Kunststoffhersteller Pöppelmann ist jetzt eines von wenigen deutschen "Klimaschutz-Unternehmen"
Bundesumweltministerin Lemke ehrt den Lohner Kunststoffproduzenten für seine Vorreiterrolle im Klimaschutz. Pöppelmann ist damit jetzt neues Mitglied in einem erst kleinen Kreis nachhaltiger Firmen.
Die blauen Pflanztöpfe sind die wohl bekanntesten und sichtbarsten "Botschafter" der Nachhaltigkeitsinitiative "Pöppelmann blue". Foto: Pöppelmann
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) hat jetzt zehn Betriebe als Klimaschutz-Unternehmen ausgezeichnet. Sie waren aus rund 200 Bewerbungen in einem mehrstufigen Verfahren ausgewählt worden. Unter den am Montag (13. März) für ihre aktive Vorreiterrolle im Klimaschutz geehrten Firmen ist auch der Lohner Kunststoffhersteller Pöppelmann. Die Urkunde, die Pöppelmann als „Klimaschutz-Unternehmen“ ausweist, wurde während einer Feierstunde in Berlin überreicht.
Seit dem Jahr 2009 zeichnen das Bundesumweltministerium, das Bundeswirtschaftsministerium und die Deutsche Industrie- und Handelskammer Firmen für ihre ambitionierten Klimaschutzziele sowie Anstrengungen bei der Energieeffizienz und dem Einsatz Erneuerbarer Energien als Klimaschutz-Unternehmen aus. Das Auswahlverfahren findet unter strengen Kriterien statt. Pöppelmann gehört nun zu einem illustren Kreis von derzeit lediglich 61 Unternehmen bundesweit, die mit innovativen Strategien im besonderen Maß zur Erreichung der deutschen und europäischen Klimaziele beitragen und in ihrer jeweiligen Branche als modellhaft gelten können, hieß es bei der Feier.
"Die Auszeichnung ist eine große Ehre für unser gesamtes Pöppelmann-blue-Team."Catherin Vitale, Pöppelmann-Gesellschafterin
Pöppelmann-Gesellschafterin und Beiratsvorsitzende Catherin Vitale, Gesellschafter Maximilian Forst, Geschäftsführer Matthias Lesch und Nachhaltigkeitsexperte Benjamin Kampmann freuten sich über die Anerkennung der Arbeit des Unternehmens. Vitale sprach laut einer Mitteilung von einer „großen Ehre für unser gesamtes Pöppelmann-blue-Team. Wir haben Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft auf allen Ebenen in unserem Unternehmen ganz nach oben auf die Agenda gesetzt.“ Man wisse, dass man mit dem „Wirtschaften heute in der Verantwortung für künftige Generationen“ stehe. An der Umsetzung der „gelebten Nachhaltigkeit“ würden Beschäftigte wie Unternehmensführung und Gesellschafter gemeinsam arbeiten. Man werde weiter Prozesse im Unternehmen verbessern und entwickeln, „vor allem technologische Neuerungen konsequent testen und nutzen“.
Pöppelmann ist das einzige Unternehmen aus Niedersachsen, das am Montag neu in den Verband der Klimaschutz-Unternehmen aufgenommen wurde. Weitere namhafte Betriebe, die jetzt ausgezeichnet wurden, sind zum Beispiel der Kosmetikhersteller Dr. Babor, Fleischwarenproduzent Herta, die Fischerwerke (Befestigungstechnik), Kemmler-Baustoffe oder die Kessel AG (Entwässerungstechnik).
Pöppelmann ist nun „Klimaschutz-Unternehmen“: Die Urkunde übergab (von links) Ministerin Steffi Lemke an Catherin Vitale, Maximilian Forst, Benjamin Kampmann und Matthias Lesch. Foto: Hilgers
2018 gründete Pöppelmann die strategische Initiative „Pöppelmann blue“. Seinerzeit wurde das Ziel, Materialkreisläufe zu schließen, in den Fokus des Unternehmens gestellt, das mit über 2.500 Mitarbeitenden weltweit an fünf Standorten Standardprodukte und Sonderanfertigungen aus Kunststoff herstellt. Im Jahr 2021 erweiterte der Lenkungsausschuss die Zielvorgabe um den Themenbereich Klimaschutz. In den vergangenen Monaten habe Pöppelmann laut Mitteilung seine Klimaziele nach den wissenschaftsbasierten Standards der „Science Based Targets initiative“ (SBTi) definiert und bei diesem Bündnis zur Validierung eingereicht. Diese wird im Herbst 2023 erwartet. Die Vorgaben der SBTi sollen Unternehmen helfen, ihr Handeln in Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen zu bringen.
Lemke sagte: „Vorreiter wie die Klimaschutz-Unternehmen sind umso wichtiger, da die nötigen Transformationen auch in der Wirtschaft zügig angegangen werden müssen.“ Teil der Exzellenzinitiative „Klimaschutz-Unternehmen“ sind Betriebe aller Größen, die Klimaschutz, Umweltschutz oder die Anpassung an die Klimakrise als strategisches Ziel verfolgen.
Kreislaufkonzepte für die Automobilindustrie: Mit dem „Halter Soundgenerator“ gelang es Pöppelmann, Material aus dem Gelben Sack in den Elektrofahrzeugbau zu bringen. Foto: Pöppelmann
Der Urkundenübergabe wohnten auch die Bundestagsabgeordneten aus dem Oldenburger Münsterland bei. Silvia Breher (Lindern, CDU) lobte: „Wer in Klimaschutz investiert, investiert in die Zukunft.“ Alexander Bartz (Vechta, SPD), deutet die Auszeichnung als „ein starkes Zeichen für die große Innovationskraft“ im Oldenburger Münsterland.