Handball-Derby: Klare Verhältnisse – und ein Verletzungsschock
Im VEC-Duell in der Landesliga wies der TV Dinklage den Rivalen SFN Vechta deutlich in die Schranken. Für einen Spieler endete das Derby im Krankenhaus.
Andreas Hammer | 20.03.2023
Im VEC-Duell in der Landesliga wies der TV Dinklage den Rivalen SFN Vechta deutlich in die Schranken. Für einen Spieler endete das Derby im Krankenhaus.
Andreas Hammer | 20.03.2023
Mit Power in die Nahtstelle der Abwehr: Dinklages Michael Niehaus im Derby. Foto: Schikora
Die Sieger feierten ihren denkwürdigen Erfolg bis in die Morgenstunden, für die Verlierer kam zum Schmerz der Niederlage auch noch ein Schock hinzu: Während sich die Handballer des TV Dinklage nach dem triumphalen 43:31 (22:14) im Derby der Landesliga bestens gelaunt und mit Titelchancen in die vierwöchige Osterpause verabschiedeten, wurde die Pleite für die Gäste von SFN Vechta von einer schweren Verletzung überschattet. Kreisläufer Robert Bünker landete bei einem Gegenstoß, den er mit einem Tor zum 8:10 abschloss, ohne Fremdeinwirkung so unglücklich auf dem Hallenboden, dass er sich einen glatten Bruch des linken Oberarms zuzog. Der Vechtaer wurde sofort in ein Krankenhaus gefahren, wo er am Sonntag operiert wurde. Er wird Vechta nun einige Monate fehlen. Auch der TVD richtete gute Genesungswünsche an Robert Bünker, der selbst mal in Dinklage gespielt hat. „Wir waren richtig gut gestartet. Danach waren wir mit den Gedanken woanders. Wir haben nicht mehr nach unserem Spielplan gespielt. Wir sind nicht mehr zurückgelaufen und haben fast jeden Zweikampf verloren“, sagte Vechtas Spielertrainer Raul Ferent. Die Niederlage wollte er damit aber nicht entschuldigen: „Dinklage hat verdient gewonnen und war die bessere Mannschaft“, sagte er: „Sie haben in den letzten 40 Minuten 32 Tore gegen uns geworfen, durch schnelle Mitte und Tempo.“ TVD-Coach Markus Gabler war nach der mehr als gelungenen Revanche für die 23:33-Niederlage im Hinspiel und dem sechsten Sieg in Serie „einfach rundum zufrieden“. Auch er nannte Bünkers Verletzung einen „Knackpunkt“, betonte aber: „Wir waren hoch konzentriert, auf den Punkt fokussiert. Und gegen Ende der ersten Halbzeit hat sich auch schon gezeigt, dass wir eine ganze Ecke fitter sind als der Gegner.“ Bis zum 11:10 (20.) war das Duell der beiden besten VEC-Herrenteams komplett ausgeglichen. Doch dann kam Dinklage ins Rollen und zog vor knapp 300 Zuschauern über 14:11 auf 20:13 weg. Zur Pause (22:14) schien schon eine Vorentscheidung gefallen. Vechta, das in Marius Ignat und Henning Lorenzen zwei Leistungsträger krankheitsbedingt ersetzen musste, verkürzte noch auf 16:22. Doch Dinklage wurde nicht nervös, sondern hielt den Druck hoch. Als der A-Jugendliche Hendrik Jahn nach 42 Minuten zum 30:18 traf, war die Partie entschieden. „Im Gegensatz zum Hinspiel konnten wir diesmal unser Tempospiel durchziehen. Wir haben der Kulisse gezeigt, dass wir Gas geben können“, freute sich Markus Gabler und lobte auch Keeper Arne Frese: „Er hat 40 Minuten lang stark gehalten. Wir hatten die besseren Torhüter“, fand der TVD-Coach. Zudem führte Julian Nachtigal gekonnt Regie und verwandelte alle zehn Siebenmeter. Gabler wollte aber keinen Spieler hervorheben. Er betonte: „So eine Nummer mit 43 Toren schaffst du nicht, wenn du nur zwei gute Spieler hast.“ Ab der 40. Minute wechselten beide Teams durch. Und während sich die Dinklager ein wenig ärgern, dass ihr Lauf jetzt durch eine lange Pause gestoppt wird, zog Raul Ferent noch ein versöhnliches Fazit. „Ich bin zufrieden mit den ersten 20 Minuten und auch mit der ganzen Saison. Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir vier Spieltage vor Schluss 20 Punkte haben und gerettet sind, hätte ich das nicht geglaubt.“ Und ein Highlight wartet noch auf SFN: Am 15. April kommt Spitzenreiter Bramsche nach Vechta. Dann werden auch die Dinklager dem Rivalen die Daumen drücken."Gegen Ende der ersten Halbzeit hat sich auch schon gezeigt, dass wir eine ganze Ecke fitter sind als der Gegner“TVD-Trainer Markus Gabler
TV Dinklage – SFN Vechta 43:31 (22:14)
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