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Holdorfer Höhenflug beendet

Fußball-Landesliga: Der HSV verliert 0:5 gegen Meppen II, während der VfL Oythe einen wichtigen Sieg einfährt. GW Mühlen und Falke Steinfeld gehen leer aus.

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Ball entwendet: Holdorfs Thomas Mikulskij (links) stellt erfolgreich sein Bein in den Lauf seines Gegenspielers Kai Möllermann vom SV Meppen II. Foto: Wenzel

Ball entwendet: Holdorfs Thomas Mikulskij (links) stellt erfolgreich sein Bein in den Lauf seines Gegenspielers Kai Möllermann vom SV Meppen II. Foto: Wenzel

SV Holdorf - SV Meppen II (0:5). Mit dem Ende der Ostertage war es auch mit der Erfolgsserie des Fußball-Landesligisten SV Holdorf vorbei: Nach zuletzt drei Siegen in Folge zog der Aufsteiger gegen den SV Meppen II eindeutig den Kürzeren und ging mit 0:5 (0:1) unter. „Das klingt echt heftig“, sagte Holdorfs Teammanager Sebastian Beckmann – jedoch: „Wir waren heute nicht chancenlos. Uns fehlte nur das Spielglück.“

Dabei deutete sich in der Anfangsphase bereits ein Sieg des Favoriten aus dem Emsland an: Niclas Wessels (8.) und Luca Prasse (12.) strahlten gleich zu Beginn Torgefahr aus. Doch der HSV wusste ebenfalls offensive Ausrufezeichen zu setzen. Lukas Liedmann (18.) und Paul Kosenkow (24.) ließen gute Chancen zum Führungstreffer liegen. „Wenn wir die verwandelt hätten, wer weiß, wie das Spiel dann gelaufen wäre“, so Beckmann. Meppen II fiel im ersten Durchgang nicht viel ein – bis zur 44. Minute. „Dann nahm das Unheil seinen Lauf“, so Beckmann. Eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld köpfte Prasse in die lange, obere Ecke hinein – 0:1. Für Holdorfs Torhüter Robert Mehring gab es da nichts zu machen.

Nach der Pause schlug die Drittliga-Reserve erneut zu: Prasse tanzte sich von rechts in den Holdorfer Strafraum und kam zum Abschluss, der zunächst von Mehring pariert wurde. Der Ball landete aber bei Niclas Wessels, der mit einer Drehung seinen Gegenspieler stehen ließ und den Ball trocken ins kurze Eck versenkte (49.). Auch der dritte Treffer der Meppener ließ nicht lange auf sich warten: Erneut ging es über die rechte Seite in den Strafraum, wo Oliver Holthaus die Räume ausnutzte, die er von der Holdorfer Defensive bekam – und aus kurzer Distanz zum 0:3 einschob (58.).

Holdorf war zu diesem Zeitpunkt aber noch lange nicht geschlagen: Kosenkow (70.), David Brüwer (71.) und noch mal Kosenkow (74.) bearbeiteten die Meppener Defensive intensiv, ohne sich jedoch für den Aufwand zu belohnen. In der Schlussphase folgte schließlich das Meppener 4:0 durch Prasse (88.). Louis Hebbelmann setzte mit einem Tor aus 20 Metern den Schlusspunkt (90.).

„Mund abwischen, weitermachen“, sagte Beckmann. Der Holdorfer Fokus liegt nun auf dem wichtigen Spiel am Samstag (17.00 Uhr) beim VfL Oythe.

VfL Wildeshausen - VfL Oythe (1:3). Starke Ausbeute in der Osterwoche, neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt: Die Fußballer des VfL Oythe haben sich im Wettstreit um das rettende Ufer in der Landesliga in eine bessere Position gebracht. Oythe feierte am Ostermontag einen enorm wichtigen 3:1 (2:0)-Erfolg beim Tabellenvorletzten VfL Wildeshausen und holte damit sieben Punkte binnen neun Tagen. Das Team von Coach Mario Neumann liegt zwar weiter auf einem Abstiegsplatz, rückte aber auf Rang 13 vor. Nach dem 2:0-Sieg am ersten April-Sonntag gegen Friesoythe und dem 1:1 am Gründonnerstag beim Spitzenreiter Holthausen war’s das dritte Erfolgserlebnis in Serie. Eine Konstanz, die nötig ist, um im Tabellenkeller voranzukommen. „Das war eine tolle Woche. Die Jungs haben diese drei Spiele hervorragend gemeistert. Wir nehmen viel Positives mit“, sagte Neumann nach dem Kraftakt im Krandelstadion.

Für die spielerische Leistung gab’s zwar „keinen Schönheitspreis“, so Neumann, „das können wir viel besser“. Er ließ aber Gnade vor Recht ergehen und ergänzte: „Solche Spiele musst du gewinnen, und das haben wir getan.“ Dass nicht alles rund lief, habe seine Ursache in der engen Spieltaktung gehabt. „Die Spiele gegen Friesoythe und Holthausen waren ja echte Abnutzungskämpfe, das hatten die Jungs in den Knochen“, sagte Neumann.

