Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV

Firmen-Allianz entwickelt Standard für Künstliche Intelligenz

Wernsing und Krone arbeiten in einem Konsortium mit und stellen sich den Herausforderungen in der Landwirtschaft.

Artikel teilen:
Künstliche Intelligenz:  Das Projekt setzt auf innovative Agrartechnologie. Foto: DFKI GmbH/Annemarie Popp <br>

Künstliche Intelligenz: Das Projekt setzt auf innovative Agrartechnologie. Foto: DFKI GmbH/Annemarie Popp

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) spielen eine Schlüsselrolle, wenn es um die Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen für die Landwirtschaft geht. Um das Potenzial intelligenter Technologien nutzen zu können, braucht es eine leistungsfähige IT-Infrastruktur. Auf Initiative des Agrotech Valley Forums arbeitet im Projekt Agri-Gaia ein Konsortium aus Industrie und Forschung an der Realisierung eines offenen KI-Standards für die Agrar- und Ernährungswirtschaft auf Basis der europäischen Cloud-Initiative Gaia-X. Partner sind auch Wernsing Feinkost aus Essen Addrupp und der Fahrzeugbauer Krone aus Werlte.

Die Landwirtschaft sehe sich gewaltigen Herausforderungen gegenüber: Einerseits müsse sie immer mehr Menschen ernähren und demzufolge immer effizienter mit der vorhandenen Ackerfläche umgehen. Andererseits sei sie in Zeiten des Klimawandels aufgefordert, möglichst ökologisch zu agieren und sich schnell an immer neue Rahmenbedingungen anzupassen, wie Wernsing in einer Pressemitteilung erläutert.

Offene und dezentrale Infrastruktur soll entstehen

Künstliche Intelligenz solle den Landwirten ebenso wie den mittelständischen Unternehmen als Rückgrat der deutschen Agrarwirtschaft als Werkzeug dienen, um Ressourcen effizienter zu nutzen und Ökosysteme nachhaltig zu schützen. Allerdings erfordere die Entwicklung KI-gestützter Lösungen Forschungskompetenzen, die über die Möglichkeiten mittelständischer Unternehmen hinausgehen, so Wernsing.

Hier setze das Projekt Agri-Gaia an. Gemeinsam mit einer wachsenden Zahl von Unterstützern aus Verbänden, Forschung, Politik und Industrie würden die Projektpartner unter der Leitung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) daran arbeiten, eine offene, dezentrale Infrastruktur für die Entwicklung und den Austausch von KI-Algorithmen in der Landwirtschaft zu entwickeln, so Werning. Auf diese Weise solle ein KI-Ökosystem für die mittelstandsgeprägte Agrar- und Ernährungswirtschaft geschaffen werden.

"Mit Agri-Gaia haben wir einen Nerv getroffen."Prof. Dr. Hertzberg, Universität Osnabrück

Zum Konsortium zählen die AgBrain GmbH, Agrotech Valley Forum, die Amazonen-Werke H. Dreyer, die Robert-Bosch-GmbH, die Claas E-Systems, die Hochschule Osnabrück, Josef Kotte Landtechnik, die Maschinenfabrik Bernard Krone, die LMIS-AG, die Universität Osnabrück und Wernsing Feinkost.

Robert Everwand von Agrotech Valley Forums: "Mit Agri-Gaia wollen wir auch mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit geben, die Entwicklung intelligenter Technologien für die Agrarwirtschaft voranzutreiben." Agri-Gaia übernehme eine Vorreiterrolle in der Anwendungsdomäne Agrar. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft würden die Grundlage einer modernen, Domänen übergreifenden Dateninfrastruktur erarbeiten, die die digitale Souveränität Europas sicherstellen und einen Datenaustausch im Rahmen der europäischen Datenschutz–Grundverordnung ermöglichen solle.

Ministerium steuert 12 Millionen Euro bei

Prof. Dr. Joachim Hertzberg, Leiter des DFKI-Labors Niedersachsen und Professor an der Universität Osnabrück: "Mit Agri-Gaia haben wir einen Nerv getroffen. Der Bedarf an einer sicheren vernetzten Dateninfrastruktur, wie sie in Gaia-X angestrebt wird, ist riesig – insbesondere für KI-Entwicklungen. Zahlreiche Firmen aus dem gesamten Agribusiness-Wertschöpfungssystem sind bereits auf uns zugekommen und planen, den Standard zu unterstützen und Teil des Agri-Gaia-Ökosystems zu werden."

Das Projekt Agri-Gaia ist am 1. Januar 2021 gestartet und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit einer Fördersumme von rund 12 Millionen Euro über 3 Jahre gefördert.

Das neue E-Paper ist da: Mit einem deutlich besseren Lesekomfort inkl. Vorlesefunktion, täglichen Rätseln und einer Audiothek. Ab sofort erhältlich unter mein.om-online.de oder im App-Store bzw. Google-Playstore.  

Das könnte Sie auch interessieren

Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen

Firmen-Allianz entwickelt Standard für Künstliche Intelligenz - OM online