Hansa Friesoythe - Holthausen/Biene 0:2 (0:0). Lasse Baumann hatte ein intensives Fußballwochenende: Am Freitagabend spielte der 20-Jährige in der zweiten Mannschaft des SV Hansa Friesoythe in der 1. Fußball-Kreisklasse 62 Minuten lang gegen den FC Lastrup II (0:0), am Samstag, also keine 24 Stunden später, stand er dann in der Startelf der Hansa-Ersten in der Landesliga-Partie gegen Spitzenreiter SV Holthausen-Biene. Personell drückte der Schuh ganz gewaltig bei der Mannschaft von Trainer Hammad El-Arab. Trotz der insgesamt neun Ausfälle schlugen sich die Grün-Weißen gegen die Emsländer wacker, konnten die 0:2 (0:0)-Niederlage allerdings nicht verhindern.
Einen Vorwurf wollte El-Arab seiner Mannschaft nach der Partie nicht machen. Das konnte er auch gar nicht. „Die Jungs haben alles reingeworfen“, zollte er seiner Elf Respekt. „Wir haben einen sehr großen Aufwand betrieben. Biene hatte in der ersten Halbzeit keine einzige Torchance“, lobte er seine gebeutelten Hanseaten, bei denen sich zu allem Überfluss auch noch Sebastian Plog nach einem Zusammenstoß früh an der Nase verletzte und nach längerer Behandlung gegen Miguel Gudiel Garcia ausgetauscht werden musste (27.). „Miguel kann eigentlich gar nicht spielen und hat sich nur zur Not zur Verfügung gestellt“, kam El-Arab erneut auf die personellen Probleme zu sprechen. Seine Bank war in der Tat sehr übersichtlich besetzt. Die eingewechselten Jan-Philipp Plaggenborg und Ivan Ridcer hatten 90 Minuten lang bei der Zweiten gespielt, letztlich kam auch noch Co-Trainer Nicolas Hofmann zu einem knapp zehnminütigen Einsatz.
Das letzte Hansa-Aufgebot machte es gar nicht schlecht, zog sich weit zurück, war gut organisiert und ließ Biene kaum Räume. Erst als es zu Beginn der zweiten Hälfte stürmisch wurde, geriet Friesoythe im Gegenwind entscheidend ins Wanken. Eine zum Tor gezogene Halbfeld-Flanke verlängerte Jan Ruhe zum Rückstand ins eigene Netz (48.). „Da war auch Pech dabei“, haderte El-Arab. Jede Menge Können beobachtete er dagegen kurz darauf, als Wojciech Maciej Wilhelm einen Elfmeter von David Elfert herausragend parierte (52.). Allerdings war der Torhüter kurz darauf gegen Dennis Tengens Abschluss machtlos – 0:2 (57.). Knapp zehn Minuten kosteten tapfere Friesoyther die Chance auf einen Zähler.
Denn eine Antwort fanden die Gastgeber nicht mehr. Im Offensivspiel fehlte ihnen die Durchschlagskraft, aber auch die Abläufe stimmten nicht. „Die sind mit einer ungewohnten Formation natürlich anders“, wusste El-Arab. Es war nicht so, dass seine Elf nichts versuchte, aber entscheidend durchsetzen konnte sie sich nicht. Mit Blick auf die vielen englischen Wochen, die Hansa nun bevorstehen, gab es immerhin einen positiven Aspekt: Nach der Partie kehrte Plog bereits aus dem Krankenhaus zurück. Die Nase ist nicht gebrochen.
BW Hollage - VfL Oythe (1:4). Die personelle Lage war äußerst angespannt, der Erfolgsdruck war groß – doch am Ende löste sich alles in Wohlgefallen auf: Die Fußballer des VfL Oythe haben im Abstiegskampf der Landesliga einen weiteren wichtigen Sieg gelandet. Oythe setzte sich am Sonntagnachmittag im Kellerduell bei BW Hollage mit 4:1 (2:1) durch und zeigte damit eine gute Reaktion auf das 0:1 gegen Holdorf in der Vorwoche. Oythe zog wieder an Holdorf vorbei und ist mit nunmehr 29 Punkten wieder voll im Rennen. Bad Rothenfelde (31) und der VfR Voxtrup (30) auf den rettenden Plätzen elf und zwölf sind wieder in Reichweite.
