TVD und die brennenden Fackeln

Das Wort „Lieblingsgegner“ nahm Stefan Arlinghaus nicht in den Mund, so weit wollte der Trainer des Fußball-Landesligisten TV Dinklage dann doch nicht gehen. Nur so viel: „Wir hatten zuletzt gute Ergebnisse gegen GW Mühlen. Wenn es gegen Mühlen geht, brennen alle wie die Fackeln. Ich hoffe, dass wir an die letzten Ergebnisse anknüpfen können“, sagte der TVD-Coach vor dem nächsten Kräftemessen mit den Grün-Weißen am Sonntagnachmittag (15.00 Uhr, Schützenplatz).

Im Hinspiel in Mühlen siegte der TV Dinklage mit 3:0. Lasse Barz (71.), Steffen Espelage (73.) und Bjarne Korte (90.+3) waren die drei Torschützen. Und 21/22 gewann der TVD daheim mit 4:0 sowie auswärts mit 1:0. Logisch, dass GWM-Coach Andreas Hinrichs nach diesen drei tor- und punktlosen Duellen mit dem Nachbarn von „offenen Rechnungen“ spricht und ergänzt: „Es wäre schön, mal gegen Dinklage zu gewinnen.“ Ja, der TVD sei ein unangenehmer Gegner. Giftig im Zweikampf, physisch und gut im Umschaltspiel. Aber nein, das Wort „Angstgegner“ passt hier nicht. Im September 2020 gab’s schließlich einen 3:1-Erfolg der Mühlener in Dinklage.

2023 haben beide Teams bisher ein Liga-Spiel absolviert. Der TVD verbuchte ein unspektakuläres 1:1 gegen Voxtrup, Mühlen verlor in Oythe mit 1:3 und weiß, „dass wir vieles besser machen müssen“, erklärt Hinrichs. Von einem richtigen Spielrhythmus sind beide Teams noch weit entfernt. „Es wird Zeit, dass es jetzt losgeht“, sagt Arlinghaus, dessen Team nun auch weiß, gegen wen es im Bezirkspokal-Viertelfinale geht. Der TVD, Anfang März 7:0-Sieger in Wallinghausen, reist zum Bezirksligisten SV Turabdin Delmenhorst, der am Mittwoch mit einem 3:2-Sieg gegen den SV Wilhelmshaven überraschte. Angesetzt ist der Kampf um ein Halbfinalticket für Karsamstag (8. April), der TVD hofft aber auf eine Verlegung auf Ostermontag, da man an Gründonnerstag bereits in Firrel gefordert ist.

Zurück zum Liga-Alltag. Die TVD-Derby-Experten, die in der Hinserie alle vier VEC-Duelle gewonnen haben (mit 11:1 Toren), fiebern dem Mühlen-Spiel förmlich entgegen. Klar, gegen Oythe, Holdorf und Steinfeld gibt es auch Kreisderbys, „aber gegen Mühlen ist es noch mal etwas anderes“, sagt Arlinghaus, der keine großen Personalsorgen hat. „Es sieht gut aus“, erklärt er.

Und bei GW Mühlen? Dort sieht es personell im Vergleich zu den Vorwochen „etwas besser“ aus, wie Hinrichs sagt. Abseits der vier Langzeitverletzten Nico Files, Patrick Albers, Constantin Westermann und Phil Wilhelm gibt’s zwar in Markus Stukenborg (Gelbsperre) einen weiteren Ausfall für Sonntag, doch Hinrichs stellt klar: „Wir werden ein gutes Team auf dem Platz haben.“ Ob Marcel Schillmöller dieser Formation angehört, ist noch offen. Der Innenverteidiger kuriert gerade eine Entzündung im Schienbein aus.

An anderer Stelle gibt’s unterdessen Klarheit. Mühlen, als Tabellenachter ebenso wie Dinklage (10.) aktuell jenseits von Gut und Böse, meldete einen vierten Neuzugang. Nach Elias Schmunkamp (Amasyaspor), Leo Kamke (SFN Vechta) und Oliver Schlegel (A-Jugend BW Lohne) wechselt auch Justus Stärk vom VfL Oythe nach Mühlen. Im Gegenzug stehen auch die Abgänge drei und vier fest: Nach Vincent von Lehmden (Amasyaspor) und Marvin Deters (SC Bakum) werden auch Albers (Amasyaspor) und Files (TSV Wetschen) die Grün-Weißen im Sommer verlassen. Sind damit die Personalplanungen für die Serie 23/24 abgeschlossen? „Nein, noch nicht ganz“, antwortet Hinrichs.