Es reichte trotzdem – weil die drei Tore zu einem idealen Zeitpunkt fielen. Sebastian von Merveldt erzielte die frühe Führung (9.), während Markus Kohls (44.) und Nils Schmedes (49.) kurz vor bzw. kurz nach dem Seitenwechsel zum 2:0 und 3:0 trafen. Beim 2:0 half ein Wildeshauser mit, es war ein halbes Eigentor, die Vorlage ging indes auf das Konto von Piet Risse, der auch das 1:0 eingeleitet hatte. Den 3:0-Zwischenstand nahm Neumann erfreut zur Kenntnis, er goss aber auch etwas Wasser in den Wein: „Wir hatten nicht diese Spielruhe, die du bei so einem Verlauf eigentlich haben müsstest. Wir haben es uns unnötig schwer gemacht.“ Zu dieser Feststellung gehörte auch Wildeshausens Tor durch Rene Tramitzke (51.). Es brannte jedoch nichts mehr an.

GW Mühlen - SC Melle 03 (0:3). Sie hatten das erste Heimspiel im neuen Jahr lange herbeigesehnt – und dann gab es eine große Enttäuschung: Gegen den SC Melle kassierten die Landesliga-Fußballer von GW Mühlen im Münsterland-Stadion eine 0:3 (0:2)-Niederlage und mussten damit die Teams aus der oberen Tabellenhälfte weiter davonziehen lassen.

In die Mangel genommen: Mühlens Tom Ungemach (links) wird von seinen Meller Gegenspielern intensiv bearbeitet. Foto: WenzelIn die Mangel genommen: Mühlens Tom Ungemach (links) wird von seinen Meller Gegenspielern intensiv bearbeitet. Foto: Wenzel

Die Kaltschnäuzigkeit der Meller vor dem Tor war laut Mühlens Trainer Andreas Hinrichs der entscheidende Faktor im Spiel. „Melle war gnadenlos effizient“, gab er enttäuscht zu. Dabei war es seine Mannschaft, die den besseren Start in die Partie erwischte: Jan Leiber setzte mit einer Kopfballchance das erste Ausrufezeichen (2.). Weitere Mühlener Toraktionen blieben in der Anfangsphase aus. Melle hingegen durfte mit dem ersten Abschluss direkt jubeln: Yannic Kreutzkämper nutzte einen Stellungsfehler der Mühlener Defensive aus und erzielte im Nachsetzen gegen Torhüter Phil Wilhelm das 1:0 für die Gäste (14.). „Da haben wir hinten komplett gepennt“, haderte Hinrichs.

Nach dem bitteren Rückschlag drängte Mühlen auf den Ausgleich vor der Pause – ohne Erfolg: Markus Stukenborg traf nur die Latte (28.) und Jonas Pöhlking setzte aus kurzer Distanz den Ball über das Tor (37.). Sekunden vor dem Halbzeitpfiff folgte der nächste Nackenschlag: Der Flachschuss von Melles Dennis Greiff schlug aus 17 Metern zielgenau ins Tor ein (45.). Pausenstand: 2:0 für Melle.

Die Hausherren kamen aktiv aus der Kabine heraus und wirkten trotz des Rückstandes nicht verunsichert. Doch erneut präsentierte sich Melle kaltschnäuzig und machte durch Greiffs Schuss aus 25 Metern den Deckel drauf (53.). „Sie lassen uns das Spiel machen und schießen selber die Tore“, sagte Hinrichs. Mühlens Bemühungen durch Philipp Selke (77.) und Stukenborg (88.) blieben zum Ende hin fruchtlos. Hinrichs bezeichnete die Niederlage als „ärgerlich, aber am Ende verdient“.

Falke Steinfeld - VfR Voxtrup (0:2). Nein, es sind noch keine Auflösungserscheinungen zu erkennen, aber richtiger Widerstand sieht auch anders aus: Falke Steinfeld hat in der Fußball-Landesliga die nächste Niederlage kassiert – die 15. im 22. Spiel. Der Tabellenletzte unterlag am Ostermontag dem VfR Voxtrup mit 0:2 (0:2). „Das Feuer hat heute absolut gefehlt“, monierte Falke-Coach Artur Zimmermann nach dem neuerlichen Frusterlebnis. Auf den zwölften Platz hat Steinfeld mittlerweile 19 Punkte Rückstand. Dass die Konkurrenz zwei bzw. drei Spiele mehr absolviert hat, löst nicht gerade Optimismus aus. „Wir träumen ja nicht. Jeder kann die Tabelle lesen“, so Zimmermann. Den Rest der Saison abschenken will er aber nicht, es sind schließlich noch zwölf Partien.

Das frühe Gegentor zum 0:1 – Voxtrups Lukas Leopold traf per Foulelfmeter (3.) – warf die ohnehin nicht gerade stabilen Falken sofort aus der Bahn. „Wir hatten uns so viel vorgenommen, wollten selbst mal in Führung gehen. Und dann steht es wieder 0:1. Viele Köpfe gingen gleich runter, die mentale Stärke ist uns abhanden gekommen. Das ist irgendwie logisch, aber auch ärgerlich“, sagte Zimmermann und sprach von einem „ganz schwachen Spiel“. Er ärgerte sich vor allem über die fehlende Präsenz in den Zweikämpfen. Auch beim 0:2 durch Bastian Sutmöller hatte Falke nur Begleitschutz zu bieten (45., nach Ecke). Und nach vorne? Da passierte wieder wenig. Die Harmlosigkeit im Vorwärtsgang ist ein treuer Begleiter, zum zwölften Mal in dieser Serie blieb Steinfeld ohne Tor. Fynn Dauny traf den Pfosten (8.), Hendrik Brundiers versuchte es aus 25 m (57.) – das war’s.

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