"OM-Zukunftsmacherin 2023": Karina Warnkens macht ihr Modebewusstsein erfolgreich
Mit dem Konzept, Second-Hand-Mode von Influencerinnen und modebegeisterten Frauen zu verkaufen, ist die Friesoytherin am Puls der Zeit. "Einfach machen", lautet ihr Motto.
Mode-Expertin: Auch in ihrem Laden voller bunter Kleidungsstücke fällt Karina Warnkens in ihrem lilafarbenen Hosenanzug noch auf, ihre Modeaffinität hat sie schon früh festgestellt. Foto: Hahn
Als Karina Warnkens hörte, dass sie zu den 15 Frauen zählt, die in die engere Auswahl für den Award "Zukunftsmacherin 2023" der OM-Medien gekommen sind, fühlte sie sich sehr geehrt. Die 39-Jährige konnte erst kürzlich das 5-jährige Bestehen ihrer „AnziehBar No. 19“ feiern. In einem Ladengeschäft und online verkauft die Friesoytherin moderne Second-Hand-Mode, gebrauchte Kleidung von Influencerinnen und seit kurzem auch Neuware. Mehr als 18.000 Menschen folgen ihrem Account auf Instagram.
Der Untertitel des OM-Awards "einfach machen“ könnte auch von Karina Warnkens stammen. Nach der Schule hat die gebürtige Saterländerin zuerst eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht. Nach einigen Jahren auf der Intensivstation wollte sich Warnkens noch einmal beruflich verändern. Kurz darauf ist sie Mutter geworden. Ihre Elternzeit nutzte die mittlerweile zweifache Mama, um über die Zukunft nachzudenken. „Ich wage den Schritt jetzt“, sagte sich die Friesoytherin und fing im kleinen Stil an, ihre eigene Kleidung zu verkaufen.
Die taffe Selbstständige hat sich auch von der Pandemie nicht unterkriegen lassen
Im ersten Jahr arbeitete sie noch komplett alleine, 2018 eröffnete die "AnziehBar" in der Brakestraße Nummer 19 und 1,5 Jahre später folgte die erste Zusammenarbeit mit einer Influencerin. Mit dem Erfolg, den ihr Konzept mit sich bringt, "hat wohl keiner gerechnet", sagt Warnkens selbst. Sie steckt viel Liebe, Arbeit und Ehrgeiz in ihre Selbstständigkeit. Gerade zu Beginn sah die 39-Jährige sich auch mit Unverständnis konfrontiert. "Aber ich lasse mich nicht schnell unterkriegen."
So hat die Unternehmerin beispielsweise während der Corona-Pandemie aus der Not eine Tugend gemacht und angefangen, über Instagram-Storys ihr Sortiment zu zeigen. In die Handykamera sprechen und Kleidung wie ein Model präsentieren – das war für die 39-Jährige neu. "Da gehört eine Portion Mut dazu", weiß Warnkens. Doch letztendlich habe sie dadurch nur neues Selbstbewusstsein gewinnen können. Mit ihrer Community hat sich Warnkens selber ein Netzwerk aus Frauen aufgebaut.
Verkaufstalent: In die Handykamera sprechen und Kleidung wie ein Model präsentieren – das war für die 39-Jährige neu. Doch sie nahm den Mut zusammen und konnte so neues Selbstbewusstsein gewinnen. Foto: Hahn
„Man sollte an seinen Zielen und Träumen festhalten.“Karina Warnkens, nominierte OM-Zukunftsmacherin 2023
Doch der Social-Media-Trend, den Warnkens früh erkannt hat, stößt in der Gesellschaft im Allgemeinen nicht nur auf Begeisterung. "Das Wort 'Influencerin' ist teils negativ behaftet", beobachtet die Selbstständige. Oftmals würden die Leute nicht verstehen, was für ein enormer Arbeitsaufwand hinter einem kurzen Video stecke. Das gelte für Warnkens Arbeit genauso wie für die Arbeit der Influencerinnen selbst.
"Sich nicht unterkriegen lassen und einfach mal auf Durchzug schalten", rät die taffe Selbstständige anderen Frauen. Bei all ihren Ideen kann sich die 39-Jährige auch immer der Unterstützung ihrer Familie sicher sein. "Man sollte an seinen Zielen und Träumen festhalten", findet Warnkens. Das mache für sie eine Zukunftsmacherin aus.
Auch in ihrem Laden voller bunter Kleidungsstücke fällt Karina Warnkens noch auf, der lilafarbene Hosenanzug, den sie trägt, macht ihre Begeisterung für Mode deutlich. "Ich war schon immer modeaffin", blickt Warnkens zurück. Zu den Hochzeiten ihres Geschäfts wäre sie mit der AnziehBar im Kopf aufgestanden und eingeschlafen. Selbst in ihrer Freizeit hat sie Spaß, sich immer wieder von neuen Outfits inspirieren zu lassen.
Mittlerweile konnte die Friesoytherin ein gutes Team aufstellen. Sich einen eigenen Workflow zu erarbeiten, sei nicht einfach gewesen, berichtet Warnkens, denn es gebe kaum ähnliche Unternehmen. "Der Spagat zwischen Familie und Beruf ist eine Herausforderung“, weiß die 39-Jährige. Doch die nächsten Ideen, um die AnziehBar weiter voranzubringen, hat sie schon im Kopf. "Es gibt keine Langeweile", lacht Warnkens – ganz nach dem Motto "selbst und ständig".