Rugbyfrauen heuern bei den Crusaders an

Gute Laune, viel Stimmung und manchmal ließ sich auch die Sonne blicken. Beim offenen Rugby-Frauentraining auf dem Sportgelände des SV Bethen herrschten beste Voraussetzungen und es war den Spielerinnen sichtlich anzumerken, dass sie eine Menge Spaß hatten. Unter der Leitung von Julianne Gärtig, die selbst beim PSV Oldenburg spielt und für den verhinderten Steffen Göhrs einsprang, absolvierten zehn interessierte junge Frauen ein Grundlagen- und Kennenlerntraining. Im Anschluss wurde noch zusammen gegrillt.

Wir wollen einen eigenen Mannschaftsbetrieb aufstellen und ein Standort für Frauenrugby im Umkreis werden“, sagt Steffen Göhrs, Trainer der Bether Rugbyfrauen. Er selbst coacht und spielt bei den Crusaders Cloppenburg. Die „Kreuzritter“ spielen seit 2017 in Bethen. Dass der SVB das Probetraining ausrichtete, kommt also nicht von ungefähr, die strukturellen Voraussetzungen sind gegeben. „Nicht jeder Landkreis hat eine Rugbyabteilung im Verein und wenn doch, nur selten auch ein Frauenteam“, meint Göhrs. Aufgrund dieses Mangels und der hohen Nachfrage hat sich der SV Bethen dazu entschieden Training für rugbyinteressierte Frauen anzubieten.

Schon jetzt mit erkennbarem Erfolg. Neben vier Spielerinnen, die schon seit einiger Zeit bei den Bether Männern mittrainieren kamen die anderen Frauen teilweise aus Oldenburg und Werlte zur Unterstützung. „Viele sind hergekommen, weil sie von Freunden und Bekannten vom Training gehört haben. Es hat sich herumgesprochen, was wir hier versuchen aufzubauen“, so Göhrs.

Zufrieden: Die Teilnehmerinnen des Probetrainings und Julianne Gärtig (rechts unten), die die Einheit leitete. Foto: Kröning

Josephine Preut ist eine der Teilnehmerinnen der Probeeinheit und schon von Beginn an im Training dabei. Sie sieht vor allem die „Neugierde an einer anderen Sportart“ bei sich als Hauptgrund. „Ich kann mich einbringen und finde immer eine Position“, freut sie sich. Auch die neue Möglichkeit, den Sport im näheren Umkreis ausüben zu können, sei für sie von Vorteil. Vorfreude auf einen möglichen Ligabetrieb hat Preut jedenfalls schon: „Ich kann mir gut vorstellen weiterzuspielen und dann nicht nur im Training, sondern vielleicht auch bald in Pflichspielen dabei zu sein. Es macht eine Menge Spaß.“ Natürlich würden sich Josephine Preut und ihre Mitstreiterinnen über weitere Verstärkungen freuen: „Wir nehmen jede Interessierte mit offenen Armen auf.“

Steffen Göhrs sieht die Vorteile der Sportart, vor allem auch für Frauen, in folgendem Punkt: „Beim Rugby lernt man teilweise den eigenen Körper mehr zu schätzen und Stärken kennen, die einem vorher vielleicht noch nicht bekannt waren.“ In einen Spielbetrieb einzusteigen ist auch das langfristige Ziel des Trainers.

Der Weg bis dahin wird aber kein einfacher, darüber ist Göhrs sich im Klaren: „Dafür brauchen wir noch ein paar Spielerinnen und müssen diese dann auch so weit trainiert haben, dass sie vernünftig harmonieren“, sagt er. Um dies zu bewerkstelligen, werden die Bether Frauen weiterhin parallel mit den männlichen Crusaders trainieren. „Bei Pass- und Laufübungen können beide Teams auch zusammen trainieren, da ist weder Gewicht noch Größe wichtig“, sagt Göhrs. Zweikämpfe werden dann aber doch getrennt geführt.

Außerdem hat der Coach noch ein paar Termine organisiert. Im Mai soll ein weiteres offenes Frauentraining stattfinden. Der Juni wird dann einen ersten kleinen Härtetest für die Betherinnen bereithalten. Beim „Rugby-Unites-Niedersachsen“-Turnier in Werlte sollen sie teilnehmen und unter anderem gegen andere Frauenteams aus Niedersachsen. antreten.