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Oythes Sehnsucht nach der Serie

Die Landesliga-Fußballer empfangen am Sonntag Frisia Wilhelmshaven. Zeitgleich stehen Falke Steinfeld und der SV Holdorf mit dem Rücken zur Wand.

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Ballannahme ohne Druck: Jakob Kühn vom Fußball-Landesligisten VfL Oythe. Foto: Schikora

Ballannahme ohne Druck: Jakob Kühn vom Fußball-Landesligisten VfL Oythe. Foto: Schikora

VfL Oythe - WSC Frisia Wilhelmshaven (Sonntag, 15.00 Uhr). Der Anfang ist gemacht. Der VfL Oythe hat im Abstiegskampf der Fußball-Landesliga ein erstes Ausrufezeichen gesetzt, nach dem 3:1-Sieg gegen GW Mühlen vor zwei Wochen glauben die Oyther wieder fest an ein Happy End. Vergessen sind die Zweifel und der Frust nach den fünf Niederlagen in Serie zum Abschluss des alten Jahres. „Wir wollen die drei Punkte vom Mühlen-Spiel jetzt veredeln“, erklärt Mario Neumann, seit Ende Januar Trainer des VfL Oythe, vor dem Heimspiel am Sonntag (15.00 Uhr) gegen WSC Frisia Wilhelmshaven.

Ein Blick auf die Tabelle reicht, um festzustellen, dass das Spiel „wieder richtungweisend“ ist, wie es Mario Neumann formuliert. Oythe (13.) und Frisia Wilhelmshaven (14.) sind im unteren Drittel des Klassements lediglich durch einen Punkt getrennt. Neumann nimmt auf der einen Seite etwas Druck aus der Nummer („Es ist kein Endspiel, es sind noch 42 Punkte zu vergeben“), unterstreicht jedoch auch die Bedeutung des zweiten Auftritts im Jahr 2023. „Unser Ziel muss es sein, eine Konstanz zu erreichen – bei den Leistungen und Ergebnissen“, sagt er und ergänzt: „Mit dem einen Sieg haben wir noch nichts erreicht. Wir hoffen auf eine Serie und brauchen diesen zweiten Schritt.“

Die hohe Trainingsbeteiligung in der jüngeren Vergangenheit sowie das große Engagement in den Einheiten stimmen den Trainer zuversichtlich. „Die Jungs ziehen super mit, nur so geht’s ja auch“, betont Neumann. Und logisch, dass der Derbysieg gegen Mühlen das Feuer neu entfacht hat, zumal der Auftritt auch sehr überzeugend war.

Das Hinspiel im Jadestadion gewann Oythe mit 3:2. Lie Sillah, inzwischen in Bad Rothenfelde, traf früh zum 1:0 und 2:0. Janek Jacobs legte das 3:0 nach, ehe Devin Isik für neue Spannung sorgte (75./90.). In der Abstiegsrunde der Vorsaison zogen die Oyther indes in beiden Duellen mit dem WSC Frisia den Kürzeren (0:1, 2:3). Und nun? Die Karten sind neu gemischt – und Neumann muss improvisieren. In Torwart Kai Winkler, Jan Ostendorf und Felix Schneppe fallen drei Säulen weg. Ostendorf ist gelbgesperrt. Winkler und Schneppe, beide im Alltag Polizisten, sind derweil beim brisanten Zweitliga-Derby Braunschweig - Hannover 96 im Einsatz. Und wer steht im Tor? „Ich mach’s nicht mehr“, sagt Neumann, einst Keeper beim FSV Zwickau und FC Carl Zeiss Jena (59 Spiele in der 2. Liga), mit einem Schmunzeln: „Gelle kann das viel besser“. Gemeint ist Florian Gellhaus, Keeper bei Oythe II, der Mitte November beim 0:2 beim SV Wilhelmshaven ein gutes Landesligadebüt gefeiert hat.

