Senior-Expertinnen und Experten fürs OM gesucht
Die Ehrenamtlichen helfen Jugendlichen, ihre Ausbildung zu schaffen. Die Erfolgsquote liegt bei 80 Prozent.
Klaus Esslinger | 12.12.2022
Die Ehrenamtlichen helfen Jugendlichen, ihre Ausbildung zu schaffen. Die Erfolgsquote liegt bei 80 Prozent.
Klaus Esslinger | 12.12.2022
Der SES ist als Stiftung der Deutschen Wirtschaft für internationale Zusammenarbeit weltweit tätig. In Deutschland kümmern sich die Experten vor allem um Jugendliche, die Hilfe in der Ausbildung brauchen. Foto: SES
Hilfe zur Selbsthilfe unter anderem für Azubis: Das ist die Idee des Senior Experten Services (SES), für den aktuell im OM "Nachwuchs" gesucht wird. Wobei der alt und erfahren sein sollte; ein "Senior-Experte" also. Hintergrund: Mehr als 20 Prozent der Jugendlichen in Deutschland brechen ihre Ausbildung vorzeitig ab. Deshalb hat der SES – eine der größten Ehrenamtsorganisationen für Fach- und Führungskräfte im Ruhestand – im Jahre 2008 die Initiative VerA gegründet. VerA wiederum steht für "Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen". Gearbeitet wird in sogenannten Tandem-Modellen. Eine Senior-Expertin oder ein Senior-Experte kümmert sich um einen Lehrling. Die Erfolgsquote liegt bei rund 80 Prozent. Seit Mitte 2015 ist VerA im Oldenburger Münsterland vertreten. Etwa 40 Senior-Experten/innen machen mit. 240 Anfragen auf eine Ausbildungsbegleitung wurden bisher gestellt; aktuell werden 50 Auszubildende begleitet. Nachfrage: steigend. Vor allem die Kinder von Eltern, die nicht in Deutschland geboren sind, melden sich. Es sind Männer und Frauen, die sich bei VerA engagieren. Sie kommen aus total verschiedenen Berufen – Krankenschwester, Maurermeister, Lehrer, Ingenieurinnen oder Geschäftsführer. Wie genau dem Azubi geholfen werden kann und wie lange die Zusammenarbeit dauert, das stimmt das Tandem miteinander ab. Die Jugendlichen wiederum suchen Hilfe zum Beispiel bei Überforderung in Schule und/oder Betrieb, bei Prüfungsangst, bei Problemen im privaten Bereich oder auch bei grundsätzlicher Unzufriedenheit mit der Berufswahl. Voraussetzung für eine Begleitung durch einen VerA-Ehrenamtlichen sind Freiwilligkeit, Verschwiegenheit und Zuverlässigkeit. Die Begleiter stehen den Jugendlichen bis zu 12 Monate als Vertrauenspersonen zur Seite, bei Bedarf kann die Begleitung jedoch auch bis zum Ausbildungsende verlängert werden. Kosten entstehen nicht. Die Expertinnen und Experten wiederum treffen sich regelmäßig zum kollegialen Austausch. Das sei wichtig, sagt Josef Stukenborg, der Regionalkoordinator aus Vechta. Auch sei es keineswegs so, dass nur die Jüngeren von einem Tandem profitieren. Auch die Senioren lernen viel dazu.Helfer kommen aus total verschiedenen Berufen
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