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Supercup in der Nachlese: Gänsehaut, Partymodus und ein neuer Torrekord

Die heimischen Fußballer haben den Abend im Rasta-Dome genossen. Hier gibt es den Nachbericht mit einigen Stimmen und vielen Fotos vom Turnier.

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Da ist das Ding! Lohnes Kai Westerhoff präsentiert seinen Teamkollegen den riesigen Supercup. Fotos: Elke Schikora/Frank Wenzel

Da ist das Ding! Lohnes Kai Westerhoff präsentiert seinen Teamkollegen den riesigen Supercup. Fotos: Elke Schikora/Frank Wenzel

Am Morgen danach, als an der Pariser Straße mit vereinten Kräften die Spuren eines rauschenden Budenzaubers beseitigt wurden, trudelten diverse Reaktionen ein. Per Mail und WhatsApp, per Sprachnachricht und Instagram-Story, per Anruf und Facebook-Posting. Und der Tenor war überall gleich. Von einem „geilen Abend“ war die Rede, von „brillanten Momenten“, von „purer Gänsehaut“, von einer „tollen Show“, von einem „phänomenalen Turnier“. Keine Frage: Der OV-Supercup hat nach den beiden coronabedingten Absagen 2020 und 2021 ein furioses Comeback gefeiert. Die 36. Auflage des Klassikers für die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“, der am Donnerstagabend zum achten Mal im Rasta-Dome in Vechta stattfand und abermals mit 2310 Fans restlos ausverkauft war, war erneut ein farbenfrohes und stimmungsvolles Fußball-Fest, ein schöner Abschluss des Jahres.

Die sportlichen Meriten des vorweihnachtlichen Spektakels heimste der große Favorit ein: Regionalligist BW Lohne sicherte sich durch einen Finalsieg gegen GW Mühlen die VEC-Hallenkrone, für den Rekordsieger war es bereits der 15. Triumph beim Supercup – und der zweite in Folge. 2019, bei der letzten Supercup-Ausgabe vor der Pandemie, hatte BWL ebenfalls im Finale gegen Mühlen die Oberhand behalten, damals mit 2:1, drei Jahre später folgte ein 4:1.

„Am Ende war es souverän und hochverdient“, erklärte Lohnes spielender Interimstrainer Sandro Heskamp. Grundsätzlich war er mit dem sportlichen BWL-Niveau nur eingeschränkt zufrieden: „Fußballerisch war's von uns nicht so gut“, sagte Heskamp. Der Auftaktsieg gegen den SV Holdorf (2:0) war wackelig, gefolgt von einer 2:3-Niederlage gegen den VfL Oythe, einem 4:2-Sieg gegen Lutten und einem 2:0 im Halbfinale gegen SFN Vechta, bei dem die Entscheidung erst zehn Sekunden vor dem Ende fiel. Im Finale präsentierte sich der große Favorit dann eiskalt – und das vor den Augen von Neu-Coach Uwe Möhrle, der am 1. Januar seinen Dienst beim Regionalliga-Neunten aufnimmt.

Frank Wenzel
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Ein Sonderlob hatte Heskamp für den Endspielgegner und das Überraschungsteam des Abends parat: „Mühlen und Lutten haben es echt gut gemacht.“ Und die Stimmung in der Bude? „Das war richtig cool, das hat großen Spaß gemacht. Es war wieder sehr besonders und sehr kurzweilig“, erklärte Heskamp. Kay Hödtke, der Torwarttrainer bei BWL, meinte noch: „Wahnsinn, so etwas habe ich in dieser Form noch nicht erlebt.“

Zum besten Spieler des Supercups 2022 wurde Lohnes Drilon Demaj gewählt. Bei der Abstimmung der acht Trainer, der OM-Medien-Sportredaktion und der NFV-Jury um Kreischef Martin Fischer erhielt der BWL-Offensivspieler vier Stimmen; er siegte vor Felix Heuer (Lutten), Kai Westerhoff (Lohne/je zwei Stimmen), Henri Kossen (Lutten) und Benjamin Willenbrink (Mühlen/je eine Stimme). Kossen und Willenbrink erzielten auch ebenso wie Vechtas Andre Warnke drei Tore und lagen damit knapp hinter dem Torschützenkönig-Duo, bestehend aus Lohnes Malte Wengerowski und Mühlens Jan Leiber (beide vier Treffer).

