Abteilungsleiter Jörn Borchardt sprach von einer „Farce“, Trainer Christoph Nisius war ebenfalls restlos bedient. Nach einer beispiellosen Posse um eine beantragte Spielverlegung müssen die Drittliga-Handballerinnen von SFN Vechta am Samstag (18.00 Uhr) möglicherweise trotz zweier Coronafälle zum Auswärtsspiel beim TSV Altenholz antreten.
Und das, nachdem der Deutsche Handballbund (DHB) die Partie schon aus dem Spielplan genommen hatte. Bis Donnerstagabend stand nicht fest, ob SFN die Reise in den Norden wird antreten müssen. „Das ist noch in der Klärung“, sagte Spielleiterin Sabine Schreiner-Marr aus dem bayrischen Weitramsdorf auf Anfrage von OM-Medien und wollte sich nicht weiter zu dem Fall äußern.
Am Mittwoch waren zwei Spielerinnen positiv getestet worden – mittlerweile wurden beide Fälle durch PCR-Tests bestätigt. Jörn Borchardt und Christoph Nisius sagten daraufhin das Donnerstagstraining vorsichtshalber ab. Borchardt bemühte sich zudem beim Gegner um eine Verlegung der Partie. „Die hatten auch Verständnis, haben aber aufgrund von Hallenproblemen nicht zugestimmt“, berichtete Borchardt, der daraufhin beim DHB offiziell um eine Verlegung bat.
Vechtas Personalsituation war vorher schon angespannt
Dieser Bitte wurde zunächst entsprochen. Am frühen Abend hieß es dann aber: Kommando zurück. Offenbar nach Intervention des TSV Altenholz teilte der DHB Borchardt mit, dass das Spiel stattfinden müsse. Zwei Coronafälle reichten als Begründung für eine Verlegung nicht aus.
Dabei war Vechtas Personalsituation vorher schon angespannt. Torfrau Aleksandra Sach (zurück nach Polen) und Birte Kierat (beruflich nach Hameln) gehören nicht mehr zum Kader. Nele Müller weilt in Tansania. Zudem drohten weitere Ausfälle aufgrund von Verletzungen bzw. Krankheit.