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Rasta Vechta: Im Hexenkessel ist ein kühler Kopf gefragt

Der Basketball-Zweitligist hat das nächste Spitzenspiel vor der Brust: Rasta gastiert am Samstagabend bei Phoenix Hagen. Und eins ist schon mal klar: Auf dem Heuboden brennt die Luft.

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Große und kleine Rastaner: Eine Szene aus dem Dome vom vergangenen Sonntag. Foto: Schikora

Große und kleine Rastaner: Eine Szene aus dem Dome vom vergangenen Sonntag. Foto: Schikora

Vorhang auf für das nächste Spitzenspiel: Die Basketballer von Rasta Vechta haben in der 2. Bundesliga ProA einen weiteren Hit vor der Brust. Der BBL-Anwärter gastiert am Samstag um 19.00 Uhr bei Phoenix Hagen. Zweiter gegen Vierter – eine heiße Konstellation.

Die Rasta-Form: Zwei Spiele, zwei Siege – der Start ist gelungen und gibt viel Selbstvertrauen. Die Defense macht bereits einen guten Eindruck, in der Offense fielen dagegen zuletzt die hohe Anzahl an Turnovers (23) und die schlechte Dreier-Quote (6/27) negativ auf. Manko eins könnte in Hagen tödlich sein, die vielen Fahrkarten von jenseits der 6,75-m-Linie sorgen Trainer Ty Harrelson nicht. „Wir haben gute Schützen“, sagt er gelassen.

Das Rasta-Personal: Center Robin Lodders arbeitet nach seinem Bänderriss am Comeback; gegen Bremerhaven machte er bereits das Warm-Up mit, an einen Einsatz war aber nicht zu denken. Ob's für Samstag reicht, ist offen. Joel Aminu konnte nach seinem Nasenbeinbruch in der vergangenen Woche inklusive Operation bereits gegen Bremerhaven wieder spielen. Der Rest ist aktuell beschwerdefrei.

Der Gegner, Teil eins: Hagen spielt seit 2017/18 in der 2. Liga ProA. Im ersten Jahr erreichten die „Feuervögel“ als Achter das Viertelfinale (0:3 gegen Rasta), danach verpasste Hagen viermal die Playoffs (10./10./12./10.). In der Vorsaison fehlte nur ein Sieg. Hagen war 2016/17 in seiner achten BBL-Saison vorzeitig aus der 1. Liga abgestiegen. Grund: Lizenzentzug wegen Insolvenz.

Der Gegner, Teil zwei: Zehn Abgänge und zehn Neuzugänge – Hagens Coach Chris Harris hat einen großen Umbruch zu managen. Von den fünf Topscorern der Vorsaison blieb nur Center Marcel Keßen. Im Sommer galt aber auch: nicht kleckern, sondern klotzen. Hagen rüstete auf und gilt als heißer Playoff-Kandidat. Bjarne Kraushaar und Tim Uhlemann kamen aus Gießen, JJ Mann aus Leverkusen. Letzterer spielte bereits 15/16 für Hagen in der BBL. Und: Center Luukas Vaara, ein Finne, hat eine Armspannweite von 2,17 m.

Ab durch die Mitte: Rastas Enosch Wolf gegen Bremerhaven. Foto: SchikoraAb durch die Mitte: Rastas Enosch Wolf gegen Bremerhaven. Foto: Schikora

Der Gegner, Teil drei: In der laufenden Saison hat Hagen einen Start nach Maß erwischt. Zum Auftakt gab's einen 88:81-Sieg gegen den Wildcard-Aufsteiger WWU Baskets Münster, gefolgt von einem 102:74-Feuerwerk bei den Gladiators Trier. Gegen Münster waren Kyle Castlin (18 Punkte) und JJ Mann (16) die Topscorer der Hagener, die 13 Dreier trafen. In Trier führten Castlin (24), Tim Uhlemann (17) und Marcel Keßen (16) die Phoenix-Crew an.

Die Historie des Duells: In der ProA trafen Vechta und Hagen bislang siebenmal aufeinander. In der Saison 17/18 siegte Rasta fünfmal inklusive Playoffs, in der vergangenen Spielzeit konterte Hagen mit einem 83:57 daheim und einem 93:82 in Vechta. In der BBL gab's drei Duelle: Hagen siegte 13/14 zweimal knapp, der Rasta-Erfolg in 16/17 fiel wegen der Insolvenz aus der Wertung.

Die Arena: Die Ischelandhalle, seit der Saison 18/19 die „Krollmann Arena“ und ortsüblich nur „Ische“ genannt, ist eine Kultstätte im deutschen Basketball (1966 eröffnet). Sie hat eine Kapazität von 3145 Plätzen und liegt im Sportpark Ischeland im Stadtteil Altenhagen. Die Stehplätze befinden sich direkt unter dem Dach der Halle; auf dem „Heuboden“ machen die „Tornados“ ordentlich Rabatz, bisweilen geht's im Hexenkessel auch mal etwas derber zur Sache. Zum ersten Heimspiel kamen 1906 Fans.

Die Rasta-Stimmen: Harrelson weiß, was auf sein Team zukommt: „Auswärtsspiele sind immer schwer. Und Hagen ist ein starker Gegner.“ Er lobt Hagens „Toughness“ und meint die physische Stärke, die Zähigkeit und Widerstandsfähigkeit. „Aber die haben wir auch“, so Harrelson. Wichtig sei es, dass „wir die Emotionen kontrollieren“. Und Big Man Tajuan Agee sagt: „Bei der Physis müssen wir dagegenhalten. Dann bekommen wir das Ergebnis, das wir haben wollen.“

Der Rückkehrer: Joel Aminu kehrt an die alte Wirkungsstätte zurück. Rastas Guard spielte von 2017 bis 2021 für Hagen und absolvierte 111 ProA-Partien für Phoenix (10,0 Punkte im Schnitt). „Ich musste ein paar Extra-Tickets bestellen“, sagt Aminu mit Blick auf ein paar Freunde, die zum Spiel kommen. Er will auch als Mitglied des Gegners die Atmosphäre genießen. „Das kann ja auch pushen“, so Aminu. Ziel müsse es sein, „Runs und Highlight-Plays von Hagen zu verhindern, damit es nicht überkocht.“

Das Wiedersehen: Letzte Saison spielte er für Rasta, jetzt für Hagen – Kristoffer Krause hat im Sommer die Seiten gewechselt. Gegen Münster spielte er 14:21 Minuten (fünf Punkte), in Trier 21:54 Minuten (sieben).

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