Das Tor des Tages, exklusiv gekürt von der NFV-Jury, erzielte Lohnes Rilind Neziri (sein 1:2 gegen Oythe). Fehlt noch eine Sonderehrung: Zum besten Torwart des Turniers wurde Luttens Jens Schlömer gekürt; mit sechs Stimmen war er die klare Nummer eins vor Mühlens Phil Wilhelm (3) und Lohnes Jakob Sieve (1). Die Ehrung von Schlömer wurde von den über 400 Luttern im Dome frenetisch gefeiert. Es war ein weiterer Höhepunkt eines famosen Abends für den Kreisliga-Tabellenführer, der bei seinem Supercup-Debüt sportlich und in Sachen Stimmung eine absolute Bereicherung war. Lutten, in der Vorrunde Sieger gegen Oythe und Holdorf, erreichte als erster Kreisligist seit BW Langförden 2014 das Halbfinale. „Den Abend werden die Jungs nie vergessen“, sagte Coach Andreas Lübbehusen und strahlte beim Blick auf die grüne Party-Gemeinde in Block G. Am Ende gab es Platz vier, das Neunmeterschießen um Rang drei gegen Vechta ging mit 1:2 verloren. Auch SFN war total happy mit dem Erreichten: „Halbfinale, Platz drei – für unsere Verhältnisse ist das super. Unsere Fans waren auch klasse. Ein toller Abend“, sagte Coach David Riesner am Tag danach.

Zurück zu Phil Wilhelm: Der Torwart von Mühlen, der immer wieder als fünfter Feldspieler fungierte und auch zwei Tore erzielte (u.a. das 1:0 im Halbfinale gegen Lutten), knickte im Finale 2:30 Minuten vor der Schlusssirene bei einem Vorstoß auf Linksaußen böse um. Die Diagnose gab's am Tag danach. „Das vordere Band im Fuß ist gerissen. Er wird voraussichtlich zwei Monate ausfallen. Das ist natürlich extrem bitter für ihn“, erklärte Coach Andreas Hinrichs.

Frank Wenzel
Frank Wenzel
Frank Wenzel
Frank Wenzel
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Das große Pech des Torwarts trübte natürlich die Gemütslage bei den von den Fans lautstark gefeierten Grün-Weißen, deren OV-Supercup-Titeltraum erneut platzte. Nach 2010 (2:2, 1:3 im Neunmeterschießen gegen Lohne), 2016 (0:0, 1:3 im Neunmeterschießen gegen Damme), 2018 (2:2, 0:2 im Neunmeterschießen gegen Dinklage) und 2019 war's für Mühlen die fünfte Finalniederlage in Serie, das Warten auf den zweiten Triumph nach 1993 geht weiter. „Ich glaube, dass wir bis zum Finale sehr souverän waren und auch einen technisch guten Ball gespielt haben“, sagte Hinrichs über die Siege gegen Steinfeld (1:0), Dinklage (5:3), Vechta (3:0) und Lutten (3:0). Noch mal der GWM-Trainer: „Im Finale waren wir leider zu hektisch und dadurch zu unsauber in den Abläufen. So hatten wir dann keine Chance. Lohne war einfach abgezockter und ist natürlich der verdiente Sieger.“

Oliver Hüsing sah es ähnlich. Der Zweitliga-Profi in Diensten von Arminia Bielefeld hatte in Block P im Oberrang beste Sicht auf das Geschehen auf dem Parkett. Der Supercup habe nach der coronabedingten Zwangspause wieder gezeigt, „warum er für mich zum Pflichtprogramm in der Weihnachtszeit gehört“, sagte der 29-jährige Bührener. Und weiter: „Ich habe richtig guten Fußball gesehen und die Stimmung der einzelnen Fanlager war herausragend.“ Am Rande des Events deutete der Innenverteidiger noch an, dass er sein Honorar für seine Tätigkeit als OM-Medien-Kolumnist („WM in der Wüste“) spenden werde – jeweils 250 Euro gehen an SgH und an die Jugendabteilung seines Heimatvereins BV Bühren.

Kaya Bayram aus dem ProA-Kader von Rasta Vechta staunte bei seiner kurzen Stippvisite im Basketball-Tempel auch nicht schlecht: „Krass, was hier los ist.“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Außer einem letzten Funfact: In den 15 Partien, das Neunmeterschießen um Platz drei nicht mitgerechnet, fielen insgesamt 62 Tore – so viele wie noch nie beim Supercup im Rasta-Dome. Ein weiterer Baustein für einen „geilen Abend“.

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