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Viele Fehler, aber zwei Punkte für SFN

Das war knapp. Mit ganz viel Mühe haben Vechtas Drittliga-Handballerinnen eine Blamage gegen Schlusslicht Werder Bremen II verhindert.

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Abschluss in Bedrängnis: Vechtas Carla Clasen wird beim Wurf gestört. Foto: Schikora

Abschluss in Bedrängnis: Vechtas Carla Clasen wird beim Wurf gestört. Foto: Schikora

Wer Sieger war und wer Verlierer, das war nach der Schlusssirene in der Halle West nicht wirklich zu erkennen. Sowohl die Handballerinnen von SFN Vechta als auch ihre jungen Gegnerinnen aus Bremen klatschten sich verhalten ab, eher zufrieden als begeistert. Kein Jubel hier, keine Tränen dort. Es war kein Spiel für große Gefühle. Wenn es eine Emotion gab, die die Stimmung auf Vechtaer Seite nach dem mühsamen 22:19 (11:8) gegen Werder Bremen II widerspiegelte, dann war es Erleichterung.

Erleichterung über zwei Punkte im Abstiegskampf der 3. Liga. Erleichterung, trotz einer teilweise desolaten Leistung am Ende doch nicht als erstes Team gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten gestrauchelt zu sein. Gegen ein Team, das coronabedingt nur aus Nachwuchsspielerinnen bestand, die sonst in der A-Jugend-Oberliga aktiv sind.

„Ich habe zu meiner Mannschaft gesagt, wir müssen uns eigentlich bei den Fans entschuldigen“, sagte Vechtas Trainer Christoph Nisius nach Spielschluss über das Hallenmikro und gab zu: „Meinen Einstand vor Publikum hatte ich mir anders vorgestellt. Den Sieg haben wir heute geholt, weil ihr uns unterstützt habt.“

"Wir haben es spannender gemacht, als es sein musste“SFN-Spielerin Klara Germann

Abwehrspezialistin Klara Germann, die in Abwesenheit der verletzten Svenja Ruhöfer diesmal auch am Kreis spielen durfte („Das hat mir schon gefallen“), sagte nach dem mühsamen Arbeitssieg: „Dass es gegen den Tabellenletzten nicht einfach werden würde, haben wir gewusst. Aber wir haben es spannender gemacht, als es sein musste.“

In der Tat. Vechta tat sich vor 125 Zuschauern gegen die jungen und körperlich kleinen Gäste aus Bremen, die zuvor ihre Spiele im Schnitt mit 21:34 verloren hatten, schwer. Hauptgrund waren die eigenen Fehler. Vechta leistete sich insgesamt 18 Fehlwürfe, 15 zum Teil haarsträubende Fehlpässe und sechs technische Fehler. Alleine in der ersten Halbzeit waren es elf Fehlwürfe und zehn Fehlpässe. SFN spielte fahrig, die Außen hatten keinerlei Bindung zum Spiel. Immerhin stand die Abwehr relativ solide. Auch Torfrau Carolin Tiedeken, die erneut durchspielte, hielt ordentlich.

Dennoch lag man gegen einen eigentlich harmlosen Gegner, der im Angriff stets mit den gleichen Wurftäuschungen agierte, mit 0:2 und 3:4 hinten. Erst nach 14 Minuten erzielte die Ex-Bremerin Leonie Schreiber beim 5:4 die erste Führung. Eine Serie vom 6:6 zum 9:6 , gekrönt von einem schönen Gegenstoßtor von Klara Germann, sollte die Nerven dann eigentlich beruhigen.

Als aus einem 18:14 ein 18:18 wurde, drohte das Spiel zu kippen

Tat sie aber nicht. Aus einem 13:9 wurde ein 13:12. Und als wenig später eine 18:14-Führung auf 18:18 (52.) verspielt wurde, drohte die Partie sogar ganz zu kippen. „Wir haben es versäumt, den Punch zu setzen“, sagte Nisius und sprach von einem „schwachen Spiel.“

Gundel Sporleder, die Werder-Trainerin Renee Verschuren (war mit der Ersten unterwegs) vertrat, fand dagegen: „Meine Mannschaft hat bravourös gekämpft. So dicht waren wir noch nie an einem Punktgewinn.“

Doch Vechta behielt die Nerven. Paula Clasen, Luca Vodde und Nele Müller stellten mit ihren Toren auf 21:18 (56.), das war die Vorentscheidung. Am Ende stand der zweite Sieg in Serie für SFN. Schon am Freitag (19.45 Uhr) steht beim TV Oyten das nächste Schlüsselspiel bevor.


SFN Vechta - Werder Bremen II  22:19

  • Halbzeit: 11:8
  • Zuschauer: 125
  • SFN Vechta: Carolin Tiedeken, Rike Kühling (für einen Siebenmeter) – Luca Vodde (7), Klara Germann, Tina Schwarz (je 4), Paula Clasen (2), Nele Müller (2/1), Ria Hacek, Maike Deeben, Leonie Schreiber (je 1), Carla Clasen.
  • Beste Werferinnen Bremen II: Emily Hübner (6), Anastassija Legostaev (6/3), Alica Rißland (4/1).
  • Nächstes Spiel: Freitag (25. Februar, 19.45 Uhr) beim TV Oyten.

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