BW Hollage - SV Holdorf (Sonntag, 15.00 Uhr). Nein, Holdorfs Trainer Jan Kreymborg war ganz und gar nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Fußballer im letzten Landesligaspiel beim VfL Wildeshausen: „Wenn wir so wie gegen Wildeshausen spielen, dann wird das auch gegen Hollage nix“, sagt der HSV-Coach zum 2:4 von vor zwei Wochen. Dabei sind Punkte für Holdorf am Sonntag (15.00 Uhr) bei BW Hollage essenziell, schließlich geht es – wie gegen Wildeshausen – gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf.

Unter Druck: Holdorfs Paul Bley bei der 2:4-Niederlage gegen SV Wildeshausen. Foto: WenzelUnter Druck: Holdorfs Paul Bley bei der 2:4-Niederlage gegen SV Wildeshausen. Foto: Wenzel

Die Hollager haben nur einen Punkt mehr als der HSV. „Wenn wir was reißen wollen, müssen wir jetzt punkten“, fordert Kreymborg. Er erwartet eine „schwere Nummer“ – vor allem, da Hollage mit Benjamin Hettwer einen neuen Coach hat. Dementsprechend erwartet Kreymborg einen anderen Auftritt als im Hinspiel, wo Holdorf auch dank eines Doppelpacks von Lukas Liedmann einen 4:1-Sieg zelebrieren durfte. „Das wird jetzt ein komplett neues Spiel“, sagt Kreymborg und fügt hinzu: „Die Notizen aus dem Hinspiel sind erst mal wertlos.“

Vor allem, weil das Personal ein ganz anderes sein wird: Durch die Absage des Heimspiels gegen den SV Wilhelmshaven vergangene Woche steht Andrej Homer erst am Anfang seiner Zwei-Spiele-Sperre. Zudem fällt Stephan Höge wegen einer Knöchelverletzung aus. Dazu ist ein Einsatz des angeschlagenen David Brüwer fraglich. Stefan Moormann wird nach seiner Knieverletzung erst nächste Woche das Training wieder aufnehmen. „Wir haben genug Leute da“, gibt sich Kreymborg zuversichtlich: „Diese Woche hat die Mannschaft gut trainiert.“

SV Bevern - Falke Steinfeld (Sonntag, 15.00 Uhr). Nach der witterungsbedingten Absage des Landesliga-Derbys gegen den VfL Oythe müssen die Fußballer von Falke Steinfeld im zweiten Spiel des neuen Jahres wieder eine schwere Auswärtsaufgabe lösen. Nach dem 0:4 beim SV Meppen II wäre Steinfelds Trainer Artur Zimmermann ein Heimspiel lieber gewesen. „Es ist jetzt genau so gekommen, wie ich es mir nicht gewünscht habe“, sagt Zimmermann. Statt vor heimischer Kulisse im Abstiegskampf ein Lebenszeichen senden zu können, hat Falke am Sonntag (15.00 Uhr) beim SV Bevern das nächste dicke Brett vor der Brust.

Zimmermann weiß, dass ein Punktgewinn beim Tabellenfünften eine echte Herausforderung wird: „Bevern ist zwar nicht ganz so stark wie Meppen, aber direkt dahinter“, sagt der Falke-Coach: „An einem schlechten Tag kannst du sie schlagen, wir müssen dafür aber auch einen sehr guten Tag erwischen.“ Im Hinspiel erwischten die Falken diesen nicht: Mit 2:5 musste sich der Tabellenletzte der Landesliga im September 2022 geschlagen geben. Der letzte Erfolg der Steinfelder gegen den SV Bevern datiert aus dem Jahr 2015, damals siegte Falke mit 4:1.

Zimmermann hebt ebenfalls hervor, dass auch die Vorteile, die sich durch Steinfelds Außenseiterrolle ergeben, am Sonntag keine tragende Rolle spielen werden. „Wenn manche Teams gegen einen Abstiegskandidaten spielen und es lange 0:0 steht, werden sie nervös und reden viel miteinander und du kannst sie so aus dem Konzept bringen“, so Zimmermann. Nicht aber der SV Bevern. „Die werden nicht unruhig“, so der Falke-Coach, der am Sonntag auf familiäre Unterstützung verzichten muss: Bruder Andreas Zimmermann, Mittelfeldspieler und „Co“ bei Steinfeld, fällt wegen einer Knieverletzung aus. „Das ärgert mich sehr“, sagt Coach Zimmermann.

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