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Spätes Glück löst keine Jubelsprünge aus

Der VfL Oythe kommt in der Fußball-Landesliga Staffel 2 nicht voran. Das 1:1 gegen den TV Dinklage war das fünfte Unentschieden in Serie.

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Der späte Ausgleich für Oythe: Nico Emich zwischen acht Dinklagern – und am Ende trifft er zum 1:1. Foto: Schikora

Der späte Ausgleich für Oythe: Nico Emich zwischen acht Dinklagern – und am Ende trifft er zum 1:1. Foto: Schikora

Die Nachspielzeit an der Hasenweide war fast abgelaufen. Aber diesen einen Freistoß für den VfL Oythe aus gut 20 Metern nach Foul an Mahmoud Saddik gab's noch. Der TV Dinklage, der im Derby der Fußball-Landesliga Staffel 2 mit 1:0 führte und den nächsten Big-Point-Sieg im Kampf um ein Ticket für die Aufstiegsrunde vor Augen hatte, beorderte alle Mann zurück. Fünf Spieler in die Mauer, Bastian Dödtmann legte sich dahinter flach auf den Boden – so wie es in der Bundesliga vorgemacht wird. Den Freistoß beförderte Oythes Janek Jacobs flach an der Mauer vorbei aufs Tor. Ein Schuss, der zweimal abgelenkt wurde, erst von Dinklages Tobias Nordlohne, dann von Oythes Nico Emich, der dem Ball den entscheidenden Schubs über die Linie gab. 1:1 (90.+3) – späte Freude bei Oythe, später Frust beim TVD. Kurz danach war Schluss, und die Emotionen beruhigten sich recht schnell.

Dinklages Trainer Stefan Arlinghaus brachte die Gemütslage der Gäste schnell auf den Punkt: „So spät das 1:1 zu kassieren, ist ärgerlich. Aber über das gesamte Spiel gesehen, ist es auch gerecht.“ Sein Oyther Amtskollege Raphael Dornieden sprach ebenfalls von einem „gerechten Unentschieden“ und meinte noch: „Ich denke, den Punkt haben wir uns redlich verdient. Auch wenn es am Ende natürlich glücklich ist, so spät den Ausgleich zu machen.“ Für die Moral in schweren Zeiten war Emichs sechstes Saisontor „sehr gut“, wie Dornieden betonte, für die Tabelle hielt sich der Wert allerdings in Grenzen. „Der Punkt bringt uns ja nicht wirklich voran“, so Dornieden. Für den VfL Oythe, der weiter auf dem vorletzten Platz liegt, war's das fünfte Remis in Serie und das achte Spiel in Folge ohne Sieg. Mit Blick auf die drohende Abstiegsrunde und die nächsten Aufgaben (Union Lohne, Mühlen) steigt der Druck.

Der TVD steht derweil gut da. 20 Punkte, Platz drei – die Ausgangslage für die letzten sechs Partien bis zur Winterpause bezeichnete Arlinghaus als „super“. Sein Team hat die Qualifikation für die Aufstiegsrunde selbst in der Hand. Und die Vorgabe für die nächsten drei Spiele gegen Voxtrup (H), Holthausen (A) und Melle (H) wurde vom Trainer auch gleich formuliert: „Mehr Punkte holen als in der Hinrunde.“ Die Messlatte liegt nicht allzu hoch: Null Punkte waren es in der Hinserie.

Beide Tore fallen nach Standardsituationen

Zurück zum Derby am Sonntag. Die personell arg gebeutelten Oyther, die kurzfristig auch noch auf Markus Kohls (krank) und Niklas Ellmann (muskuläre Probleme) verzichten mussten, verbuchten eine gute erste halbe Stunde. Die Entschlossenheit war da, der Vorwärtsgang war drin, es mangelte lediglich an der Torgefahr. „Besser geht's von der Spielanlage her nicht. Das war richtig gut. Es fehlte nur der letzte Pass“, so Dornieden.

Arlinghaus räumte „Schwierigkeiten in den ersten 10, 15 Minuten“ ein, danach fand der TVD aber peu à peu Zugang zum Spiel – so wie zuletzt beim 4:0 gegen Mühlen. Neun Tage zuvor fiel das 1:0 kurz vor der Pause, diesmal kurz nach dem Seitenwechsel. Nach einem Eckball von Johann Kühling, einem wuchtigen Kopfball von Nordlohne und einer starken Parade von VfL-Keeper Lukas Katarius war Elias Vodde per Abstauber aus vier Metern zur Stelle – 1:0 für den TVD (52.), der vierte Sieg in Folge war in Sichtweite. „Wir haben noch in der Kabine gesagt, dass Dinklage nur durch Standards gefährlich ist. Und dann passiert genau das“, haderte Dornieden.

Der TVD, der kurzfristig den verletzten Thomas Wulfing ersetzen musste, ließ kurz danach die Chance zum 2:0 ungenutzt und hatte nach einer Stunde eine große Portion Dusel, als Emich aus drei Metern nur den Pfosten traf – was für eine dicke Chance für Oythe. In der Folgezeit rannten die Gastgeber pausenlos an, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Der TVD überzeugte mit einer guten Ordnung und ließ nichts anbrennen. Vorne hatte Kühling das 2:0 auf dem Fuß, er scheiterte aber am glänzend parierenden Katarius (83.). Und so gehörte das letzte Highlight den Oythern in Person von Jacobs und Emich.

„Irgendwie war's klar, dass auch Oythe heute eine Standardsituation braucht, um ein Tor zu erzielen“, so Arlinghaus. Dornieden nahm den Ausgleich erfreut zur Kenntnis und hofft nun, dass sich das Lazarett lichtet und „dass uns das einen Push für die letzten sechs Spiele gibt“. Süleyman Odabasi, Jan Ostendorf, Lie Sillah, Markus Kohls und Felix Schneppe werden in Kürze im Training zurückerwartet.

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