Trotz der weltweiten Pandemie mit weitreichenden Einschnitten hat die VR-Bank in Südoldenburg auch das 2. Corona-Jahr erfolgreich gemeistert. Auf der Vertreterversammlung in der Stadthalle Cloppenburg blickte der Vorstandssprecher der VR-Bank, Jürgen Fuhler, vor 170 Gästen demnach auf ein sehr gutes Geschäftsjahr 2021 zurück. "Unsere über 30.000 Kunden, unsere Mitarbeiterschaft und unsere Kooperationspartner und nicht zuletzt unsere Vertreterinnen und Vertreter haben geduldig alle Veränderungen mitgetragen – dafür möchten wir uns erneut ganz herzlich bedanken“, bekräftigte Fuhler.
Die Bilanzsumme konnte laut Fuhler zum Stichtag 31. Dezember 2021 auf 1,3 Milliarden Euro gesteigert werden, die Kundeneinlagen stiegen einschließlich nachrangiger Verbindlichkeiten um 11,5 Prozent an. Damit bestätige sich laut Fuhler der anhaltende Trend der Einleger, ihre Gelder aufgrund der niedrigen Zinsen in kurzfristige, liquide und risikolose Anlagen zu investieren. Durch ein starkes Neugeschäft habe zudem der Anteil der Kundenforderungen bei über einer Milliarde Euro auf hohem Niveau gehalten werden können.
Dieses Ergebnis verdanke die VR-Bank nicht allein dem anhaltenden Bau-Boom, sondern vor allem der Investitions- und Finanzierungsbereitschaft hiesiger Firmenkunden und Landwirte. Durch Produkte und Leistungen der genossenschaftlichen Finanzgruppe konnten demnach den Kunden besonders attraktive Konditionen angeboten werden. Der Provisionsüberschuss habe dadurch im Jahr 2021 auf 6,7 Millionen Euro gesteigert werden können.
Durch gute Ertragslage können die Rücklagen erhöht werden
"Neben einer stets ausreichenden Liquidität bilden angemessene Eigenmittel die unverzichtbare Grundlage unserer erfolgreichen Geschäftspolitik. Alle aufsichtsrechtlichen Anforderungen der CRR-Verordnung und des KWG konnten dabei erfüllt werden beziehungsweise wurden eingehalten“, erläuterte Fuhler. So verfüge die VR-Bank im Berichtsjahr über eine solide Eigenkapitalbasis, die im Geschäftsjahr demnach weiter gestärkt werden konnte. Mit der Heraufsetzung des Geschäftsanteils von 300.000 auf 1 Million Euro sei es möglich gewesen, das gezeichnete Kapital auf über 12 Millionen Euro mehr als zu verdoppeln. Aufgrund der guten Ertragslage konnten die Rücklagen und damit das Eigenkapital als Basis für das zukünftige Wachstum der VR-Bank weiter erhöht werden, hieß es weiter.
Hart kritisierte Jürgen Fuhler den praktisch über Nacht durch die Bundesregierung verhängten Stopp der staatlichen Förderung für energiesparende Häuser. "Da sitzen Familien vor uns, die diese KfW-Förderung fest in ihre Finanzierung eingeplant haben. Und dann wird das Fördermodell vor dem eigentlichen Auslaufen des Fördermodells gestoppt“, bemängelte Fuhler und forderte von der Politik mehr Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit. Ausgehend von einer temporären Inflation, einem moderaten Zinsanstieg verbunden mit einer eher positiven Konjunkturentwicklung und die hoffentlich baldige Lösung der geopolitischen Themen hofft Jürgen Fuhler, dass das stabile Ergebnis der VR-Bank auch in 2022 gehalten werden kann. "Wir sind gut aufgestellt und bleiben unserem Motto treu – Morgen kann kommen“, betonte Fuhler.
Nach der Vorlage des Jahresabschlusses und Lageberichts für das Geschäftsjahr 2021 sowie des Berichts des Aufsichtsrats über seine Tätigkeit wurden die rechtlich notwendigen Beschlüsse gefasst und Vorstand sowie Aufsichtsrat einstimmig entlastet. Der Ausschüttung einer 4-Prozent-Dividende mit einer Gesamtsumme von 418.093,93 Euro stimmte die Versammlung einstimmig zu. Zum Aufsichtsrat wurden Ludger Niehaus und Georg Wienken wiedergewählt. Neu in das Gremium gewählt wurde Monika Bohmann-Laing aus Garrel.
August Behrens aus Garrel scheidet nach 29 Jahren aus dem Aufsichtsrat aus
Den nach 29 Jahren aus Altersgründen aus dem Aufsichtsrat ausscheidenden August Behrens aus Garrel würdigte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Dr. Clemens Hackstedt. "Du bist für mich der Inbegriff eines ehrbaren Kaufmanns“, beschrieb Dr. Hackstedt August Behrens als einen zurückhaltenden Mann der ruhigen Töne, "der gut zuhören kann, absolut vertrauenswürdig ist und offen für neue Entscheidungen“. Die Entwicklung der Bank habe er stets konstruktiv begleitet und sie erfolgreich nach vorne gebracht. "Projekte wie der Windpark in Garrel und besonders die 2019 durchgeführte Fusion der Banken zur neuen VR-Bank fielen in deine Amtszeit“, sagte Dr. Hackstedt in seiner Laudatio.
"Die genossenschaftliche Finanzgruppe der Volksbanken und Raiffeisenbanken war im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 trotz vieler Unwägbarkeiten wieder sehr erfolgreich. In allen Bereichen konnten Marktanteile hinzugewonnen werden, sowohl im Kreditgeschäft als auch im Einlagengeschäft konnten die Genossenschaftsbanken ihre Marktposition stärken. Ihre VR-Bank in Cloppenburg reiht sich nahtlos in diese Gruppe ein“, hatte Verbandsdirektor Axel Schwengler der VR-Bank in Südoldenburg zu dem sehr guten Ergebnis zu Beginn gratuliert.