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SV Höltinghausen will seinen ersten Oberliga-Matchball nutzen

Der Handball-Landesligist hat den Aufstieg vor Augen, muss aber erst eine schwere Auswärtshürde meistern. Wie der SVH die Partie in Goldenstedt angehen will.

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Noch einmal müssen sich die Höltinghauserinnen erfolgreich durchbeißen, dann ist der Titel perfekt. Foto: Langosch

Noch einmal müssen sich die Höltinghauserinnen erfolgreich durchbeißen, dann ist der Titel perfekt. Foto: Langosch

Nur kurz war Marvin Muche am Donnerstag vor einer Woche nicht am Smartphone, aber das reichte bereits, um mächtig Nachholbedarf zu haben. „Ich musste gefühlt 100 Nachrichten lesen, als ich wieder aufs Handy geschaut habe“, erinnert sich der Trainer der Landesliga-Handballerinnen des SV Höltinghausen. Seine gesamte Mannschaft diskutierte über das Spiel des TV Cloppenburg bei der Spielvereinigung Brandlecht-Hestrup. Der Großteil fieberte vor dem Liveticker mit, Ann-Kathrin Barske war sogar extra nach Nordhorn gefahren und versorgte ihr Team direkt vor Ort mit allen Infos. Und was sie lieferte, gefiel dem SVH. Denn weil die Cloppenburgerinnen 33:37 verloren, war nicht nur die Freude beim SVH „durchaus groß“, wie Muche sagte, sondern vor allem eines auch ganz sicher: Der SV Höltinghausen kann an diesem Freitag im Auswärtsspiel bei Frisia Goldenstedt (Anwurf: 20 Uhr) vorzeitig den Titel und damit den Aufstieg in die Oberliga perfekt machen.

„Natürlich bin ich angespannt“, sagt Muche vor dem ersten Finale um die Meisterschaft ehrlich und liefert eine Begründung gleich mit: „Das ist das Spiel, auf das wir die gesamte Saison hingearbeitet haben.“ Partien wie diese seien aber vor allem „Spiele, auf die man einfach Bock hat“, ergänzt er. Aber so groß die positive Anspannung auch ist, ist dem Coach auch bewusst, dass seine Mannschaft die Steilvorlage von Donnerstag vor einer Woche erst einmal nutzen muss. „Wir müssen jetzt sportlich nachziehen“, verdeutlicht er. Am Dienstag beim Training habe er deutlich gemerkt, „dass das Thema in allen Köpfen drin ist“. Allerdings nicht negativ. Im Gegenteil: „Alle haben nochmal zehn, 15 Prozent mehr gegeben, waren noch fokussierter und selbstbewusster“, hat Muche beobachtet. Seine Mannschaft will den ersten Matchball nutzen.

Was Muche seinen Spielerinnen rät

Der Aufstieg ist natürlich ein Riesenthema rund um den SVH, der im Sommer 2017 den Sprung in die Landesliga geschafft hat. „Natürlich ist auch etwas vorbereitet, und es werden auch viele Höltinghauser mit nach Goldenstedt kommen und uns unterstützen“, sagt Muche mit Blick auf eine mögliche Meistersause, für die auch der Spieltermin am Freitagabend perfekt ist. Allerdings warnt der Trainer davor, schon zu viele Gedanken an den Titel zu verschwenden. „Denn erst einmal haben wir noch 60 ganz schwere Minuten vor uns.“ Goldenstedt, vor sechs Jahren hinter dem SVH Landesklassen-Vizemeister, spielt eine sehr ordentliche Saison und ist auch dank der Unterstützung zahlreicher Fans durchaus heimstark. Das musste unter anderem Cloppenburg-Bezwinger Brandlecht-Hestrup schmerzhaft erfahren. Muche ist sich sicher, dass Frisia im letzten Heimspiel der Saison alles daran setzen wird, einen Sieg einzufahren.

Allerdings richtet der Trainer den Blick in erster Linie auf sein Team. Seinen Spielerinnen hat er ans Herz gelegt, sich für die Zeit vor der Partie noch etwas vorzunehmen, auf andere Gedanken zu kommen, nicht nur an das Spiel zu denken. „Sonst wird der Tag extrem lang“, weiß er. Auch er selbst habe noch ein paar Termine gemacht, um etwas Abwechslung zu haben. Im Wesentlichen machte er seiner Mannschaft aber vor allem eines deutlich: „Dass wir zu Recht da oben stehen.“ Mit diesem Wissen und dem daraus resultierenden Selbstvertrauen will der SVH auftreten. Dann, so Muche, mache er sich gar keine Sorgen. „Wir müssen jetzt das Rad auch nicht neu erfinden, sondern einfach unsere Leistung bringen“, fordert er. Dann stehen die Chancen auf eine Meisterfeier am Freitagabend gut.

Selbst im Falle einer Niederlage hielte der SVH alle Titeltrümpfe in der Hand. Der TV Cloppenburg als Dritter (vier Zähler Rückstand) und Brandlecht-Hestrup als Zweiter (drei) brauchten Goldenstedter Schützenhilfe und selbst eigene Siege. Der TVC empfängt am Samstag um 18 Uhr Vorwärts Nordhorn, die Spielvereinigung am selben Tag ab 19.30 Uhr die SG Teuto. Wenn es nach den Höltinghauserinnen geht, spielen beide Teams dann nur noch um die Vizemeisterschaft.

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