Die Kunden des Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverbandes (OOWV) müssen ab dem 1. Januar 2023 mehr für Trinkwasser bezahlen. Das haben die Mitglieder der Verbandsversammlung am Dienstag beschlossen, wie der OOWV am Nachmittag mitteilt. Demnach sei die Entscheidung ohne Gegenstimme gefallen.
Die Preiserhöhung trifft die meisten Verbraucher im Oldenburger Münsterland – nur in wenigen Teilgebieten gibt es einen anderen Trinkwasserversorger. Ab dem 1. Januar 2023 steigt der Preis von derzeit 98 Cent auf 1,18 Euro pro Kubikmeter inklusive Mehrwertsteuer. Der Grundpreis, der künftig auch die bisherige Zählermiete umfasst, beträgt dann 6,08 Euro monatlich inklusive Mehrwertsteuer. Hierfür fallen derzeit 3,99 Euro monatlich an.
Beispielhaft berechnet bedeutet die Erhöhung das: Für einen Ein-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 32 Kubikmetern bedeutet die Preisanpassung eine monatliche Mehrbelastung von 2,62 Euro, für einen Drei-Personen-Haushalt mit 96 Kubikmetern 3,69 Euro und für einen Fünf-Personen-Haushalt mit 160 Kubikmetern 4,76 Euro.
Der OOWV betont in seiner Mitteilung, dass man auch weiterhin einen "sozialen Trinkwasserpreis" anbiete. Im niedersächsischen Vergleich zähle der OOWV weiterhin zu den "günstigsten Versorgern". Laut Angaben von OOWV-Vorsteher Sven Ambrosy liege der landesweite Durchschnittspreis bei 2,12 Euro netto (ohne Umsatzsteuer).
Erhöhung wird mit notwendigen Investitionen begründet
Die "moderate Anpassung" des Trinkwasserpreises sei erforderlich, um die Versorgung und Qualität auch künftig zu gewährleisten. In diesem Jahr investiere der Wasserverband rund 52,5 Millionen Euro in die Trinkwasserinfrastruktur. Im kommenden Jahr seien Maßnahmen in Höhe von etwa 77 Millionen Euro vorgesehen.
Der Trinkwasserpreis, der zuvor lange Zeit bei 90 Cent pro 1000 Kubikmeter lag, ist zuletzt im Jahr 2021 auf 98 Cent erhöht worden. Diese Erhöhung sei aber keine Entscheidung des Verbandes gewesen: "Das Land Niedersachsen hatte die Wasserentnahmegebühr um 7,5 Cent pro Kubikmeter erhöht, um aus diesen Mitteln den Niedersächsischen Weg zu finanzieren, der Maßnahmen für einen besseren Natur-, Arten- und Gewässerschutz vorsieht", heißt es in der Mitteilung.