SFN wirft einen Punkt weg – und rettet den anderen
Vechtas Drittliga-Handballerinnen machten sich beim 23:23 gegen Alstertal mit ihren Fehlern selbst das Leben schwer. Trainer Freese nahm den Punktverlust auf seine Kappe.
Andreas Hammer | 10.10.2021
Vechtas Drittliga-Handballerinnen machten sich beim 23:23 gegen Alstertal mit ihren Fehlern selbst das Leben schwer. Trainer Freese nahm den Punktverlust auf seine Kappe.
Andreas Hammer | 10.10.2021
Zerreißprobe: Luca Vodde, hier unsanft attackiert, warf fünf ihrer sechs Tore vor der Pause. Foto: Schikora
Kai Freese musste erst mal raus. Während seine Spielerinnen etwas bedröppelt auf dem Spielfeld standen, nicht so recht wissend, ob sie sich jetzt ärgern oder freuen sollten, verschwand ihr Trainer direkt nach dem Schlusspfiff durch eine der Fluchttüren in der Hallenwand hinaus in die frische Vechtaer Abendluft. Abkühlen, durchatmen, runterkommen. Die 60 Spielminuten zuvor hatten die Nerven aller Beteiligten in der Halle West wieder einmal maximal strapaziert. Und Kai Freese, Coach der Handballerinnen von SFN Vechta, litt wohl am meisten von allen. Zumal er sein Team kurz vor Schluss mit einer Zeitstrafe wegen Reklamierens mitten in der Crunch-Time geschwächt hatte. Am Ende kamen er und sein Team mit einem blauen Auge davon. Nach einem 21:23-Rückstand (58.) retteten Svenja Ruhöfer und Nele Müller dem Drittligisten im Punktspiel gegen den SC Alstertal-Langenhorn mit ihren Toren noch ein 23:23 (12:12)-Unentschieden. Dennoch wartet Vechta nun seit drei Spielen auf einen Sieg. Punktverlust? Punktgewinn? In der Einordnung der Partie war man sich im Vechtaer Lager anschließend einig: beides. „Eigentlich hätten wir gewinnen müssen. Aber ein Punkt ist besser als keiner“, brachte es Nele Müller auf den Punkt. So sah es auch Tina Schwarz: „Wir hätten die schlagen können. Aber wenn man zwei Minuten vor Schluss mit zwei Toren hinten liegt, muss man sagen, dass wir einen Punkt gerettet haben.“ Kai Freese ärgerte sich vor allem über sich selbst: „Ich habe der Mannschaft gesagt: Der Trainer hat es heute verbockt. Das nehme ich auf meine Kappe. Das darf mir nicht passieren.“ Er meinte damit die Zeitstrafe, aber auch die Tatsache, dass er durch eine Regel-Unachtsamkeit am Ende keine Auszeit mehr nehmen konnte, so dass der letzte Vechtaer Angriff wirkungslos verpuffte. So musste Freese am Ende mit dem Teilerfolg leben: „Ich habe mich bei der Mannschaft bedankt. Die kämpferische Leistung war top“, sagte er. Dass es nicht zum dritten Saisonsieg reichte, lag an der zu hohen Fehlerquote. SFN vergab neben einigen freien Würfen drei Siebenmeter, davon zwei in den letzten sieben Minuten. Vor allem aber leistete sich Vechta viel zu viele Ballverluste und machte einen keineswegs übermächtigen Gegner damit stark. Die Abwehr stand relativ gut, ließ aber den Außen oft zu viel Platz. SFN konnte sich am Ende auch bei Torfrau Aleksandra Sach bedanken, die ein ganz starkes Spiel machte. Die Polin sorgte auch für das Highlight der ersten Halbzeit, als sie einen Pass zwischen der Hallendecke und der Trennwandaufhängung hindurch genau in die Arme von Nele Müller spielte, die diesen spektakulär zum 9:8 verwertete. Ansonsten lebte Vechta vor der Pause vor allem von den sehenswerten Toren von Luca Vodde. Die erfahrenen Kräfte Tina Schwarz, Svenja Ruhöfer und Jane Müller ließ Freese dagegen lange draußen und vertraute stattdessen den jungen Clasen-Zwillingen. Leonie Schreiber schied früh verletzt aus (14.) – ihre Gegenspielerin Lina Jaquet sah für ihr Stören von Außen die Rote Karte. Gäste-Co-Trainerin Maike Wieding sprach am Ende von einem Spiel „auf Augenhöhe“: „Gefühlt ist das ein Punktverlust“, sagte sie: „Wir sind froh über den Punkt. Aber es wäre mehr drin gewesen.“SFN Vechta - SC Alstertal-Langenhorn 23:23
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