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Rasta Vechta freut sich auf einen Hauch von Normalität

Nach fünf Geisterspielen in Serie dürfen beim Zweitliga-Heimspiel gegen den VfL Bochum am Samstagabend wieder 500 Fans dabei sein - aber der Verkauf lief bislang eher schleppend.

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Achtung, der Trainer spricht: Rasta-Coach Vladimir Lucic im Spiel in Bremerhaven. Foto: Bente

Achtung, der Trainer spricht: Rasta-Coach Vladimir Lucic im Spiel in Bremerhaven. Foto: Bente

Zugegeben, eine große Kulisse wird's diesmal nicht geben. In der Vor-Corona-Zeit waren sogar alle Testspiele in der Vorbereitung deutlich besser besucht. Aber: In Tagen wie diesen ist man bei Rasta Vechta schon mit wenig zufrieden. An der Pariser Straße bahnt sich für Samstagabend ein Hauch von Normalität an.

Nach fünf Geisterspielen in Serie, eins trostloser als das andere, darf der heimische Basketball-Zweitligist wieder Fans in seine Arena lassen. Gemäß der niedersächsischen Corona-Verordnung sind bis zu 500 Zuschauer erlaubt, wenn Rasta um 19.30 Uhr auf den VfL Bochum trifft und den nächsten Schritt aus der Gefahrenzone der 2. Bundesliga ProA machen will.

500 Tickets für ein Rasta-Spiel – es gab Zeiten, da wäre dieses Kontingent binnen weniger Minuten weg gewesen. Jetzt ist alles anders. Die Besitzer der 2300 Dauerkarten waren in ihrer Vorverkaufsphase sehr zurückhaltend, bis zum Start des öffentlichen Online-Ticketverkaufs waren gerade einmal knapp 240 Karten vergriffen.

Coach Lucic hofft auf Unterstützung der Fans

In Phase zwei, die am Donnerstag um 16.00 Uhr startete, erhöhte sich die Zahl der verkauften Tickets auf knapp 300. Woran liegt's? Am bislang enttäuschenden Saisonverlauf? An der Entwöhnung nach einer komplett verkorksten Geisterspiel-Serie 20/21 in der BBL? An Omikron? An den Bedingungen mit 2G, Testpflicht für alle, FFP2-Maskenpflicht und Schachbrettmuster? An den Preisen? Eine Mischung aus allem liegt nahe.

Rastas Coach Vladimir Lucic, der Mitte November im bislang letzten Heimspiel mit Zuschauern (2928 gegen Bremerhaven) sein Debüt in Vechta gefeiert hatte, rührte am Mittwochabend nach dem erfolgreichen Wiedersehen mit den Eisbären die Werbetrommel für Samstag. „Ich freue mich sehr darauf, dass wir dann endlich wieder vor unseren Fans spielen können“, sagte der Serbe: „Ich möchte jeden bitten, in den Rasta-Dome zu kommen. Wir brauchen die Unterstützung in diesem so wichtigen Spiel gegen Bochum!“

Joel Aminu, mit 29 Punkten der überragende Akteur beim 109:95-Feuerwerk an der Nordsee, ist seit Mitte Dezember in Vechta und hat in Bremerhaven erstmals überhaupt in seiner Rasta-Zeit vor Zuschauern gespielt. Er sagte: „Meine Vorfreude auf unsere Fans am Samstag ist unglaublich groß.“

Bei Kristofer Krause, der im Gegensatz zu Aminu bereits sechs Rasta-Heimspiele mit Zuschauern erlebt hat (2445 im Schnitt), hörte es sich ähnlich an: „Jetzt freue ich mich absolut auf unser Heimspiel, weil auch endlich wieder Fans dabei sind. Sie haben uns sehr gefehlt, wir brauchen sie in jedem Spiel.“

Bochum siegte zuletzt auch ohne seine Topscorer

Rastas Ansinnen ist klar: Nach dem starken Auftritt in Bremerhaven, mit dem der jüngste Negativtrend von vier Niederlagen in Serie gestoppt wurde, will der Tabellen-14. nachlegen. Krauses Feststellung, dass der Knoten geplatzt sei, soll bestätigt werden.

Dass am Mittwoch in Preston Purifoy, Sa'eed Nelson, Robin Lodders (alle verletzt) und Devin Searcy (nicht mehr im Kader) vier Spieler fehlten, wurde gut kompensiert. Der dauerhafte Attackemodus funktionierte mit kürzerer Rotation – und am Ende gab es für Rasta die höchste Punktausbeute in einem Auswärtsspiel seit dem Aufstieg in die ProB 2009.

Und die Tabelle? Aufgrund diverser Spielausfälle – am Mittwoch fanden drei weitere Partien coronabedingt nicht statt – ist das ProA-Klassement derart krumm und schief, dass sich Rasta derzeit voll auf den Ausbau des Vorsprungs auf die Abstiegsplätze konzentriert.

Aufsteiger VfL Bochum, das Team der beiden Ex-Rasta-Spieler Niklas Geske (16/17 in Vechta) und Björn Rohwer (20/21), hat sich bereits ein schönes Polster verschafft. Die letzten vier Spiele in Ehingen (116:75), gegen Itzehoe (105:80), in Quakenbrück (92:84) und gegen Trier (92:77) wurden alle gewonnen; nur Nürnberg hat aktuell mit sechs Siegen eine längere Erfolgsserie als Bochum.

Erstaunlich: Die beiden letzten Siege gelangen ohne Dominic Green und Tony Hicks. Green, mit 19,1 Punkten pro Partie der drittbeste ProA-Scorer, verletzte sich gegen Itzehoe am Knie. Hicks (15,1 Punkte pro Spiel) stürzte in der gleichen Partie auf das rechte Handgelenk. Der VfL deutete an, dass beide „voraussichtlich weiterhin ausfallen“.

Geschäftsführer Tobias Steinert ist aber guter Dinge: „Wir fahren jetzt mit einer guten Dynamik in unserer Mannschaft nach Vechta.“ Er sieht „den Druck ganz klar auf Seiten von Rasta“. Bochum, im Hinspiel 70:67-Sieger, habe im Kampf um den Klassenerhalt „noch keine Sicherheit“, aber eine „sehr gute Ausgangsposition“.

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