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Rasta Vechta fährt selbstbewusst zum Vizemeister

Der Basketball-Zweitligist gastiert am Sonntag bei Bayer Leverkusen und hofft im ProA-Abstiegskampf auf den dritten Sieg in Serie.

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Einschwören für die nächste Aufgabe: Rastas Joschka Ferner, Josh Young, Tyrone Nash, Joel Aminu (von links) und James Washington (verdeckt) vor einer Woche gegen Bochum. Foto: Schikora

Einschwören für die nächste Aufgabe: Rastas Joschka Ferner, Josh Young, Tyrone Nash, Joel Aminu (von links) und James Washington (verdeckt) vor einer Woche gegen Bochum. Foto: Schikora

Erst der Erfolg in Bremerhaven, dann der Sieg gegen Bochum – binnen vier Tagen haben die Basketballer von Rasta Vechta ihre Ausgangslage im Tabellenkeller der 2. Bundesliga ProA verbessert. Von Entwarnung kann allerdings noch keine Rede sein, der Glaube an ein versöhnliches Ende einer bislang enttäuschenden Saison ist aber zurück an der Pariser Straße. „Es fühlt sich gerade sehr gut an. Die Stimmung ist super“, sagt Rastas Guard Joel Aminu. Dass sein Teamkollege Kristofer Krause nach dem 109:95 in Bremerhaven davon sprach, dass der Knoten jetzt geplatzt sei, kann Aminu nachvollziehen. „Ja, es fühlt sich alles ein bisschen befreiter an“, sagt der 24-Jährige, der Mitte Dezember von Brose Bamberg nach Rasta gekommen war.

Und an dieser Befreiung hatte Aminu einen großen Anteil. In den letzten zwei Begegnungen war er Rastas Topscorer – in Bremerhaven mit einer neuen persönlichen ProA-Bestmarke von 29 Punkten, gegen Bochum dann mit 23 Punkten. Logisch, dass er danach in der ProA zum „Spieler der Woche“ gekürt wurde. „Joel hat sich sehr gut entwickelt“, sagt Rasta-Coach Vladimir Lucic. Mit Blick auf das jüngste Zwischenhoch will der Serbe aber „keinen hervorheben“, das Team habe erfreulich gut funktioniert. Dass Aminu und Kapitän Josh Young (23 Punkte in Bremerhaven, 19 gegen Bochum) die Rasta-Offense prägten, steht allerdings außer Frage. „Ich hoffe, dass es noch mehr solcher Spiele gibt“, meint Aminu, als er auf seinen Flow im Angriff angesprochen wurde.

Die nächste Chance dazu gibt's am Sonntag um 16.00 Uhr, wenn Rasta beim Tabellenvierten und amtierenden Vizemeister Bayer Leverkusen gastiert – eine knifflige Aufgabe, ein echter Stresstest für das neue Hochgefühl. Das Hinspiel gewann Rasta mit 92:87, und es war eine Woche nach dem verkrampften 76:69 in Trier das erste echte Highlight in dieser Saison – damals noch unter der Regie von Interimstrainer Marius Graf. Als Matchwinner durfte sich Jannes Hundt (22 Punkte) feiern lassen.

Bayer-Coach Gnad ärgert sich über Einbruch in Trier

Dreieinhalb Monate später hat Lucic die Qual der Wahl. Inklusive Youngster Johann Grünloh sowie Sa'eed Nelson, der an seinem Comeback arbeitet, stehen Lucic im Idealfall 14 Spieler zur Verfügung, aber nur zwölf können auflaufen. Gegen Bochum fieberten Nelson und Sheldon Eberhardt in Zivil mit. Letzterer hofft, dass er am Sonntag wieder dem Spieltagskader angehört, schließlich hat Eberhardt von November 2019 bis Juni 2021 für die Bayer Giants gespielt.

Auf Rasta wartet wie schon in Bremerhaven ein offensivstarker Gegner, der 92,1 Punkte im Schnitt macht (Rasta 82,4). „Wir dürfen uns in der Defense keine Fehler erlauben“, sagt Aminu. Er hofft auf präzise Rotationen, damit Bayers Scorer wie Quentin Goodin (15,9 Punkte pro Spiel) oder Spencer Reaves (12,9) nicht heiß laufen. Wie Eberhardt und Young, dessen elfjährige Basketball-Karriere in Deutschland im Dezember 2010 in Leverkusen begann, hat auch Aminu eine Bayer-Vergangenheit. Er spielte in der Jugend für Leverkusen, JBBL-Titel 2013 inklusive. Am Sonntag erwartet er beim Gegner nicht nur „viele große starke Guards“, sondern auch eine hohe Motivation: „Der Trainer ist sehr ehrgeizig, er wird die Truppe richtig heiß machen.“

Der Trainer – das ist Hansi Gnad, 1993 als Center Europameister. Und jener Gnad war zuletzt angefressen. Beim jüngsten 80:84 in Trier hatte sein Team in den letzten acht Minuten ein 20-Punkte-Polster (72:52) verspielt. Der Einbruch sei „eine herbe Enttäuschung für mich als Coach“, so Gnad. Bereits vier Tage zuvor hatte Bayer beim Spitzenreiter Rostock eine 16-Punkte-Führung verdaddelt, um dann mit der Schlusssirene dank eines Reaves-Dreiers noch mit 96:93 zu gewinnen. „Ich kann nicht verstehen, dass wir, wie bereits in Rostock, eine so deutliche Führung aus der Hand gegeben haben. Dieses Mal mit dem Unterschied, dass wir kein Glück hatten, die Partie noch zu drehen“, so Gnad nach dem Trier-Schock. Für das Vechta-Spiel fordert er eine bessere Einstellung.

Während Bayer um eine gute Ausgangslage für die Playoffs bemüht ist, blickt Rasta als Tabellen-14. weiter nach unten – der Vorsprung auf die Artland Dragons, die am Samstag beim sieglosen Schlusslicht Ehingen gastieren, beträgt nur sechs Zähler. Apropos Dragons: Die Quakenbrücker, die am Dienstag mit dem 103:97 gegen Tübingen ihre Negativserie beendet und den Druck auf Rasta erhöht haben, müssen zwei weitere personelle Rückschläge verkraften. Nach dem Saisonaus für Adrian Breitlauch (Herzmuskelentzündung) fallen nun auch Jacob Knauf (Entfernung eines gutartigen Tumors) sowie Neuzugang Tramaine Isabell (Distorsion im Kniegelenk) vorerst aus.

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