„Wenn du in der Landesliga bleiben willst, dann musst du solche Spiele gewinnen, dann musst du solche Gegner schlagen“, sagte Oythes Trainer Mario Neumann nach dem vierten Sieg unter seiner Regie und ergänzte noch: „Die Jungs haben das ganz souverän gelöst.“ Co-Trainer Stephan Stukenborg sprach derweil von einem „verdienten Sieg“ und einer „guten Leistung“. Er sagte: „Das war absolut in Ordnung.“
Überragender Akteur im Team der Oyther war Nico Emich, der alle vier Treffer erzielte. Der Angreifer, der vor dem Spiel in Hollage erst zwei Saisontore hatte, brachte Oythe in der ersten Halbzeit zweimal in Führung – erst per Abstauber (22.), dann nach schöner Vorarbeit von Jacob Büssing (32.). Nach dem Seitenwechsel folgte dann ein weiterer Doppelpack (50./65.), wobei das Solo zum 3:1 besonders schön war. Für BW Hollage war Aaron Schwarze im Anschluss an einen verschossenen Elfmeter von Maximilian Schmidt zum zwischenzeitlichen 1:1 erfolgreich (28.).
Ein Sonderlob von Neumann gab’s noch für den A-Jugendlichen Björn Wilms, der in der Innenverteidigung ins kalte Wasser geworfen wurde und seine Sache „richtig gut“ (Neumann) machte. Nach den Ausfällen von Piet Risse (Rot), Jan Ostendorf (Gelb-Rot) und Sebastian von Merveldt (5. Gelbe Karte) hatte sich unter der Woche auch noch Markus Lübberding am Knie verletzt. „Wir haben das gut gelöst“, freute sich Neumann, sagte aber auch: „Wir können das Ergebnis ganz gut einordnen.“
VfL Wildeshausen - TV Dinklage (1:4). Da ist er endlich, der erste Sieg im Jahr 2023. Die Landesliga-Fußballer vom TV Dinklage holten sich mit dem 4:1 (0:1) beim VfL Wildeshausen nach acht Spielen den ersten Dreier und verschafften sich etwas Luft zu den Abstiegsplätzen. „Da fällt schon eine gewisse Last ab“, sagte TVD-Betreuer Michael Ostermann nach dem Spiel.
Denn obwohl der Sieg am Ende deutlich ausfiel, sah es lange Zeit nicht danach aus. „Es waren zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten“, so Ostermann. Die erste war aus seiner Sicht „unterirdisch“. Dinklage spielte zu hektisch und unüberlegt. Als Wildeshausens Rene Tramitzke nach einer Ecke frei zum 1:0 einköpfte (26.) wirkte der TVD noch verunsicherter. Erst im zweiten Durchgang brachten die Gäste etwas Ruhe ins Spiel und bemühten sich um den Ausgleich. Der folgte schließlich in der 58. Minute als Johann Kühling einen Doppelpass mit Lasse Barz spielte und zielsicher abschloss. Nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff war Kühling nach Steckpass von Thomas Wulfing wieder zur Stelle – Dinklage hatte das Spiel gedreht. (59.).
„Das war der Dosenöffner“, sagte Ostermann zum schnellen Doppelpack von Kühling. Wildeshausen , das seit sechs Partien sieglos ist, kam beinahe durch Tramitzke zum schnellen Ausgleich, doch Tom Behrendt klärte den Ball auf der Linie (64.). Es war der einzige Panikmoment für Dinklage, das danach befreit aufspielte und Wildeshausen nicht vor das eigene Tor ließ.
Vorne stachen die Dinklager durch Wulfing erneut zu, der einen an die Latte geprallten Schuss von Barz kurz vor der Linie einköpfte (70.). Der eingewechselte Bjarne Korte machte wenige Minuten später den Sack für den TV Dinklage zu (74.).