitalen Prozesse, die die Arbeitswelt auch in den Rathäusern verändern würden, vor allem durch die Einführung von elektronischen Akten. Es werde immer herausfordernder, gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, die den Weg in den öffentlichen Dienst und nicht in die Privatwirtschaft gehen, betont Heiner Kreßmann. "Wir wollen die Initiative behalten und daher gestalten, statt nur verwalten." "Wir müssen attraktiv bleiben und müssen daher den leistungsbereiten und leistungsfähigen Mitarbeitern auch attraktive Arbeitsplätze bieten", formuliert Marcus Willen eine Aufgabe.
"Dies ist eine Initiative, die nicht von oben angeordnet wird. Sie ist vielmehr von Anfang an partnerschaftlich angelegt und kann nur Erfolg haben, wenn zunächst einmal das Bewusstsein beim Arbeitgeber und den Arbeitnehmern, geweckt wird und gemeinsam daran gearbeitet wird", sagt Glowienka. Erster konkreter Schritt ist das Befragen der gesamten Belegschaft. Aus den Ergebnissen werden die Ziele, die erreicht werden sollen, und die dafür notwendigen Maßnahmen festgelegt. "Wir hinterfragen gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die bestehenden Strukturen und erarbeiten an einigen Stellen bessere Lösungen", so Fachbereichsleiter Ulrich Keil, der in Löningen den INQA-Prozess begleitet.
Das Ziel ist unter anderem zufriedeneres Arbeiten
Das Thema körperliche und psychische Gesundheit am Arbeitsplatz und auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf soll gezielt angegangen werden und zufriedeneres Arbeiten ermöglichen. Als weitere wichtige Maßnahme im Bereich Führung ist das Stärken der aktiven Kommunikation durch regelmäßige Gesprächskreise über Hierarchie- und Abteilungsebenen hinweg vorgesehen.