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Vechtas Handballerinnen weisen müden Gast in die Schranken

Der Drittligist fuhr gegen die HSG Mönkeberg einen verdienten Sieg ein. Besonders eine Vechtaerin wuchs über sich hinaus. Eine andere landete im Krankenhaus.

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Den hat sie: Vechtas Torfrau Rike Kühling wehrt gegen Mönkeberg einen Siebenmeter ab, Luca Vodde schaut zu. Die 24-jährige Keeperin machte ein überragendes Spiel. Foto: Gabi Müller

Den hat sie: Vechtas Torfrau Rike Kühling wehrt gegen Mönkeberg einen Siebenmeter ab, Luca Vodde schaut zu. Die 24-jährige Keeperin machte ein überragendes Spiel. Foto: Gabi Müller

Die Trommler auf der Tribüne legten noch mal eine Extra-Schicht ein, und der Hallen-DJ spielte die Klassiker: „Das geht ab – Wir feiern die ganze Nacht“ und „Oh, wie ist das schön“. Das mit dem Feiern dürfte am Sonntagnachmittag eher symbolisch gemeint gewesen sein, aber schön war es auf jeden Fall – zumindest aus Sicht der Drittliga-Handballerinnen von SFN Vechta.

Mit 31:23 (18:10) wies SFN am Sonntag den Tabellenvierten HSG Mönkeberg/Schönkirchen überraschend deutlich in die Schranken. Sechs Tage vor dem finalen Derby gegen den BV Garrel (Samstag, 17.30 Uhr) dürfen die Vechtaerinnen damit weiter hoffen, der Abstiegsrunde doch noch zu entgehen, und wenn nicht, zumindest als Tabellensiebter eine gute Ausgangsposition mitzunehmen.

„Endlich mal ein entspanntes Spiel“, freute sich Kapitänin Luca Vodde nach dem klaren Erfolg, den trotz des sonnigen Wetters rund 130 Zuschauer verfolgten: „Wir haben cool gespielt und sind nicht in Hektik verfallen, das war auch für den Kopf ganz wichtig. Wir waren heute die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen. Und Rike hat mega gehalten.“

"Ich habe heute Avocado mit Spiegelei und Toast gefrühstückt. Vielleicht lag es daran“SFN-Torfrau Rike Kühling über den Grund für ihre überragende Leistung

In der Tat: Torfrau Rike Kühling zeigte ihre wohl beste Leistung in der 3. Liga. Sie wehrte 20 Würfe ab, darunter zwei Siebenmeter. „Ich weiß auch nicht. Ich habe heute Avocado mit Spiegelei und Toast gefrühstückt. Vielleicht lag es daran“, lachte die 24-Jährige und fügte hinzu: „Ich hatte einfach einen guten Tag. Wir hatten aber auch klare Absprachen, wo ich hingehen sollte, weil wir uns das Wurfbild angeguckt hatten.“

Von Trainer Christoph Nisius erhielt die Torfrau ein Sonderlob. „Rike hat überragend gehalten. Sie hat ein tolles Spiel gemacht“, sagte der Coach. Auch dem Abwehr-Mittelblock mit Luca Vodde und Klara Germann attestierte Nisius eine starke Vorstellung: „Sie haben Janne Plöhn und Gisa Klaunig aus dem Spiel genommen.“

Das 0:1 nach wenigen Sekunden sollte für SFN der einzige Rückstand im gesamten Spiel bleiben. Über 3:1, 7:3 und 10:4 zog Vechta schnell bis auf 16:7 (25.) weg. Den Treffer zum 16:7 erzielte Maike Deeben per Gegenstoß nach einem sensationellen Pass von Rike Kühling durch die ganze Halle.

Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen in dieser Saison nutzte Vechta diesmal auch konsequent seine Chancen – pro Halbzeit gab es nur zwei klassische Fehlwürfe. Und Ria Hacek, die unter Christoph Nisius regelrecht aufblüht, zog in der Mitte geschickt die Fäden. „Ria ist ein ganz wichtiger Faktor. Auf sie kann man sich jetzt blind verlassen“, lobte Luca Vodde ihre Mitspielerin.

„Das Spiel in Oldenburg hat extrem Körner gekostet“Mönkebergs Trainer Nico Clasen, dessen Team zwei Spiele an zwei Tagen bestritt

Auch die Vechtaer 6-0-Abwehr arbeitete vorbildlich. Dem Gast aus Schleswig-Holstein fiel gegen diesen Deckungsverbund wenig ein.

Allerdings wirkten die Mönkebergerinnen auch müde, vor allem in der ersten Halbzeit. Erst tags zuvor hatten sie mit 25:31 (14:15) beim VfL Oldenburg II verloren und anschließend in Oldenburg übernachtet. „Das Spiel in Oldenburg hat extrem Körner gekostet“, sagte Nico Clasen, der die HSG gemeinsam mit Spielertrainerin Gisa Klaunig coacht.

Mönkeberg kämpft zudem noch mit den Nachwirkungen eines Corona-Ausbruchs, weshalb auch Stefanie Klaunig in Vechta fehlte. In Oldenburg hatte sich dann auch noch Torfrau Rebecca Voigt am Sprunggelenk verletzt. Auch sie fiel aus. Mit Blick auf die Abstiegsrunde ahnt Clasen: „Wir sind noch nicht durch.“

Anders als im Hinspiel, das Vechta nach hohen Führungen (8:1, 11:4) noch mit 19:22 (12:7) verloren hatte, brachte SFN seinen Vorsprung diesmal sicher ins Ziel. Die Entscheidung brachte eine 3:0-Serie in Unterzahl vom 26:18 zum 29:18 (52.): Zunächst traf Ria Hacek, dann wehrte Rike Kühling einen Siebenmeter ab, und dann erhöhten Maike Deeben und Carla Clasen auf elf Tore Differenz und Nisius konnte munter durchwechseln.

Den einzigen Wermutstropfen gab es kurz vor Schluss: Die gerade eingewechselte Maylin Aumann kugelte sich bei der Landung nach einem erfolgreichen Torwurf die Schulter aus und wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.


SFN Vechta - Mönkeberg  31:23 (18:10)

  • Zuschauer: 130.
  • SFN Vechta: Rike Kühling, Carolin Tiedeken (für einen Siebenmeter) – Tina Schwarz (7/2), Luca Vodde (6), Ria Hacek (4), Carla Clasen (4), Maike Deeben (4), Leonie Schreiber (3), Svenja Ruhöfer (2), Maylin Aumann (1), Klara Germann, Paula Clasen.
  • Tore Mönkeberg: Lisa Straube (6/4), Katharina Hinrichs, Janne Plöhn, Marit Kaps (je 4), Kristin Dins (2).
  • Nächstes Spiel: Samstag (2. April), 17.30 Uhr gegen BV Garrel.

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