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Handball: BV Garrel verzichtet auf die Aufstiegsrunde

Der Aufwand in der 2. Liga wäre der Mannschaft zu groß. Der Verein hatte den Drittliga-Frauen die Entscheidung selbst überlassen.  Jonas Kettmann bleibt in der nächsten Saison Trainer.

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Entscheidungen gefällt: Die Handballerinnen des BV Garrel verzichten auf die Aufstiegsrunde und den Ligapokal. Außerdem wird Jonas Kettmann (Dritter von rechts) auch in der kommenden Saison die Mannschaft trainieren. Foto: Langosch

Entscheidungen gefällt: Die Handballerinnen des BV Garrel verzichten auf die Aufstiegsrunde und den Ligapokal. Außerdem wird Jonas Kettmann (Dritter von rechts) auch in der kommenden Saison die Mannschaft trainieren. Foto: Langosch

Die Tür zur Aufstiegsrunde in der 3. Liga steht für die Handballfrauen des BV Garrel sperrangelweit offen. Aktuell rangiert der BVG in der Gruppe A auf Platz 2 – und genau der reicht, um die angesprochene Aufstiegsrunde zu erreichen. Doch durch diese Tür werden die Garrelerinnen nicht hindurchgehen.

Die Verantwortlichen im BVG haben die Entscheidung der Mannschaft selbst überlassen. Das Ergebnis war klar, mit großer Mehrheit sprachen sich die Spielerinnen dafür aus, die 2. Liga nicht anzugehen. „Nur drei, vier Spielerinnen haben dafür gestimmt. Der Aufwand ist schlicht und einfach zu groß. Die 2. Liga ist ja eingleisig und viele Mannschaften sind in Süddeutschland beheimatet“, sagt Trainer Jonas Kettmann. „Für die Studentinnen wäre es vielleicht noch machbar. Aber was ist mit den Spielerinnen, die bis zu 40 Stunden pro Woche arbeiten.“ Apropos, Jonas Kettmann: Er wird auch in der kommenden Saison aus der Trainerbank des BVG sitzen. „Es läuft ja und mir macht der Job sehr viel Spaß“, meint Kettmann. Also hat der BV Garrel keinerlei Veranlassung, auf dieser Position irgendetwas zu verändern.

Aber auch, wenn Planungen, die eine Teilung des Unterhauses in zwei Staffeln vorsehen, zur neuen Saison umgesetzt würden, bliebe der Auswand hoch. Dann würden auf Garrel weite Fahrten in den Osten der Republik zukommen. Mit den Spielen gegen Werder Bremen bliebe nur ein einziges Derby übrig.

Jonas Kettmann. Foto: LangoschJonas Kettmann. Foto: Langosch

„Wir möchten uns in den kommenden Jahren in der 3. Liga etablieren und zu einer festen Größe werden. Auch im Hinblick auf die strukturellen Veränderungen der Liga wird der Fokus voll uns ganz auf dem Spielbetrieb und die Ausbildung eigener Talente liegen.“ Die 3. Liga wird zur Saison 2023/2024 in fünf Staffeln mit jeweils 12 Mannschaften zusammengefasst, das Teilnehmerfeld gewinnt dadurch an Qualität und die Ligen werden insgesamt stärker.

„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, mussten diese aber im Sinne der Mannschaft, des Umfelds und der Handballabteilung des BV Garrel so treffen“, sagt BVG-Trainer Jonas Kettmann zum Verzicht.

Die jeweiligen Ersten und Zweiten im Abschlussklassement der insgesamt sechs Vorrundenstaffeln haben das Recht, an den Playoffs teilzunehmen. Aus den zwölf Mannschaften werden drei Vierergruppen gebildet, deren Erstplatzierte in die 2. Bundesliga hochgehen. Die Garrelerinnen haben beste Aussichten, zumindest Zweiter in ihrer Gruppe A zu werden. Vier Minuszähler beträgt der Vorsprung auf die punktgleichen Teams auf den Rängen vier und fünf (HSG Mönkeberg-Schönkirchen und TSV Wattenbek), der drittplatzierte Buxtehuder SV II hat als Zweitvertretung kein Aufstiegsrecht. Tabellenführer Henstedt-Ulzburg hingegen hat nur zwei Zähler Vorsprung auf den BVG. Aber aus dem Lager des Spitzenreiters hat Jonas Kettmann gehört, dass auch der SV H/U auf die Aufstiegsrunden verzichten wird.

„Wir werden nach dem letzten Punktspiel drei, vier Wochen abtrainieren"Jonas Kettmann, BVG-Coach

Bis zum 1. März müssen sich die Vereine definitiv erklären, wenn sie an den Playoffs teilnehmen möchten. „Das ist auch das Datum für den Lizenzantrag für die 2. Liga, da war es naheliegend, auch diesen Termin zu setzen, sagt Sabine Schreiner-Marr, Staffelleiterin der 3. Liga der Frauen aus dem bayrischen Weitramsdorf. „Es liegen schon einige Bewerbungen vor.“ Der Deutsche Handballbund (DHB) hat für alle Szenarien vorgesorgt. So würden etwa, sobald die Teilnehmerzahl auf unter neun sinkt, aus den geplanten drei zwei Playoffstaffeln gebildet. Finden sich nur fünf interessierte Teams, gibt es eine Staffel.

Die Vorrunde endet am ersten Aprilwochenende, die Aufstiegsserie soll am 30. April/1. Mai beginnen und bis Ende Mai ausgetragen werden. Im Fall der Fälle stünde das erste Juniwochenende noch für Ausweichtermine bereit.

Das berührt die Garrelerinnen nicht mehr. Für sie geht die Saison am Samstag, 2. April, mit dem Derby bei den SFN Vechta zu Ende. Denn der BVG verzichtet nicht nur auf die Aufstiegsrunde, sondern auch auf den Ligapokal, in dem Mannschaften auf freiwilliger Basis Plätze für den DHB-Pokal ausspielen. „Unsere Planungen sind andere“, sagt BVG-Trainer Jonas Kettmann. „Wir werden nach dem letzten Punktspiel drei, vier Wochen abtrainieren und dann erst einmal eine längere Pause einlegen. Dann können die Spielerinnen mal richtig abschalten.“ Mitte Mai beginnt dann die Vorbereitung auf die Saison 2022/2023. Nach einer rund 14-tägigen Unterbrechung Mitte Juni startet die zweite Phase.

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